Die ganze Welt schaut aktuell auf die Athlet:innen in Paris, die bei den Olympischen Spielen Bestleistungen abliefern und zu Höchstform auflaufen. Uns allen ist klar, dass es für diese sportlichen Leistungen ein konsequentes und effektives Training braucht. Was viele aber gerne mal übersehen ist, dass dazu auch ausreichend Regenerations-Zeiten nötig sind. Auch als ambitionierte Hobby-Sportler:innen nutzen wir unsere Fitness-Tracker fleißig, um unsere Fortschritte zu überwachen. Erholungsphasen? Keine Spur. Warum das gefährlich ist und dein Training sabotiert, erfährst du hier.
Tracken ja, Regeneration nein: Das machen wir falsch
Obwohl wir uns Mühe geben, mehr Achtsamkeit in unseren Alltag zu bringen und Pausen zu machen, fällt es uns schwer, den Leistungsdruck an der ein oder anderen Stelle abzulegen. Im Sport kann das besonders tückisch werden, denn eigentlich tun wir unserem Körper damit ja etwas Gutes. Überall lesen wir davon, wie Fitness-Tracker unsere Motivation steigern und unsere Leistungen optimieren können. Damit ist das Potenzial der smarten Hilfsmittel aber noch lange nicht ausgeschöpft: Nicht umsonst können viele der Geräte unsere Schlafqualität messen. Aber wie motiviert sind wir, wenn es um die Erholung geht?
Studie zum Fitness-Tracker zeigt: Wir tracken falsch!
Ja, man kann falsch tracken. Und zwar indem wir nur die Daten aus unserem Fitness-Tracker lesen, die sich auf Leistung beziehen. Aber von vorn: Die Zepp Health Corporation führte Studien in fünf verschiedenen Ländern durch und fand heraus, dass die Deutschen das Schlusslicht in Sachen effektives Tracking sind. So wird das nichts mit der Selbstoptimierung! Nur 51 Prozent der deutschen Sportler:innen überwachen ihre Daten bei jedem Training. Die sogenannten Viel-Sportler:innen, also diejenigen, die häufiger als fünfmal pro Woche trainieren, tracken ihre Daten laut Studienergebnissen zu 78 Prozent konsequent.
Wo liegt das Problem bei der Nutzung von Fitness-Trackern?
Die Studie der Zepp Health Corporation sagt aus, dass sich zwar ganze 73 Prozent der Nutzer:innen von Fitness-Trackern für die Post-Trainings-Daten interessieren, aber nur 19 Prozent überhaupt Wert auf die Regeneration ihres Körpers legen. Also schauen wir wieder mal nur auf die Leistung, die wir enorm verbessern könnten, indem wir der Regeneration einen festen Platz in unserem Trainingsplan geben würden.
Eine weitere spannende Zahl kam bei der Studie ans Licht: 79 Prozent der Sportler:innen würden ihr Training entsprechend anpassen – wenn sie Daten über ihren Ermüdungszustand hätten. Der Fokus liegt durch die Daten unseres Fitness-Trackers aber so stark auf der Leistung, die wir immer weiter verbessern wollen, dass wir uns selten trauen, auf den Körper zu hören und ihm Ruhepausen zu gönnen, um die bisherigen Erfolge nicht zu gefährden. Das heißt: Viele von uns stellen die sportliche Leistung über das körperliche Wohlbefinden und sabotieren ihren Fortschritt dadurch.
Wie funktioniert es denn nun richtig?
Das Ganze ist aber auch höchst verwirrend: An einer Stelle heißt es, wir tracken zu viel, dann wieder zu wenig. Es geht dabei allerdings eher darum, die aufgezeichneten Daten richtig für dich zu nutzen. Wenn dein Fitness-Tracker dir beispielsweise anzeigt, dass du bereits fünf Tage in Folge sportliche Höchstleistungen vollbracht hast, ist das (spätestens!) dein Zeichen, auch mal einen Tag Pause einzulegen und deinem Körper etwas Ruhe zu gönnen.
Was viele nicht wissen: Der körperliche Fortschritt, unter anderem der Muskelaufbau, findet in den Ruhephasen statt und nicht während des aktiven Trainings. Während der sportlichen Belastung fügen wir unseren Muskeln nämlich erst einmal winzige Verletzungen zu. In der Regeneration passt sich der Körper an diese an, indem er die Muskeln stärker und somit leistungsfähiger verheilen lässt. Dafür braucht er aber eines: genug Ruhe.
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