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In 4 einfachen Schritten guten von schlechtem Wein unterscheiden

Guter Wein muss nicht teuer sein & trotzdem tappen wir oft in die Falle. In diesen 3 einfachen Schritten kannt du schlechten Wein enttarnen.

Weingläser
Deutscher Wein könnte dieses Jahr etwas teurer werden. Foto: Foxys_forest_manufacture /

In Deutschland werden vor allem hochwertige Weine verzehrt. Die Deutschen lieben ihn trocken, aromatisch und säurehaltig. Woran wir einen guten Wein erkennen können, erfährst du bei uns.

Guter Wein & seine Geschichte

Der professionelle Weinanbau kann auf Zeiten von vor 8.000 Jahren zurückverfolgt werden. Schon 6.000 vor Christus hegten und pflegten die Armenier ihre Weinhänge und die Georgier liebten einen edlen Tropfen. 

Bei so einem reichen Wissensschatz müsste die Menschheit doch so langsam verstanden haben, wie guter Wein hergestellt wird und woran man ihn erkennt. Wir zeigen dir, wie du in drei einfach Schritten erkennst, ob du einen guten Wein vor dir hast.

Kennst du schon unseren Podcast Wein & Weiber? Hier wird genau das getan, was man mit gutem Wein tun sollte: Trinken und quatschen.

1. Guter Wein braucht Tannine?

Tannine sind die Gerbstoffe des Weins und vor allem in der Schale und den Kernen der Trauben enthalten. Ganz im Gegenteil zum allgemeinen Glauben kommen die Tannine also nicht nur in Rotwein, sondern auch in Weißwein vor. Tannine haben keinen Geschmack und auch keinen Geruch. Sie sorgen einzig und allein für das besondere Mundgefühl des Weins.

Wenn der Mund sich richtig schön trocken und pelzig anfühlt, dann weißt du: Da waren Tannine im Wein. Damit die Tannine sich entfalten können, muss der Wein atmen; also mit viel Sauerstoff in Berührung kommen.

Trockener Wein hat also wenig mit dem Zuckergehalt des Weins zutun, sondern vielmehr mit der Menge an Tanninen darin. Die Tannine zerstören nämlich die sogenannte „Schmierschicht“ im Gaumen. Das mögen manche Menschen, andere finden das eher unangehehm.

Fest steht aber, dass Tannine eine antioxidative Wirkung haben. Je mehr Tannine also, desto mehr Antioxidantien gelangen in deinen Körper.

2. Zeigt das Weinettikett guten Wein an?

Stromerst du mal wieder durch den Supermarkt, auf der Suche nach dem richtigen Wein für die Mädelsrunde beim Trash-Tv schauen? Wenn du das Etikett richtig lesen kannst, nimmst du garantiert einen guten Wein mit nach Hause. 

Die Winzer und Weinerzeuger müssen einige Angaben auf ihren abgefüllten Flaschen hinterlassen, die wir, als echte Weinkenner, natürlich zu deuten wissen. Zum Beispiel muss auf jeder Weinflasche der Alkoholgehalt und das Herkunftsland abgebildet sein.

Regionaler Wein

Die genaue Angabe der Herkunftsregion ist vollkommen freiwillig, wird also meist bereits als positiv gewertet, wenn sie überhaupt auf der Flasche zu finden ist. Die Verkäufer können tatsächlich mehr als stolz sein, wenn ihr Wein regional angebaut, verkorkt und verkauft wird. Das ist eine echte Seltenheit, unterstützt dafür aber die Umwelt genauso wie die Bauern vor Ort.

Bio- oder Öko-Wein

Bio-Weine sind schon deshalb ein Qualitätsmerkmal, da sie nicht mit schädlichen Pestiziden gestreckt werden und auch hier die Herstellung so umweltschonend wie möglich erfolgt. Massenproduktion ist bei diesen Werten nicht möglich, was den Bio- und Öko-Rotwein oft ein paar Euro teurer macht. Warum besonders Rotwein mit Bioqualität sehr gesund ist, erfährst du auch bei uns. 

Du bist generell ein großer Bio-Fan? Diese Naturkosmetik-Siegel garantieren dir nachhaltiges Schminken und Cremen.

Wein Frau, Weinglas in der Hand, Rotwein
Guter Wein muss mit allen Sinnen probiert werden.(Photo: Mona Test)

3. Guten Wein mit allen Sinnen spüren

Das Wichtigste bei der Weinauswahl ist tatsächlich nicht, ob er besonders teuer war, sondern ob er dir persönlich schmeckt. Viele angebliche Weinkenner kaufen einfach den teuersten Rotwein, obwohl sie ihn nicht einmal mögen. 

Setze also alle deine Sinne ein und probiere dich erst einmal durch. Nur wenn du bereits ein paar Weine auf der Zunge und in der Nase hattest, kannst du wirklich guten Wein erkennen. 

Guter Wein? Der Test

Wahrscheinlich kommen dir die Weinliebhaber in den Restaurants besonders prätentiös vor, die ihr Weinglas erst erschnüffeln und dann durch die Vorderzähne schlürfen. Diese Taktik ist aber ein echter Helfer, wenn du den wahren Geschmack guten Weins entfalten möchtest. Mit den folgenden Schritten wirst du das Maximum an Geschmack aus deinem Wein herausholen:

  • Schwenken & schauen

Durch das dezente Schwenken zeigt sich die Qualität des Alkohols. Edelalkohol bleibt nämlich am Glasrand kleben, während Billigzeug einfach wieder herunterläuft. 

Die Farbe hingegen ist nicht ausschlaggebend bei der Frage, ob du einen guten Wein vor dir hast. Guter Weißwein kann gelblich oder klar sein. Guter Rotwein kann blutrot daherkommen oder auch hell und durchsichtig anmuten. Es kommt auf die Sorte und den persönlichen Geschmack an.

  • Riechen & wirken lassen

Die Duftnote eines Weins ist unfassbar ausschlaggebend für seine Qualität. Ist er blumig, sauer, fruchtig? Wenn du die Note eines Weins erschnuppert hast, ist es damit aber noch lange nicht getan. Achte auch darauf, wie lange er dir erhalten bleibt. Je länger die Duftnote bleibt, desto besser ist das Aroma.

Übrigens: Riecht der Wein nach nassem Lappen, dann hat er Kork!

  • Schmecken & fühlen

Jetzt geht es an die Königsdisziplin – das Schmecken! Wenn du den ersten winzigen Schluck Wein nimmst, dann vermische ihn im Mund mit einer Menge Luft. Halte ihn lange im Mund und lass deine Geschmacksknospen gemeinsam mit deinem Geruchssinn arbeiten. Zusammen bilden sie das ideale Werkzeug, um guten Wein zu erschmecken. Schmeckt er dir? Dann mehr davon!

Weingut, Winzer, Rotwein,
Wenn du dir Wein vom Winzer besorgst, hast du mehr Einblicke in seinen Ursprung.

4. Passende Beilagen

Der beste Wein kann durch die falsche Beilage geschmacklich zerstört werden. Es hat einen Grund, dass auf der Flasche meist eine Empfehlung steht, zu welchen Gerichten sie am besten gereicht wird. Wer sich da noch den Fauxpas erlaubt, weißen Wein zu rotem Fleisch zu servieren, der ist selbst schuld.

Wenn du Weine probierst und ihren Geschmack ganz genau zu analysieren versuchst, dann kippe nicht einen nach dem anderen herunter. Es lohnt sich, zwischendurch ein Stück Brot zu essen, um den Gaumen zu neutralisieren. Herzhaftes Nussbrot trägt zudem den herben Geschmack von trockenen Weinen mit. Sauerteigbrot bringt halbtrockene Weine geschmacklich hervor. 

Hoch die Gläser! Für später haben wir die 7 verrücktesten Synonyme für das Betrunkensein und deren Ursprung.

Weinkeller
In einer geselligen Runde macht Weintrinken nämlich noch viel mehr Spaß.

Guter Wein = Leckerer Wein

Das Wichtigste, was du dir merken solltest: Der beste Wein ist der, der dir selbst am besten schmeckt. 

Wer Wein liebt, der nimmt sich Zeit für den Genuss. Einen guten Wein herunter zu kippen ist genau so eine Schande wie den Whiskey-Geschmack nicht zu würdigen.

Noch mehr interessante Fakten über Wein, mit denen du auf jeder Party angeben kannst, haben wir hier für dich gesammelt. Ganz wunderbar kannst du dein neu gewonnenes Wissen auf der nächsten Wein-Wanderung an deine Mitwanderer bringen. Du verträgst Wein leider noch nicht so gut, wie du es gerne würdest? Wir haben die besten Ideen für das Katerfrühstück am Morgen danach.