Der Dezember steht vor der Tür und in weniger als vier Wochen ist Weihnachten. Schaut man sich jedoch in der Obst- und Gemüseabteilung der Supermärkte um, könnte man denken, wir haben immer noch Sommer. Der Grund: Neben exotischen Früchten liegen heimische Sorten, deren Saison eigentlich der Sommer ist. Warum diese Lebensmittel nicht in deinem Einkaufswagen landen sollten und warum saisonale Ernährung die bessere Wahl ist.
Welche Lebensmittel im Dezember tabu sind
Darum ist saisonale Ernährung so wichtig
Wer auf eine saisonale Ernährung achtet, isst im Idealfall nur Lebensmittel, die zur aktuellen Jahreszeit in der Heimatregion angebaut werden oder als Lagerware aus der Region stammen. Diese Lebensmittel müssen keine weiten Transportwege zurücklegen, bis sie in der Auslage des Supermarkts landen. Das verringert entstehende CO2-Emissionen und unnötige Kosten. Außerdem wird dadurch Energie gespart, die sonst in Treibhäusern oder Kühllagern genutzt werden müsste.
Zudem sind nicht-importierte Lebensmittel, die hierzulande gerade Saison haben, größtenteils günstiger als vergleichbare Produkte aus dem Ausland. Da sie natürlich wachsen, sind sie weniger mit Chemie behandelt worden und somit auch besser für deinen Körper.
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6 Lebensmittel, die du im Dezember nicht kaufen solltest
Wir haben hierzulande zwar das Glück, dass man zu so gut wie jeder Jahreszeit fast alles an Obst und Gemüse kaufen kann, das bedeutet jedoch nicht, dass wir das auch ausnutzen müssen. Manchmal zahlt es sich aus, saisonal und regional zu kaufen. Wir zeigen dir hier einige Lebensmittel, die du diesen Monat besser nicht kaufen solltest:
1. Tomaten
Auch du könntest Tomaten am liebsten das ganze Jahr essen? Leider ist das in der kalten Jahreszeit keine gute Idee. Der Grund: Die Tomaten, die du im Supermarkt siehst, werden aus den Niederlanden, Spanien und Frankreich importiert. Dort werden sie in Gewächshäusern unter hohem Energieverbrauch gezüchtet.
Falls du auf Tomaten auch im Dezember nicht verzichten willst, solltest du der Umwelt zuliebe auf passierte Bio-Tomaten im Glas umsteigen. Da diese im reifen Zustand geerntet werden, schmecken die nicht nur besser als die importierten Tomaten, sie enthalten dazu auch noch mehr Nährstoffe. Schaue beim Kauf unbedingt auf das Ursprungsland. Da viele Glas- und Dosentomaten auch aus China stammen.
2. Importierte Äpfel
Im Winter haben Äpfel hier in Deutschland immer noch Saison. Es ist daher absoluter Quatsch, importierte Äpfel aus fernen Ländern zu kaufen. Die kommen nämlich häufig aus Ländern wie Chile oder Neuseeland und haben dementsprechend auch einen sehr weiten und weniger ressourcenschonenden Transportweg hinter sich.
Selbstverständlich schmecken diese Äpfel meist sehr lecker, das tun regionale Sorten wir Elstar, Cox oder Jonagold aber auch. Und sie schmecken auch noch gleich viel besser, wenn man sie mit einem guten Gewissen essen kann, da sie aus der Region kommen.
3. Saisonale Ernährung mit Beeren?
Ob Himbeere, Erdbeeren oder Heidelbeeren, im Supermarkt findet man auch im tiefsten Winter noch alle möglichen Sorten. Dennoch solltest du davon absehen, in den Wintermonaten Beeren zu kaufen.
Größtenteils kommen diese aus dem Ausland und werden entweder mit Schiff oder dem Flugzeug hier nach Deutschland gebracht oder sie kommen sogar aus Deutschland. Aber auch dann ist Vorsicht geboten. Denn um in der kalten Jahreszeit Beeren zu züchten, bedarf es einiges an Energie und das ist alles andere als nachhaltig.
So ganz musst du aber nicht auf Beeren verzichten. So kannst du beispielsweise schon einige Monate vorher noch Beeren kaufen und diese dann für die kältere Jahreszeit einfrieren oder einlegen. So hast du das ganze Jahr über leckere Beeren.
4. Zucchini und Gurken
Zucchini ist zwar botanisch gesehen ein Kürbisgewächs, allerdings hat das Gemüse nicht zur gleichen Zeit Saison wie die mit ihr verwandten Kürbisse. Ihre Saison geht nämlich nur von Juni bis Ende Oktober. Die Zucchini, die man in den Wintermonaten hier im Supermarkt findet, kommt dann häufig aus Ländern wie der Türkei oder Spanien.
Auch die Gurke hat nur von Juni bis Ende Oktober Saison, weshalb du sie danach zwar noch kaufen kannst, jedoch schmeckt sie in den meisten Fällen nur noch halb so aromatisch wie zuvor. Besser greifst du also auf echtes Herbst- und Wintergemüse zurück. Dazu zählen zum Beispiel Rote Bete, Feldsalat, Pastinake oder auch der Kürbis.
5. Importierte Nüsse
Ob Erdnüsse, bestimmte Walnüsse, Paranüsse, Macadamianüsse oder doch Mandeln, all diese Nüsse sind gerade in den Wintermonaten besonders beliebt. Man nutzt sie bereits jetzt zum Backen oder aber einfach als kleiner Snack.
Von solchen Import-Nüssen solltest du aber besser die Finger lassen. Denn sie kommen meist aus den USA, Spanien oder sogar Indien und haben einen dementsprechend langen Transportweg hinter sich. Doch warum das Ganze, wenn auch hier in Deutschland aktuell Nuss-Saison ist? Denn hierzulande kann man derzeit auch regionale Nüsse, wie beispielsweise Walnüsse und Haselnüsse kaufen.
6. Grüne Salate
Wenn es kalt ist, kommen grüne Salate wie beispielsweise Kopfsalat, Batavia oder Eisbergsalat aus dem beheizten Gewächshaus und landen noch nicht reif im Supermarkt. Darum haben sie weniger Geschmack und enthalten auch weniger gesunde Nährstoffe wie Vitamine.
Doch keine Sorge, denn auch zu dieser Zeit haben genügend Salate in Deutschland Saison, zum Beispiel Feldsalat, Chicorée, Radicchio, Endiviensalat oder Portulak.
Saisonale Ernährung schmeckt und macht Sinn
Wie du siehst, musst du im Herbst und Winter gar nicht auf so viele Lebensmittel verzichten, um einen Beitrag für eine nachhaltigere Zukunft zu leisten. Außerdem zahlt es sich aus, regional und saisonal zu kaufen. Das Obst und Gemüse schmeckt nicht nur besser – du kannst auch mit gutem Gewissen einkaufen gehen.