Veröffentlicht inHealth

Brustkrebs erkennen: So tastest du dich zu Hause richtig ab

Brustkrebs zu erkennen ist nicht allein Aufgabe des Arztes oder der Ärztin. Wir zeigen dir, wie du dich regelmäßig selbst abtastest.

Brustkrebs zu erkennen ist nicht nur Aufgabe deiner Ärzte. Auch du solltest dich selbst regelmäßig abtasten. So funktioniert es.
© Getty Images

Kennst du schon das Organspende-Tattoo?

Mit diesem Tattoo zeigst du deine Bereitschaft, Organspender*in zu sein.

Brustkrebs ist eine tückische Krankheit, die jährlich weltweit 350.000 Neuerkrankungen verzeichnet. 130.000 Menschen sterben an dieser Form des Krebses. Viele trifft die Diagnose wie ein Schlag, haben sie sich zuvor doch völlig gesund gefühlt. Gerade deshalb sind nicht nur die regelmäßigen Vorsorgetermine in der Gynäkologie ein absolutes Muss. Auch die Selbstbeobachtung ist unablässig, wenn man frühzeitig Brustkrebs erkennen möchte. Vor allem das regelmäßige Abtasten ist unerlässlich. Wie es richtig geht, liest du hier.

Brustkrebs erkennen bedeutet, seinen Körper zu verstehen

Wir haben nur einen Körper und unsere Gesundheit ist unser höchstes Gut. Regelmäßige Achtsamkeitsübungen und Meditation reichen jedoch nicht aus. Wem sein Körper heilig ist, sollte zusätzlich auch auf die regelmäßige Selbstuntersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs setzen.

Mandarinen
Nicht jedes Knötchen stellt sich direkt als bösartiger Tumor heraus.

Gleich vorneweg: Nicht hinter jeder körperlichen Auffälligkeit steckt sofort Krebs. Und dennoch ist eine ärztliche Abklärung immer ratsam, denn Fakt ist: Je früher ein Mammakarzinom entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Dieser Artikel ersetzt demnach nicht den regelmäßigen Gang zum Vorsorgetermin.

Wer Auffälligkeiten bemerkt, sollte keinem hypochondrischen Schub verfallen. Vor allem der Körper junger Frauen befindet sich im steten Wandel, bedingt durch den Monatszyklus: So lassen sich im Brustgewebe häufig Verhärtungen ertasten, die bald schon verschwunden sind oder sich lediglich als Zyste entpuppen.

Brustkrebs erkennen: Das sind erste Anzeichen

Du möchtest frühzeitig Brustkrebs erkennen? Dann achte auf folgende Anzeichen, die im Zweifel von einem Arzt abgeklärt werden sollten:

  • Vorher nicht vorhandene Verhärtungen oder Knoten in der Brust
  • Schwellungen in der Achselhöhle, unterhalb des Schlüsselbeins oder neben dem Brustbein
  • Unterschiede in Form und Größe der Brüste, die zuvor nicht ersichtlich waren
  • Veränderungen der Brustwarze (Einziehen, klare oder blutige Brustwarzenabsonderungen)
  • Veränderungen der Haut (Hautrötungen, Entzündungen, Dellen, Grübchen, vergrößerte Poren)
  • Allgemein Rötungen, Entzündungen oder Schmerzen im Brustbereich

Wann sollte ich mich abtasten?

Ärzt:innen empfehlen, dass man sich monatlich selbst abtastet, ergänzend zu der Abtastung durch den Frauenarzt. Wir kennen unseren Körper immerhin und bemerken Veränderungen im Zweifel verlässlicher. 

Am besten erfolgt das Abtasten kurz nach dem Ende unserer Periode, beziehungsweise eine Woche nach Beginn, da unser Brustgewebe zu diesem Zeitpunkt am weichsten ist. Wer auf hormonelle Verhütung setzt, auch wenn der Trend immer mehr in Richtung hormonfreie Verhütung geht, sollte sich zu Beginn des neuen Präparats, sei es die Pille oder der Verhütungsring, abtasten.

Frauen nach der Menopause, die keine Regelblutung mehr haben, sollten sich jeden Monat möglichst zur gleichen Zeit abtasten.

So klappt das Abtasten der Brüste richtig

Bei deinem nächsten Frauenarzttermin solltest du keinesfalls versäumen, danach zu fragen, wie man die Selbstbeobachtung am besten angeht. Bis dahin versorgen wir dich hier mit hilfreichen Tipps:

  1. Optisch: Stelle dich bei hellem Licht vor den Spiegel und hebe beide Arme. Begutachte nun Form, Größe und Farbe der Brustwarzen sowohl von vorne als auch von der Seite. Im Übrigen können Veränderungen auch einfach ein gängiges Schwangerschaftsanzeichen sein.
  2. Tasten im Stehen: Wichtig ist hierbei, dass du systematisch vorgehst, also keine Hautstelle aussparst. Lege deine drei mittleren Finger flach auf deine Brust und führe sie entweder spiralförmig, in Bahnen oder strahlenförmig zentriert über deine Haut.

    Abschließend drückst du mit zwei Fingern deine Brustwarze zusammen und achtest darauf, ob Flüssigkeit austritt: Brustwarzen-Absonderungen, die ohne Grund (Schwangerschaft oder Überreizung durch Sex) auftreten, gelten als auffällig.

  3. Tasten im Liegen: Nun wiederholst du das Prozedere auch im Liegen. Strecke hier den Arm der zu untersuchenden Seite nach oben. Vor allem der untere Teil der Brust und die Achselhöhle können so besonders gut abgetastet werden. 
Brüste
Jede Brust ist anfällig für Brustkrebs. Jede achte Frau muss damit rechnen.

Die Selbstuntersuchung allein genügt nicht

Hast du eine Auffälligkeit bemerkt, solltest du in jedem Fall einen Termin bei deinem Arzt oder deiner Ärztin ausmachen. Doch auch darüber hinaus solltest du regelmäßig deine Vorsorgetermine einhalten. Diese sind nicht nur wichtig, um STIs zu erkennen, die zum Teil wie bei Chlamydien symptomfrei verlaufen können, sondern eben auch zur Brustkrebsvorsorge. 

Denn die Sache mit dem Selbstabtasten ist die: Tumore, die ertastet werden können, sind meist schon recht groß. Mammografie oder andere bildgebende Verfahren legen dagegen schon die kleinsten Auffälligkeiten des Gewebes offen. Das ärztliche Abtasten beginnt übrigens mit dem 30. Lebensjahr, die Mammografie ab dem 50. Lebensjahr.

Regelmäßig Hand anlegen, der Gesundheit zuliebe

Jede Brust ist anfällig für Brustkrebs, egal wie groß sie ist oder wie sie geformt ist. Überschüssiges Fettgewebe ist allerdings ein zusätzlicher Risikofaktor und verhindert in vielen Fällen, dass Knötchen frühzeitig entdeckt werden. Also: Achtet auf euch, habt keine Angst vor dem Frauenarzt oder der Frauenärztin und legt regelmäßig Hand an eure Brüste, um frühzeitig Brustkrebs zu erkennen.

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.