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Resilienz: 7 Faktoren, die zeigen, wie resilient du wirklich bist

Je stärker diese 7 Faktoren bei dir aufgeprägt sind, desto resilienter bist du. Mache hier den Test und stärke deine Resilienz!

7 Säulen der Resilienz Stein liegt auf Ei
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Tabu-Thema Psyche: Warum wir mehr auf unsere Seele achten sollten

Sind wir körperlich krank, gehen wir zum Arzt. Ist jedoch unsere Psyche instabil, tun wir uns weitaus schwerer, uns von einem Fachmann helfen zu lassen. Irgendwie ist das Thema tabuisiert und kompliziert. Dabei sollte uns eine gesunde Psyche genauso wichtig sein wie ein gesunder Körper.

Du steckst gerade in einer Krise, dein Optimismus hat sich verabschiedet und du denkst nur noch negativ? Auch wenn es schwer ist: Genau diese schwierige Lebenssituation solltest du als eine Chance betrachten. So sieht es zumindest das Konzept der Resilienz vor. Die 7 Säulen der Resilienz helfen dir dabei, deine psychische Widerstandsfähigkeit zu entwickeln und zukünftige Herausforderungen im Leben besser bewältigen zu können.

Anna Chiara schreibt aus Erfahrung.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.

7 Säulen der Resilienz – was sie wirklich bedeuten

In der Resilienzforschung haben sich sieben Faktoren etabliert, die eine starke psychische Widerstandskraft ausmachen. Sie werden in der Literatur als die „7 Säulen der Resilienz“ bezeichnet. Je stärker die jeweiligen Faktoren aufgeprägt sind, desto resilienter bist du.

Wie resilient bist du? Auf der Seite der Erfahrungsexpert:innen findest du einen kostenlosen Resilienz-Test.

Frau müde
Resilienz bedeutet auch, Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen. Foto: IMAGO / Westend61

1. Optimismus

Eine positive Sicht auf die Welt zu haben, ist eine der 7 Säulen der Resilienz. Eine optimistische Einstellung hilft Menschen dabei, in schweren Zeiten trotzdem die Hoffnung nicht aufzugehen, sich Herausforderungen zu stellen und sie als eine Chance auf Wachstum anzusehen. Um resilienter zu werden, hilft es, die Situation positiv zu bewerten und sich auf die guten Dinge zu fokussieren, ohne dabei die Realität zu ignorieren.

2. Akzeptanz

Zu den Resilienzfaktoren gehört es auch, Umstände oder Menschen so wie sie sind zu akzeptieren, insbesondere dann, wenn du sie nicht ändern kannst. Indem du das Bestreben, alles steuern zu wollen, loslässt, erlangst du mehr psychische Widerstandskraft. Du erkennst, wann die Grenze deiner Kontrollmöglichkeiten erreicht ist. Dadurch kannst du deine Kraft und Energie auf die Dinge richtigen, die sich tatsächlich ändern oder beeinflussen lassen.

3. Lösungsorientierung

Lösungsorientiert zu sein, ist ebenfalls eine der 7 Säulen der Resilienz. Der Fokus richtet sich hierbei auf die Fähigkeit, Probleme aktiv anzugehen und Lösungen zu finden, anstatt sich von Schwierigkeiten lähmen zu lassen oder nach Ursachen zu suchen. Du findest kreative und effektive Wege, um die Herausforderungen deines Lebens zu meistern und aus den Erfahrungen zu lernen. Dabei beziehst du alles ein, was dir in deinem Handlungsspielraum zur Verfügung steht.

4. Netzwerkorientierung

Ein starkes Netzwerk zu haben, ist auch eine wichtige Säule der Resilienz. Sie betont die Bedeutung von sozialen Beziehungen und deren emotionale Unterstützung, Ratschläge und praktische Hilfe. Gemeint sind hierbei nicht nur die Familie, Freundschaften oder das Arbeitsumfeld, sondern auch Selbsthilfegruppen, der Kontakt zu Ärzten und Ärztinnen sowie der Small Talk an der Kasse. All diese Beziehungen und Kontakte zu pflegen und Hilfe anzunehmen, macht sich stärker und resilienter.

5. Eigenverantwortung

Unter den 7 Säulen der Resilienz darf auch die Eigenverantwortung nicht fehlen. Sie meint die Selbstregulation der eigenen Gefühle und Emotionen sowie die Fähigkeit, das eigenen Verhalten in schwierigen Situationen zu steuern. Dazu lernst du verschiedene Strategien, um Stress zu bewältigen und Achtsamkeit in deinen herausfordernden Alltag zu integrieren. Eigenverantwortung meint auch, für die eigenen Gefühle und Taten einzustehen und zu ihnen zu stehen.

6. Rollenklarheit

Du glaubst, alle schreiben dir die Opferrolle zu? Überraschenderweise machen wir dies meist selbst. Bei dem Resilienzfaktor der Rollenklarheit, geht es darum, die selbstgewählte Opferrolle zu verlassen und sich darüber im Klaren zu werden, welche unterschiedlichen Rollen wir im Alltag annehmen. Möchten wir diese Rollen aufrechterhalten oder möchtest du sie ablegen? Indem du dich selbst reflektierst, bekommst du immer mehr Bewusstsein für deine eigene Resilienz.

Beachte: Hierbei geht es nicht um die Opferrolle einer Person, die Gewalt erlebt hat oder Naturkatastrophen zum Opfer gefallen ist.

7. Zukunftsplanung

Die letzte der 7 Säulen der Resilienz ist die Zukunftsorientierung. Um wieder psychisch widerstandsfähiger zu sein, setzt du dir realistische Ziele und überlegst dir einen Plan, wie du diese erreichst. Du wirst sehen: Deine Motivation wird wachsen und die Unsicherheit schrumpfen – insbesondere, wenn du deine Fortschritte erkennst und erste Erfolge feiern kannst. Jeder noch so kleine Schritt ist ein weiterer Schritt auf deinem Weg zu mehr Resilienz.

Zusammen bilden die 7 Säulen der Resilienz ein starkes Fundament, das Menschen dabei unterstützt, sich an Veränderungen anzupassen und aus Krisen gestärkt hervorzugehen. Du kannst deine individuelle Resilienz stärken, indem du die einzelnen Faktoren Schritt für Schritt ausbaust.