Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, eine Frau zu sein. Wie heißt es so schön: Frausein ist meine Superkraft! Fakt ist aber auch, dass Frausein manchmal ganz schön nerven kann – und zwar nicht, nur wenn die Periode einsetzt. Zahlreiche Beschwerden treten auch völlig unabhängig vom Zyklus auf, sind dabei aber enorm unangenehm. Nichtsdestotrotz werden sie von der Gesellschaft häufig abgetan. Der Satz „Komm hab dich nicht so“ ist nur ein Beispiel dafür. Um mit diesen Vorurteilen aufzuräumen, zeigen wir dir hier acht typische Frauenleiden. Sie alle solltest du kennen und ernst nehmen.
Diese 8 Frauenleiden erwarten dich:
Diese Erkrankungen sollte jede Frau kennen
Einige Krankheiten, oder auch Frauenleiden, hören sich normal an und sind für viele schon Alltag. Insgeheim leiden Frauen aber mehr darunter, als sie vielleicht zugeben möchten. Hast du ebenfalls schon einmal an einer der folgenden Beschwerden leiden müssen?
1. Menstruationsbeschwerden
Der Klassiker, wenn man an Frauenbeschwerden denkt. Jeden Monat aufs neue müssen Frauen sich mit ihrer Periode auseinandersetzen. Dass sich viele dabei nicht wohlfühlen, wird nur schwer zugegeben. Dazu kommt, dass viele Frauen auch schon über Beschwerden vor der Periode klagen.
Das sogenannte prämenstruelle Syndrom (PMS) charakterisiert psychische als auch körperliche Leiden, bevor die monatliche Blutung auftritt. Diese sind zwar mit Hausmitteln leicht zu hindern, aber trotzdem extrem unangenehm. Zu Menstruationsbeschwerden gehören Symptome wie
- Unterleibsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- spannende Brüste
- Schlafstörungen
- Übelkeit
- Durchfall
2. Blasenentzündung
Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sind häufig ein Anzeichen für eine Blasenentzündung. Natürlich können auch Männer an diesem Frauenleiden erkranken, jedoch haben Frauen häufiger mit einer Blasenentzündung zu kämpfen. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass Frauen eine kürzere Harnröhre haben.
Übrigens: Die Harnröhre der Frau ist nur 3-5 cm kurz, während die der Männer ca. 20 cm lang ist.
Besonders beim Sex können viele Bakterien in die Harnröhre gelangen, weshalb einige Ärzte auch von dem Honeymoon-Syndrom sprechen. Darmbakterien können durch den Druck beim Sex schneller in die Harnröhre gelangen und sich dann an der Blasenwand absetzen.
Daher ist es für viele Frauen ratsam, nach dem Sex die Toilette aufzusuchen und Wasser zu lassen, sodass dieses Frauenleiden erst gar nicht entsteht. So werden die Keime wieder ausgespült und eine Blasenentzündung kann vorgebeugt werden. Außerdem haben wir vier weitere Tipps & Tricks, wie du nach dem Sex keine Blasenentzündung bekommst.
3. Brustschmerzen
Es gibt zwei verschieden Arten von Brustschmerzen: Der zyklusabhängige Schmerz und der zyklusunabhängige. Zyklusabhängige Brustschmerzen treten meist kurz vor der Periode auf und kennzeichnen sich durch ein Spannungsgefühl oder sogar ein Anschwellen der Brüste.
Die zyklusunabhängigen Schmerzen können viele Ursachen haben. Es kann durch das Tragen eines falschen BHs, Veränderung der Wirbelsäule, Herzprobleme oder auch Brustkrebs auftreten, wodurch dieses Frauenleiden sogar gefährlich werden kann. Wir zeigen dir, wie du Brustkrebs durch das regelmäßige Abtasten erkennen kannst. Wenn du ein Knötchen ertasten solltest, ist es am besten, einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen und die Brustschmerzen einmal abklären zu lassen.
Psst: Gegen schmerzende Brüste kann auch eine Massage helfen.
4. Scheidentrockenheit
Juckreiz, Brennen oder auch Schmerzen beim Sex deuten meistens auf eine Scheidentrockenheit hin. Was viele nicht wissen, ist dass nicht nur ältere Frauen von diesem Frauenleiden betroffen seien können – auch jüngere können darunter leiden.
Scheidentrockenheit kann auftreten, wenn man hormonellen Schwankungen, Stress, Alkohol und Nikotin oder anderen Erkrankungen (wie Diabetes und Bluthochdruck) ausgesetzt ist. Um dieses Leiden zu bekämpfen, sollte man mit seinem Arzt/seiner Ärztin darüber reden. Ansonsten können auch Binden statt Tampons, Gleitgel beim Sex oder Entspannungstechniken helfen.
5. Vaginalpilz
Der Vaginalpilz ist ein Frauenleiden und eine Frauenkrankheit durch Sex oder auch falsche Intimhygiene. Frauen leiden häufig unter:
- Juckreiz,
- unangenehmen Ausfluss
- Schmerzen beim Sex
Auch ein geschwächtes Immunsystem, luftundurchlässige Kleidung oder Stress kann eine Infektion hervorrufen. Diese fünf Tipps für gesunde Unterwäsche können diesem Frauenleiden entgegenwirken. Eine Pilzinfektion kann vor allem durch Vaginalsalben, Vaginaltabletten oder Zäpfchen bekämpft werden. Doch keine Angst! Der Mann kann sich in der Regel nicht anstecken, da sich die Pilze in seinem Milieu im Intimbereich nicht allzu wohlfühlen.
6. Anämie
Anämien treten am häufigsten durch zu starken Monatsblutungen auf. Darum sind Frauen vermehrt von diesem Frauenleiden betroffen. Frauen verlieren so viel Blut, dass es zu einem Eisenmangel kommt und der Körper nicht mehr genug rote Blutkörperchen produzieren kann. Symptome einer typischen Anämie sind:
- Müdigkeit,
- Kopfschmerzen,
- Schwindel,
- und Konzentrationsschwäche.
Weitere Anzeichen für Eisenmangel findest du hier. Frauen und Mädchen, die häufig mit diesem Frauenleiden zu kämpfen haben, sollten viel Eisen zu sich nehmen. Dies ist insbesondere in Fleisch und vielen Gemüsesorten vorhanden. Frauen sollten täglich bis zu 15 mg Eisen zu sich nehmen, um ihren Bedarf ausreichend abzudecken.
7. Krampfadern
Falls dir schon mal blaue Äderchen an deinem Bein aufgefallen sind, dann könnte es sich um Krampfadern handeln. Bei diesem Frauenleiden bildet sich ein Blutstau und die Venen schwellen unter der Haut an. Die häufigsten Symptome sind:
- Schmerzen in den Beinen
- Schwellungen an Beinen sowie Füßen
- Hautverfärbungen
- Juckreiz
- Entzündungen
Um die Schmerzen zu lindern, können Kompressionen, Bewegung oder auch ätherische Öle helfen. Große Krampfadern werden in den meisten Fällen operativ entfernt. Bei Krampfadern handelt es sich allerdings nicht nur um ein Frauenleiden, denn auch Männer können sie bekommen.
8. Endometriose
Eine Krankheit, die immer mehr Aufmerksamkeit bekommt, ist die Endometriose. Dabei handelt es sich um Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, welches sich im Unterleib ansiedelt und verbreitet. Je nachdem wie viel Gewebe sich ansammelt und wo es wächst, ist die Endometriose mit starken Schmerzen verbunden. Was viele Ärzt:innen zunächst als starke Unterleibsschmerzen abtun, ist in vielen Fällen Endometriose. Jährlich erkranken etwa 40.000 Frauen an dieser tückischen Krankheit. Neben starken Schmerzen kann die Endometriose sogar zur Unfruchtbarkeit führen.
Wir haben mit Anna Wilken über ihre Endometriose-Erkrankung und den damit verbundenen unerwünschten Kinderwunsch gesprochen. In dem Artikel kommt außerdem ein Frauenarzt zu Wort.
Frauenleiden sollten nicht als Alltag wahrgenommen werden
Diese „Wehwehchen“ mögen für viele Frauen normal und alltäglich sein. Dennoch wird unsere Lebensqualität deutlich eingeschränkt. Versuche, deinen Stress zu reduzieren und dir einmal mehr Zeit für dich selbst zu nehmen – es geht schließlich um deinen Körper. Deute die Schmerzen lieber als Warnsignale, die nicht missachtet werden sollten.
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