Mit Mohn ist das so eine Sache: Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. Und oftmals müssen sich die Menschen, die am liebsten jeden Tag Mohnbrötchen & Co. essen würden, sagen lassen, Mohn sei nicht gesund. Manche behaupten sogar, zu viel Mohn könne high machen. Was steckt hinter dem Vorurteil? Wir verraten es dir.
Ist Mohn gesund? Das musst du wissen:
Ist Mohn gesund?
Was ist Mohn überhaupt? Die Mohnpflanze, die wir kennen, ist nur eines von zahlreichen Mohngewächsen. Die Pflanze kommt hauptsächlich in der gemäßigten Zone auf der Nordhalbkugel vor und wächst somit auch in Deutschland. Während der rot blühende Klatschmohn lediglich schön aussieht, sind die Samen der gewöhnlichen Speisemohnpflanze auch essbar.
Vor allem in Österreich erfreuen sich die Mohnsamen einer sehr großen Beliebtheit. Von herzhaft belegten Mohnbrötchen über Mohnstriezel beim Bäcker bis hin zu Mohnschnecken findet man die kleinen dunklen Samen eigentlich fast überall.
3 Mythen über Mohn
Die Frage aller Frage bleibt jedoch: Ist Mohn überhaupt gesund? Um diese Frage zu klären, haben wir uns ein paar Mohn-Mythen herausgesucht, die derzeit im Umlauf sind und sie für dich aufgeklärt:
1. Mohn ist giftig
Tatsächlich hält sich seit dem Mittelalter das Gerücht, dass Mohn giftig sei. Das stimmt so allerdings nicht. Es sind zwar nicht alle Mohnsorten für den Verzehr geeignet, allerdings werden diese Sorten auch nicht im üblichen Handel verkauft. In den meisten Märkten werden ausschließlich schwarzer, blauer, grauer und weißer Mohn angeboten. Und dessen Samen sind nachweislich nicht giftig.
2. Mohn schränkt die geistige Leistungsfähigkeit ein
Mohn enthält Morphin und Codein, die auch in einigen Drogen enthalten sein können. Deshalb sagt man ihm nach, dass Mohn durch das in ihm enthaltene Morphin die geistige Leistungsfähigkeit deutlich einschränken kann. In Wirklichkeit ist das aber natürlich Quatsch.
Mohn enthält zwar wirklich Morphin und Codein, jedoch sind beide Stoffe in so geringen Mengen vorhanden, dass der Verzehr von Speisemohn keinerlei Auswirkung auf die geistige Leistungsfähigkeit hat.
3. Mohn ist eine Droge & kann im Urin nachgewiesen werden
Wie bereits erwähnt, enthält Mohn zwar Morphin und Codein, zwei Stoffe, die unter anderem auch in Drogen enthalten sind, jedoch sind beide nur in sehr geringen Mengen enthalten. Nichtsdestotrotz können beide Stoffe im Urin nachgewiesen werden. Wer also einen Drogentest machen muss, sollte etwa ein bis drei Tage vorher keinen Mohn konsumieren.
Vorsicht: In der Schwangerschaft solltest du allerdings trotzdem keinen Mohn zu dir nehmen. Das darin enthaltene Morphin kann nämlich unter Umständen negative Auswirkungen auf dein ungeborenes Kind haben.
Was passiert, wenn man jeden Tag Mohnbrötchen isst?
Die kurze Antwort: nichts. Denn auf einem Mohnbrötchen befinden sich gerade einmal 3 bis 4 Gramm Mohnsamen. Die maximale Menge, die vom Bundesinstitut für Risikobewertung festgesetzt wurde, liegt jedoch bei 50 Gramm. Theoretisch könntest du also jeden Tag sehr viele Mohnbrötchen essen.
Anders sieht es aus bei Kuchen, Stollen und süßen Teilchen. Sie enthalten teilweise große Mengen an Mohn, sodass der Grenzwert schnell erreicht werden kann. Von ihnen solltest du daher nur ein Stück pro Tag essen. Ist übrigens auch besser so, da die süßen Leckereien auch jede Menge Zucker enthalten.
Diese gesundheitlichen Vorteile bietet Mohn
Jetzt weißt du schon einmal, dass Mohn nicht schädlich für den menschlichen Körper ist. Aber welche gesundheitlichen Vorteile bietet er? Wir haben hier die wichtigsten gesunden Eigenschaften von Mohn aufgelistet:
1. Mohn enthält gesunde Fettsäuren
Mohnsamen bestehen etwa zu 40 bis 50 Prozent aus Öl. Außerdem enthalten sie viele gesunde ungesättigte Fettsäuren. Darunter enthält Mohn einerseits die Linolsäure, die zu den Omega-6-Fettsäuren gehört. Andererseits enthält Mohn auch Linolensäure, die zu den Omega-3-Fettsäuren zählt.
2. Mohn ist proteinreich
Neben gesunden Fettsäuren ist Mohn aber vor allem auch deshalb so gesund, da er zu etwa 20 Prozent aus Eiweiß besteht und außerdem die beiden essenziellen Aminosäuren Lysin und Leucin beinhaltet. Sowohl die Fette als auch die pflanzlichen Proteine tragen zu einer sehr gesunden Ernährung bei, da sie sich positiv auf das Herz, das Hirn und auch auf die Muskeln auswirken.
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3. Mohn ist reich an Mineralstoffen
Des Weiteren ist Mohn aber auch reich an Mineralstoffen: Mohn enthält verhältnismäßig große Mengen an Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen. Während sich Magnesium vor allem positiv auf die Muskeln und das Nervensystem auswirkt, sind Kalzium, Kalium und Eisen besonders wichtig für eine verbesserte Arbeitsweise des Herzens und eine gute Gehirnleistung. Kalzium ist zusätzlich auch noch für die Stabilisation der Knochen zuständig.
Fazit: Mohn ist gesund – in Maßen
Wie du siehst, ist Mohn also ein echter Allrounder und zudem sehr gesund. Wenn du ihn in Maßen konsumierst, sollte er dir also nicht schaden, sondern vielmehr einen großen Teil zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung beitragen. Zudem ist Mohn auch sehr lecker und man kann ihn für viele verschiedene Gerichte verwenden. In diesem Sinne: Guten Appetit!