Beim Anblick ihres Neugeborenen fragen sich viele Eltern: Wie wird mein Kind später mal sein? Wie wird es aussehen, welche Eigenschaften wird es haben? Das werden sie erst in einigen Jahren erfahren. Eine Frage kann ihnen hingegen schon jetzt beantwortet werden: Wie schlau wird mein Kind? Eine Studie zeigt, woran man erkennen kann, ob ein hoher IQ vorliegt.
Hoher IQ: Studie entdeckt Kriterien bei Babys
Eltern lieben ihre Kinder – egal, wie schön, klug oder erfolgreich sie eines Tages sein werden. Dennoch könnten die neuesten Erkenntnisse von Forscher:innen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) um den Gynäkologen Prof. Dr. Arne Jensen vor allem für frischgebackene Eltern interessant sein.
Die Wissenschaftler:innen führten eine Studie mit 5.301 Säuglingen durch, von denen 571 (10,8 Prozent) Frühgeburten waren, durchgeführt. Dabei wurden Ultraschallscreenings des Schädels, die fünf bis acht Tage nach der Geburt erstellt wurden, untersucht. Zusätzlich absolvierten die Proband:innen im Durchschnittsalter von vier Jahren einer Reihe verschiedene Untersuchungen, darunter auch ein IQ-Test.
Das Ergebnis: Das Verhältnis vom Geburtsgewicht zum Kopfumfang kann die voraussichtliche psychomotorische Entwicklung im Alter von vier Jahren voraussagen.
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Frühchen zeigen schlechtere Entwicklung
Demnach zeigten vor allem Frühchen und bei der Geburt untergewichtige Kinder Defizite in der neuronalen Entwicklung. Zur Information: Liegt das Gewicht eines Neugeborenen bei unter 2800 Gramm, gilt es als untergewichtig. Für gewöhnlich liegt der durchschnittliche Kopfumfang bei frisch geborenen Babys bei 34 bis 37 Zentimetern. Frühgeborene haben hingegen oft nur einen Kopfumfang von 26 Zentimetern. Das Geburtsgewicht geteilt durch den Kopfumfang lässt laut der Studie Rückschlüsse auf den IQ mit ca. vier Jahren zu.
Hoher IQ: So können Eltern ihre Kinder fördern
Wie Studienleiter Jensen erklärt, soll die Studie dabei helfen, bei Babys mit bestimmten körperlichen Merkmalen bereits früh zu fördern: „Diese Ergebnisse ermöglichen eine frühzeitige Intervention und unterstützen Strategien zur Förderung schulischer Leistungen und des Bildungserfolgs im späteren Leben.“ Dadurch wird nicht nur der spätere Bildungserfolg, sondern auch die Gesundheit der Kinder verbessert. So könnten psychische Störungen, wie AD(H)S, Depressionen oder Angststörungen, die häufig im Kindes- und Jugendalter auftreten, früher erkannt und therapiert werden.
Gegenüber Focus Online nennt die Lernforscherin Elsbeth Stern 4 Strategien, um den IQ von Kindern zu fördern:
- Lesen: Lesen fördert die Sprachentwicklung und Konzentrationsfähigkeit.
- Kontakt zu Gleichaltrigen: Untereinander sind Kinder oft hemmungsloser. So können sie mit Gleichaltrigen ungezwungen Interessen teilen und sich ausprobieren. Das unterstützt kognitive Prozesse.
- Stillen: Muttermilch soll gut für die Entwicklung des Gehirns sein, so eine Studie von The Lancet.
- Ausgiebig loben: Lob hat zwar keinen direkten Effekt auf die Intelligenz, wirkt sich aber positiv auf die Lernmotivation aus.