Seit Freitag, dem 05.03. 2021, steht Deutschland ein kleines Bisschen Kopf. Zwei hoch angesehene deutsche Politiker haben die Coronakrise genutzt, um sich selbst zu bereichern und sich die Taschen vollzumachen. Georg Nüßlein und Nikolas Löbel sollen für die Anlieferung und Verteilung von Atemschutzmasken eine Kommission kassiert haben, die direkt in ihre eigenen Taschen floss. Sie sind allerdings nicht die Einzigen, die Corona zu ihrem persönlichen Vorteil nutzen. Wir zeigen, wer sonst noch an Corona profitiert.
Korruption von Politikern in der Coronakrise: Wer profitierte?
Die SZ schreibt, dass Löbel pro bezogene und verteilte Maske einen verlangte er im Falle einer Lieferung eine Kommission von 0,12 Euro zzgl. MwSt erhalten habe. Damit sollen insgesamt gut eine Viertelmillion Euro verdient worden sein. Im Nachhinein bereue er die Taten, so Löbel. Aha, interessant.
Dabei bleibt es aber nicht. Auch die Politiker Georg Nüßlein und Hans-Jürgen Wilmer haben sich wohl an der Masken-Korruption beteiligt.
Verarsche: Diese Menschen machen sich an der Coronakrise ebenfalls die Taschen voll
Es geht aber noch weiter. Die Korruption mancher Politiker:innen ist nur die Spitze des Eisbergs der Menschen, die mit und an Corona Geld verdienen. Diese Menschen verdienen ebenfalls Geld an der Krise und profitieren von der Angst der Menschen.
Corona-Wundermittel: Wer profitiert hier wirklich?
Seitdem die Corona-Impfungen einigermaßen flächendeckend verimpft werden, hat sich die Skepsis der Impfungen gegenüber noch weiter verschärft. Vor allem der Impfstoff von AstraZeneca steht hart in der Kritik. Das Vertrauen in die Regierung und die von ihr promovierten Mittel ist bei weitem nicht so hoch, wie man es sich wünschen würde. Genau in diesen schweren Zeiten erscheinen Wundermittel-Vertreter:innen auf der Bildfläche, die sich an der Krise die Taschen vollmachen.
Mit der Angst vor Corona wird hierzulande jede Menge Geld gemacht. Sehr viel Geld. Das ist auch dem Team der heute-show aufgefallen. In der letzten Sendung vom 26. Februar beschäftigt sich die ZDF-Sendung mit Corona-Medikamenten, die viel versprechen, aber fast nichts halten. wmn stellt die scheinbaren Corona-Wundermittel vor, vor denen sogar die Bundesregierung warnt.
Zistrose als Wundermittel gegen Corona
„Unter uns leben tatsächlich Menschen, die Impfen für eine Todesfalle halten, aber dafür Quatsch kaufen wie Zistrose, ein Heilkraut aus Griechenland“, erklärt Oliver Welke in der heute-show und zeigt einen TV-Ausschnitt, in dem ein Produktionsleiter für Zistrose-Lutschbonbons die Wirksamkeit gegen Influenza-,HI-Viren und eben auch Coronaviren einpreist. Auch in den Medien finden sich jede Menge Artikel über das angebliche Wundermittel Zistrose gegen Corona.
Sogar eine Studie des Leipziger Fraunhofer Instituts für Zelltherapie und Immunologie würde dazu erste Ergebnisse liefern. Bei Versuchen im Labor konnte demnach beobachtet werden, dass der Extrakt der Heilpflanze Zistrose in Zellkulturen die Vermehrung von Sars-CoV-2 vermindert.
Doch das lässt sich leider nicht pauschalisieren. So gibt der Hersteller Dr. Pandalis selbst auf seiner an, über die Fehler in der Berichterstattung verwirrt zu sein. Denn: „Die beim Fraunhofer Institut ermittelten Ergebnisse gelten ausschließlich für den speziellen, getesteten Extrakt und lassen sich nicht pauschal auf andere Zistrosenextrakte übertragen“, erklärt das Unternehmen. Um seriöse, konkrete Aussagen zur Wirksamkeit des Extraktes bei Anwendung am Menschen und in der Prävention von SARS-CoV-2 treffen zu können, müssten laut Dr. Pandalis noch weiter geforscht werden.
Und auch die Verbraucherzentrale erklärt: „Für eine antivirale Wirkungsweise des Lebensmittels / Nahrungsergänzungsmittels Zistrose gibt es keinerlei Belege„. So gebe es zwar Zell- und Tierstudien, bei denen „ein antiviraler Effekt z.B. gegen Vogel- und Schweinegrippeviren“ gezeigt werden konnte, die wenigen Studien am Menschen seien aber umstritten.
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MMS als Wundermittel gegen Corona
Auch das „Mineral Medical Supplement“ oder auch „Master Mineral Solution“, kurz MMS wird als Wundermittel gegen Corona angepriesen. Spoiler: Stimmt natürlich auch nicht. Das dürfte jedem klar sein, der kurz mal danach googelt. Denn MMS ist nichts anderes starkes Bleichmittel.
Doch gerade auf Social Media wird MMS als Mittel zur Behandlung von Autismus, Krebs, HIV/Aids, Hepatitis, Grippe und eben auch Corona beworben. Und zwar so vehement, dass sie die amerikanische Arzneimittelbehörde erneut gezwungen sah, vor MMS zu warnen: „Miracle Mineral Supplement einzunehmen, ist das gleiche, wie Bleichmittel zu trinken“, verdeutlicht die Behörde.
Auf besonders fruchtbaren Boden traf das Gerücht, dass MMS das Wundermittel gegen Corona sei, in Ländern Lateinamerikas. Hier hatte die Covid-19-Pandemie in den letzten Monaten stark gewütet. Angebliche Studien, die über die Social Media verbreitet wurden, sollten die Wirksamkeit gegen Corona belegen. Doch nichts von alledem stimmt.
Dass zum Teil abstruse und vor allem gefährliche selbsternannte Experten MMS anpreisen, wird auch bei dem heute show-Beitrag deutlich. Darin wird eine Tierheilpraktikerin gezeigt, die empfiehlt sich bei Heuschnupfen drei Tropfen MMS in die Augen zu tropfen. Wenn wir es nicht schon klar genug gemacht haben: Bitte nicht machen, wenn du dein Augenlicht behalten möchtest. Und auch die Verbraucherzentrale macht es noch mal eindringlich klar: „Von der Einnahme geht eine erhebliche Gesundheitsgefahr aus. Von der Verwendung ist dringend abzuraten!“
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Vitamin D als Wundermittel gegen Corona
Es stärkt die Knochen, hat Einfluss auf die Muskelkraft und reguliert Entzündungsprozesse – Vitamin D gilt mittlerweile als Allheilmittel gegen so ziemlich jede Krankheit. Und so soll es natürlich auch gegen Corona helfen. Doch auch dafür gibt es – Überraschung – keinerlei Belege.
Doch um sich gegen Covid-19 zu schützen, nehmen die Deutschen jede Menge Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin D zu sich, um ihr Immunsystem vermeintlich zu verbessern. So futtert laut Oliver Welke „jeder dritte Deutsche täglich entsprechende Pillen oder Pulver“. Aber: „Nahrungsergänzungsmittel gelten als Lebensmittel. Deswegen müssen die Hersteller im Gegensatz zu Medikamenten nicht beweisen, ob und wie die wirken.“
Allerdings ist bilden die meisten von uns schon genug Vitamin D, wenn sie einfach mal für 30 Minuten spazieren gehen und sich gesund ernähren. Bevor einfach so Vitamin D eingenommen wird, sollte erst die Vitamin D-Spiegel im Blut überprüft werden. Denn, so warnt die Verbraucherzentrale: „Bei regelmäßiger Einnahme nicht mehr als 20 µg/Tag nehmen. Eine Überdosierung kann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, reduziertem Muskeltonus bis hin zur Niereninsuffizienz führen.“
Und selbst, wenn der Vitamin D-Spiegel gut ist oder mit entsprechenden Präparaten aufgebaut wurde, heißt es noch lange nicht, dass du gegen Corona geschützt bist.
Redaktionstipp: Hier erfährst du mehr über die angebliche Wirkung von Vitamin D gegen Corona.
Wundermittel gegen Corona? Davon profitieren nur die Vertreter
Ja, die Pandemie verunsichert viele, vielleicht auch dich. Solange es nicht genügend Impfstoff gibt, haben viele das Bedürfnis, sich anders vor dem Coronavirus schützen zu wollen. Allerdings ist vielen schwarzen Schafen diese Situation bewusst und zu versuchen genau von dieser Angst zu profitieren.
Doch leider gibt es kein Wundermittel gegen Corona. Auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt: „Fallen Sie nicht auf derartige Werbeaussagen herein und informieren Sie sich im Vorfeld.“
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