Schweiß gehört zum Sommer wie Freibad und Eis essen. Das ist auch nicht schlimm, denn dieser ist zunächst geruchlos. Erst, wenn Bakterien Schweiß, Hautschüppchen und Talg in Einzelbausteine zersetzen, kommt es zu unangenehmen Gerüchen. Oder, wenn du bestimmte Lebensmittel gegessen hast, die deinen Körpergeruch verändern. In diesem Artikel erfährst du, was du lieber nicht essen solltest, wenn du gut duften willst.
Wie hängen Lebensmittel und Körpergeruch zusammen?
Die Naturheilärztin und Mitglied der One Medical Group Erica Matluch erklärt in einem Intervier mit Vice: „Die Beziehung zwischen Essen und Körpergeruch ist ein Ergebnis der Interaktion mehrerer Faktoren in einem aus mehreren Schritten bestehenden Prozess.“
Das liege daran, dass jedes Lebensmittel eine bestimmte chemische Zusammensetzung hat – genau wie unser Körper. Und jede chemische Zusammensetzung hat eben auch einen bestimmten Geruch. Wenn wir Nahrung konsumieren, wird diese in ihre kleinen und kleinsten Teilchen zersetzt. Auch das ist eine chemische Reaktion, die ihrerseits mit Gerüchen einhergeht.
Um Nahrungsmittel einwandfrei zersetzen und verarbeiten zu können, brauchen wir Menschen bestimmte Enzyme. Von diesen Enzymen haben manche Menschen mehr, manche weniger. So kommt es, dass Menschen unterschiedlich stark riechen, wenn sie bestimmte Nahrungsmittel zu sich nehmen.
Diese Nahrungsmittel bringen uns zum Stinken
Wir wissen also nun dank der Ärztin Frau Dr. Matluch, dass nicht jeder oder jede nach dem Verzehr der gleichen Lebensmittel gleich viel Körpergeruch verströmt. Jeder und jede verarbeitet sein und ihr Essen anders.
So wollen sich selbst Ernährungsexpert:innen oft nicht so weit aus dem Fenster lehnen, um eine „Anti-Körpergeruch-Diät“ zu empfehlen. Es gibt aber dennoch Lebensmittel, die den Ruf haben, besonders viel Gestank auszulösen. Wenn du wirklich ein Problem mit deinem eigenen Körpergeruch hast, kannst du versuchen nach und nach auf diese Lebensmittel zu verzichten. Oft sind sie der Grund dafür, dass deine Schweißdrüsen unangenehme Gerüche produzieren.
- Knoblauch
- Zwiebeln
- Chilischoten
- Curry-Mischungen
- Pfeffer
- Essig
- Schimmelkäse
- Kohl
- Rettich
- fermentierte Milchprodukte
- marinierter Fisch
Redaktionstipp: Probiere nacheinander im 2-Wochen-Takt auf die oben genannten Lebensmittel zu verzichten. Doch das ist noch lange nicht alles. Seinen Körper „gestankfrei“ zu bekommen, ist ein langer Prozess. Achte genau auf deinen Körper, wenn du nacheinander auf diese Lebensmittel verzichtest. Du solltest während dieses Experiments übrigens auch aufs Rauchen verzichten, um deinen Körpergeruch nicht zu verfälschen.
Weitere problematische Lebensmittel für den Körpergeruch
Bei manchen Lebensmitteln hätte wohl kaum jemand damit gerechnet, dass sie einen Einfluss auf den Körpergeruch haben. So sind auch gesunde Gemüsesorten wie Tomaten betroffen.
Rote Beete
Neben Nährstoffen wie Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium und Eisen sowie Vitaminen der B-Gruppe, Vitamin C und Folsäure, enthält Rote Beete auch viel Methyl. Dieses erzeugt bei der Verdauung eine chemische Verbindung: Trimethylamin. Das Gas hat einen starken Fischgeruch, der über den Körper ausgedünstet wird und uns übel riechen lässt.
Tomaten
Tomaten sind eigentlich rundum gesund, wenn wir von der grünen Stelle in der Mitte absehen. Dennoch stecken sie voller Terpene, die laut Forschung ausschlaggebend für die Schweißproduktion sind. Gerade unter den Achseln sollen Terpene Geruch auslösen. „In Anbetracht der verzehrten Mengen sind Tomaten wahrscheinlich die Hauptquelle für Terpene in der Nahrung – und spielen für den Achselgeruch eine große Rolle“, so die Forschungen des britische Wissenschaftlers Charles Steward.
Rotes Fleisch
Rotes Fleisch braucht sehr lange, bis es im Körper verdaut werden kann. Während des Verdauungsprozesses bilden sich in unserem Körper Gase und Säuren, die nicht besonders lecker riechen. Dies kann zu Mundgeruch und generellem Körpergeruch führen. Gerade Männer haben damit ein Problem, denn sie essen beinahe doppelt so viel Fleisch wie Frauen.
Low-Carb-Lebensmittel
Viele Diäten setzen darauf, weniger Kohlenhydrate zu essen und dafür viel Eiweiß aufzunehmen. Diese Umstellung wirkt sich allerdings nicht nur auf dein Körpergewicht aus, sondern setzt deinen Magen und deinem Darm ganz neuen Bakterien aus. Manche Bakterien tummeln sich nämlich gerade bei proteinreicher Ernährung besonders gerne im Körper. Diese eiweißbindenden Bakterien produzieren allerdings viele Schwefelverbindungen. Und diese können unangenehme Gerüche erzeugen.
Kaffee
Beim Verstoffwechseln von Kaffee entstehen ebenfalls Gerüche, die unangenehm werden können. Vor allem in der Mundhöhle sorgt übermäßiger Kaffeegenuss für Gestank. Wenn Kaffee auf Lebensmittelreste in deinen Zahnzwischenräumen stößt und diese zersetzt werden, entstehen ebenfalls Schwefelverbindungen.
Kaffee ist dennoch gesund. Du solltest ihn aber nicht direkt nach dem Aufstehen trinken. Wir zeigen dir, wann du am besten deinen ersten Kaffee am Morgen zu dir nehmen solltest.
Alkohol
Alkoholische Getränke sind nicht gerade gesund, weswegen du auf sie größtenteils verzichten solltest. Der säuerliche Geruch, denen wir von Alkoholisierten Menschen wahrnehmen, stammt aus einer Abwehrreaktion des Körpers. Der versucht sogar über die Schweißdrüsen das Gift loszuwerden.
Diese Lebensmittel sorgen für einen guten Körpergeruch
Es ist schwer, auf alle Lebensmittel zu verzichten, die dich schlecht riechen lassen könnten. Eine Faustregel besagt: Je gesünder deine Ernährung ist, desto besser riechst du auch. Wenn du allerdings trotzdem noch Probleme mit deinem Körpergeruch haben solltest, dann kannst du auf Lebensmittel setzen, die dich gut riechen lassen.
Ananas und Petersilie gelten beispielsweise als Lebensmittel, die Süße und Frische in deinen Geruch bringen.