Unglaublich, aber wahr: Für In-Vitro-Fleisch muss kein Tier sterben. In wenigen Jahren werden unsere Ressourcen nicht mehr die ganze Welt versorgen können. Alternativen müssen her und dabei so tier- und umweltfreundlich wie möglich.
Was ist In-Vitro-Fleisch?
In-Vitro-Fleisch, auch genannt clean meat, kultiviertes Fleisch oder Laborfleisch, könnte das Fleisch unserer Zukunft sein. Das im Reagenzglas gezüchtete Fleisch wird aus tierischen Muskelzellen mittels einer Biopsie gewonnen.
Laut dem Forscher Mark Post wird wohl eine schmerzfreie Gewinnung von tierischen Stammzellen möglich sein. Durch das Zusammenwachsen der Muskelzellen zu Muskelfasern in einer Lösung, lassen sich mehrere Tonnen Fleisch herstellen.
Gut zu wissen: Ein Burgerpatty besteht im Normalfall aus mehreren tausend Muskelfasern eines Tieres.
Ist Laborfleisch wirklich umweltfreundlich?
Der Fleischkonsum auf der Welt ist sehr hoch und bald wird auch der tierische Vorrat aufgebraucht sein. Mit In-Vitro-Fleisch kann man dem entgegenwirken, aber ist es wirklich das Fleisch der Zukunft?
Klar, von jetzt auf gleich wird das Laborfleisch herkömmliches Fleisch nicht ersetzen können, aber dennoch müssen weniger Tiere sterben und die Umwelt wird geschont.
Der Verbrauch von frischem Wasser wird um mehr als 95 % sinken. Derzeit werden pro Kilogramm Fleisch mehrere tausend Liter Wasser benötigt. Auch die Nutzflächen werden kleiner und die Treibhausgase reduziert. Tiere könnten sich dann auf natürliche Weise fortpflanzen und das Tierleiden wird in gewissermaßen deutlich reduziert. Ein Verfahren, um Ethik und Fleisch unter einem Hut zu bringen.
Auch vegetarische Lebensmittel verbrauchen teilweise extrem viel Wasser. Die Avocado ist beispielsweise echt durstig.
In-Vitro-Fleisch in Deutschland
Auch in Deutschland gibt es bereits ein erstes Start-up, was hinsichtlich Laborfleisch forscht. Laura Gertenbach ist die Gründerin von “Innocent Meat”. Zu deutsch übersetzt “unschuldiges Fleisch”.
Ihr Ziel: Eine Alternative zur konventionellen Schlachtung aufzubauen.
Gertenbach will sich vorerst auf Rindfleisch fokussieren. Bis sie ihr erstes Fleisch gezüchtet hat, ist es noch ein weiter Weg. Sie steht derzeit noch am Anfang ihrer Forschungen, blickt jedoch optimistisch in die Zukunft.
Wann kommt In-Vitro-Fleisch auf den Markt?
Mark Post, Forscher und Mitbegründer von Mosa Meat, geht davon aus, in ca. 2 Jahren das erste kultivierte Fleisch auf dem Markt zu finden. Bisher konnten nur kleine Fleischfetzen hergestellt werden. Bis es ein erstes richtiges Fleischstück gibt, dauert es wohl nicht mehr so lange.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns in Zukunft immer weiter von tierischen Produkten, wie wir sie heute kennen, entfernen werden.
Schmecken soll das Fleisch wie herkömmliches. Für Fleischfans, die gegen Massentierhaltung sind, ist In-Vitro-Fleisch also eine perfekte Alternative. Auch für die immer näher rückende Knappheit an Ressourcen könnte das Laborfleisch endlich eine Lösung sein.
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