Ob als schneller Lunch im Büro oder fixes Abendessen, wenn man keine Lust hat, lange in der Küche zu stehen: Fertig-Salate sind vor allem bei Berufstätigen beliebt. Schließlich versprechen die Salate eine gesunde Mahlzeit ohne viel Aufwand. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein, wie eine Untersuchung zeigt: Eine Vielzahl der verzehrfertigen Salate weist eine hohe Keimbelastung auf.
Institut findet Durchfall-Erreger in Fertig-Salat
Das Max-Rubner-Institut für Ernährung und Lebensmittel warnt vor dem Verzehr von Fertig-Salaten. In einer Untersuchung überschritten 42 Prozent aller getesteten Mischsalate den Richtwert für die Gesamtzahl von Keimen, den die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) definiert hat. 16 Prozent der Proben wiesen zu hohe Mengen des Erregers Bacillus cereus auf, der Durchfall und Erbrechen auslösen kann. In 22 Prozent der Salate waren besonders viele Schimmelpilze enthalten.
Die Expert:innen des Max-Rubner-Instituts warnen deshalb vor dem Verzehr von Fertig-Salat: „Aufgrund der Überschreitung der Warnwerte für präsumtive Bacillus cereus in einigen verzehrfertigen Mischsalaten und Sprossen ist eine Gesundheitsgefährdung von Verbrauchern nicht auszuschließen.“ Besonders gefährlich kann es werden, wenn man die Fertig-Salate bei erhöhter Temperatur und über einen längeren Zeitraum lagert, denn dann können sich die schädlichen Bakterien vermehren.
Auch Influencer warnt vor den antibiotikaresistenten Keimen
Die Problematik im Hinblick auf Fertig-Salate ist aktuell auch auf Instagram ein Thema. Der Gesundheits-Influencer Ronny Szelinsky spricht auf seinem Kanal als @official.rosz über die Gefahren des beliebten Produkts. In den Kommentaren herrscht eine rege Diskussion: Während einige User:innen sagen: „Dann wascht den Salat doch einfach“, zeigen sich andere besorgt. Eine Followerin hat einen Tipp auf Lager: den Salat mit einer Lösung aus weißem Essig oder Natron zu desinfizieren.
Die Sorge des Influencers ist wohl berechtigt: Im November 2018 hatten die Forscher:innen des Julius-Kühn-Instituts (JKI) in abgepackten Salaten und frischen Kräutern sogar antibiotikaresistente Bakterien gefunden. Wer sich mit den Bakterien infiziert, kann nicht mit Antibiotika behandelt werden, da diese wirkungslos gegen die Erreger sind.
Kann man Fertig-Salate bedenkenlos essen?
Die Wissenschaftler:innen empfehlen, Fertig-Salate nach dem Öffnen sofort zu verzehren und nicht außerhalb des Kühlschranks aufzubewahren. Um Keime und Schadstoffe zu vermeiden, ist es jedoch immer besser, frischen Salat zu kaufen. Dieser sollte gut gewaschen und zügig verbraucht werden. Unverpackter Salat ist außerdem ökologischer als Fertig-Salat, der meist in viel Plastik verpackt ist.
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