In den Medien kursieren Meldungen über ein neues Nasenspray mit Stallluft, das zur Vorbeugung von Allergien und Asthma insbesondere bei Kindern, aber auch als Heilmittel bei Erwachsenen eingesetzt werden soll. Was steckt hinter der Idee, die Luft aus dem Kuhstall in ein Nasenspray zu füllen?
Forschende sind überzeugt: Die Luft im Kuhstall ist der Schlüssel
Wissenschaftler:innen beschäftigen sich seit mehreren Jahren mit dem Thema und sind sich einig, dass Kinder und Erwachsene, die auf dem Bauernhof leben, weniger von Allergien und Asthma betroffen sind, als andere. Doch woran liegt das genau? Die Forschungen ergaben zwei Faktoren: die Luft im Kuhstall und der Verzehr frischer Rohmilch von den eigenen Kühen.
Während die Wirkungsweise der Rohmilch bezüglich Allergien und Asthma schwer zu durchblicken ist, sind die Erkenntnisse zur Kuhstall-Luft bereits klarer. Den Forschenden ist es gelungen, aus Umweltproben einen Extrakt herzustellen. Dieser verhinderte in Tierversuchen die Entwicklung von allergischem Asthma komplett. Aber wirkt ein Nasenspray mit Stallluft auch beim Menschen?
So soll das Nasenspray mit Stallluft funktionieren
Das Ziel des Nasensprays sei es, den chronischen Verlauf von Allergien und Asthma bereits im Kindesalter zu beenden, erklärt Prof. Dr. Erika von Mutius im Interview mit RTL. Der gefilterte Wirkstoff aus dem Kuhstall soll in Spray-Form auch bei Erwachsenen Abhilfe schaffen können. Doch bevor ein Nasenspray mit Stallluft auf den Markt kommt, müssen klinische Studien und toxikologische Berichte Aufschluss über Nebenwirkungen, Verträglichkeit und Wirkweise geben.
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Warum bekommen wir überhaupt Allergien?
Forschungen wie die um ein Nasenspray mit Stallluft sind nicht aus der Luft gegriffen. Immerhin leiden laut Robert-Koch-Institut rund 30 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens an einer Allergie. Über ihre Entstehung gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse, es wird jedoch vermutet, dass eine Kombination aus Umweltfaktoren und Vererbung eine Rolle spielt.