Während du am Laptop arbeitest, läuft Temptation Island auf dem Fernseher und eine Nachricht nach der anderen leuchtet auf deinem Smartphone auf. Digitale Medien sind fester Bestandteil unseres Alltags und nehmen ihn manchmal viel zu sehr ein. Oft fällt in diesem Zusammenhang das Stichwort „Digital Detox“ – ein bewusster, selbstgewählter Entzug von digitalen Medien für eine festgelegte Zeitspanne. Doch wann ist eine solche Auszeit überhaupt nötig, was muss man beachten und welche Vorteile bringt es mit sich? Alle Details hier.
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
So geht „Digital Detox“ richtig!
Was ist ein Digital Detox?
Alle Social Media Apps löschen, das Handy ausschalten und den Laptop im Schrank lassen – genau dabei geht es bei einem Digital Detox. Damit ist gemeint, sich von digitalen Geräten eine bewusste Auszeit zu gönnen und sich der ständigen Erreichbarkeit und den Ablenkungen des Internets zu entziehen. Das Ziel: die Abhängigkeit von digitalen Medien zu reduzieren und wieder mehr echte, analoge Erlebnisse zu genießen.
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Die Theorie: Medienkonsum hat psychische Folgen
Wozu das Ganze? Seit Längerem forschen Wissenschaftler:innen an den Folgen unseres digitalen Medienkonsums und der Auswirkung von sozialen Medien auf unsere Gesundheit. Was heute schon klar ist: Wir haben das Gefühl, ständig erreichbar, online und auf dem neuesten Stand sein zu müssen. Diese digitale Reizüberflutung kann unsere Konzentration schwächen, sodass wir häufiger Fehler machen.
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Außerdem soll unser Gehirn aufgrund der dauerhaften Verfügbarkeit des Internets als Wissensquelle verlernen, sich Informationen nachhaltig einzuprägen. Besonders abends beeinträchtigt der Digitalkonsum die Erholungsphasen, und das Stressgefühl steigt, weil uns Momente fehlen, in denen wir Gesehenes verarbeiten und Gedanken ordnen können.
Brauche ich einen Digital Detox? Erste Warnzeichen
Durch den Digital Detox sollen die negativen Effekte umgekehrt und gemildert werden. Denn leider sind diese in unserem Alltag häufiger vertreten, als wir denken. Hand aufs Herz: Bist du auch du bereit für eine digitale Auszeit? Beantworte dazu die folgenden Fragen:
- Fühlst du dich oft sehr gestresst? Wenn du bemerkst, dass dein Stresspensum steigt, sobald du WhatsApp-Nachrichten checkst, durch Instagram scrollst oder einfach zu viele Stunden mit TikTok & Co. verbringst, könnte es Zeit sein, eine Pause einzulegen.
- Schläfst du schlechter? Das blaue Licht, das von Bildschirmen ausgestrahlt wird, kann die Produktion von Melatonin, dem Schlafhormon, stören.
- Hast du weniger Zeit für deine Liebsten? Du stellst fest, dass du weniger Zeit mit deiner Familie verbringst oder am Handy bist, wenn du mit deinen Freundinnen chillst.
- Du glaubst, ständig erreichbar sein zu müssen? Du hast Angst, Anrufe oder Nachrichten zu verpassen, und es fällt dir schwer, dein Telefon auch nur für kurze Zeit beiseitezulegen.
- Vernachlässigst du deine Hobbys? Deine Interessen außerhalb der digitalen Welt kommen zu kurz und du verlierst sogar das Interesse daran.
Hast du mehr als die Hälfte der Fragen mit „Ja“ beantwortet? Dann könntest du von einem Digital Detox profitieren. Wenn du wissen willst, wie es richtig klappt, lies weiter!
Statt radikaler Entzug: Erholung in kleinen Dosen
Der größte Fehler, den wir beim Digital Detox häufig machen: Wir legen das Handy für mehrere Wochen aus der Hand und versuchen uns an einem radikalen Verzicht. Sobald wir jedoch wieder in den normalen Alltag zurückkehren, kommen auch die üblichen Probleme wieder.
Besser ist es, regelmäßig kleine Pausen einzubauen, um Stress zu vermeiden. Integriere also digitale Auszeiten als feste Ruhephasen in deinen Alltag: Sei es ein entspannter Spaziergang, während dein Instagram-Account mal kurz Pause macht, oder eine digitale Sperrzeit abends. Auch ein wöchentlicher Tag ohne Smartphone ist eine sinnvolle Idee.
Manche verzichten ein paar Stunden oder Tage auf ihr Smartphone oder legen Zeitlimit für soziale Netzwerke fest, wie beispielsweise abends vor dem Schlafengehen. Besonders in unserer schnelllebigen, digital getriebenen Welt kann ein solcher Digital Detox helfen, den Kopf freizubekommen und die Konzentration zu stärken.
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Fazit: Mit Digital Detox zurück in die reale Welt
Indem du dir eine digitale Auszeit nimmst, könntest du deinen Schlaf verbessern, deine Lebensqualität erhöhen und deine Kreativität steigern. Wichtig dabei: Reduziere deinen täglichen Medienkonsum gezielt und schaffe Freiräume für dich. Ein langer Digital Detox ist bei einer gesunden Mediennutzung gar nicht mehr notwendig. Denn es geht nicht darum, digitale Geräte komplett zu meiden, sondern vielmehr, ein bewussteres und kontrollierteres Verhältnis zu ihnen zu entwickeln.