Essen hat an Weihnachten einen ganz besonderen Stellenwert. Ob Entenbrust oder Schweinebraten, Raclette oder Käsefondue – jede Familie hat ihre ganz eigene Tradition, was an Heiligabend auf den Tisch kommt. Im Laufe der Zeit wurde dabei manches klassische Gericht verändert oder sogar ganz ersetzt. Deshalb klingen die traditionellen Weihnachtsgerichte, die wir dir in diesem Artikel vorstellen, aus heutiger Sicht auch eher außergewöhnlich.
Traditionelle Weihnachtsgerichte: Das kam früher an Heiligabend auf den Tisch
In vielen Familien kommt bereits am 24. Dezember das kulinarische Highlight auf den Tisch. Das war früher nicht so. An Heiligabend musste ein schnelles und unkompliziertes Mahl ausreichen, da die meisten Menschen die Weihnachtsmesse in der Kirche besuchen wollten. Deshalb sind Kartoffelsalat mit Würstchen bis heute ein beliebtes Gericht am 24. Dezember.
Nach christlicher Glaubenslehre ist der 24. Dezember der letzte Tag der 6-wöchigen Weihnachtsfastenzeit, auch Philippus-Fastenzeit genannt. Gläubige Christ:innen verzichteten in diesen 40 Tagen auf ein opulentes Mahl, manchmal sogar ganz auf Fleisch.
An den Feiertagen wurde hingegen groß aufgetischt. Oftmals gab es einen Braten, der mehrere Stunden Vorbereitungszeit benötigte. Diese Tradition ist bis heute geblieben.
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Diese traditionellen Weihnachtsgerichte isst man heute kaum mehr
Nicht alle traditionellen Weihnachtsgerichte sind bis heute geblieben. Rezepte wurden abgeändert, Gerichte mit anderen Lebensmittel kombiniert oder komplett ausgetauscht. Diese 3 Weihnachtsspezialitäten landen heute nur noch selten auf dem Tisch.
1. Schweinekopf
Das Schwein hat im Christentum eine besondere Bedeutung. So gilt es beispielsweise als typische Opfergabe. Während heutzutage, wenn überhaupt noch, Schweinebraten auf den Festtagstisch kommt, wurde vor allem in Norddeutschland am 24. Dezember häufig Schweinekopf serviert. Diesen aß man mit Grünkohl nach der Weihnachtsmesse.
Das hatte auch einen praktischen Grund: Zur Weihnachtszeit waren die Schweine gut genährt und schlachtreif. Von dieser Tradition ist (zum Glück) nur der klassische Schweinebraten geblieben, der in vielen Familien aber längst vom Gänsebraten abgelöst worden ist.
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2. Lebender Truthahn
Andere Länder, andere Sitten: Viele Nationen, darunter die USA und Großbritannien, pflegen an Weihnachten einen großen gefüllten Truthahn zu verspeisen. Das ist auch heute noch so.
In Spanien ging die Tradition allerdings noch weiter: Die Truthähne wurden bei lebendigem Leibe auf Märkten verkauft. Die Familien nahmen sie mit nach Hause und lebten mit ihnen zusammen – bis zum Schlachttag. Am Weihnachtstag kam der Truthahn dann als Festmahl auf den Tisch. Ziemlich makaber!
3. Karpfen blau
Auch der Weihnachtskarpfen ist ein traditionelles Weihnachtsgericht, das bis heute fortbesteht. Wie schon erwähnt, dauerte die Weihnachtsfastenzeit bis zum 24. Dezember an. Da Gläubige in dieser Zeit auf Fleisch verzichteten, kam an Heiligabend traditionell Fisch auf den Tisch.
Auch das Blaufärben ist ein alter Brauch, der nur noch selten angewandt wird. Dabei wird der Karpfen vorsichtig ausgenommen, aber nicht abgeschuppt. Die Schleimschicht auf der Haut bleibt dadurch bestehen. Indem man dem Kochwasser Essig und Kräuter hinzugibt, färbt sich die Fischhaut leuchtend blau. Oft wird der Karpfen nur kurz pochiert und dann mit Meerrettich und Petersilienkartoffeln verspeist.
Traditionelle Weihnachtsgerichte: Hauptsache, es schmeckt euch!
Egal, ob bei dir zu Hause ein traditionelles Weihnachtsgericht auf den Tisch kommt oder du dich beispielsweise an einem veganen Weihnachtsmenü versuchen willst: Im Mittelpunkt sollten Zeit mit der Familie, Spaß und Besinnlichkeit stehen.
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