Du stehst in der Bahn und plötzlich wird dir schwindelig. Du fragst dich: Habe ich heute schon genug getrunken? Dir wird immer wärmer, du bekommst kaum noch Luft und hast das Gefühl, gleich ohnmächtig zu werden. Was im ersten Moment nach einem Kreislaufkollaps klingt, ist eigentlich ein Angstanfall. Doch kann man bei einer Panikattacke in Ohnmacht fallen? Wir haben uns umgehört.
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
Kann man bei einer Panikattacke in Ohnmacht fallen?
Panikattacke und Ohnmacht: Kann der Ernstfall wirklich eintreten?
Bei einer Panikattacke kämpfen Betroffene gegen starke körperliche Symptome. Übelkeit, Luftnot, Schwindel und Ohnmachtsgefühle drängen sich auf. Daraus entsteht die Angst, bei einer Panikattacke tatsächlich in Ohnmacht fallen zu können. Das macht alltägliche Dinge wie Auto fahren oder Einkaufen zu einer schwierigen Herausforderung. Doch könntest du bei einer Panikattacke wirklich ohnmächtig werden und wie wahrscheinlich ist es?
Das Gefühl, bei einer Panikattacke in Ohnmacht fallen zu können, resultiert aus der körperlichen Anspannung, die wir in dem Moment der Angst erleben. Dadurch verhärten sich die Nackenmuskeln und es baut sich ein unangenehmer Druck hinter den Augen auf. Die Folge: Uns wird schwindelig. Häufig verwechseln wir den auftretenden Schwindel mit einem Ohnmachtsgefühl und befürchten, in jedem Moment umzukippen. In den meisten Fällen passiert das jedoch nicht.
Wann werden wir ohnmächtig?
Hand aufs Herz: Bist du schon mal bei einer Panikattacke in Ohnmacht gefallen? Wahrscheinlich nicht. Medizinisch gesehen ist das auch ziemlich schwer. Wir werden ohnmächtig, wenn unser Blutdruck und unsere Herzfrequenz rapide abfallen. Im Moment der Angst haben wir jedoch einen erhöhten Herzschlag. Tatsächlich bei einer Panikattacke in Ohnmacht zu fallen, ist also unwahrscheinlich, erklärt panicend.com. Unmöglich ist es jedoch nicht.
Größtenteils führen eine allergische Reaktion, eine Virusinfektion, Entzündungen, ein Hitzschlag, Mangelerscheinungen oder Kreislaufprobleme zu einer Ohnmacht. Wenn du eine Panikattacke hast, solltest du dir also keine Horror-Szenarien ausmalen, sondern dir klarmachen: Deine Ohnmachtsgefühle sind von der Angst ausgelöst. Sie werden vorübergehen, ohne dass dir etwas passiert.
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Ohnmacht bei einer Panikattacke – das kannst du tun
Bist du tatsächlich bei einer Panikattacke in Ohnmacht gefallen, solltest du in jedem Fall ärztlichen Rat einholen. So lässt sich abklären, ob nicht doch eine medizinische Ursache dahinter steckt. Gegen die akute Angst helfen schnelle SOS-Übungen wie Atem- oder Meditationstechniken, die dich wieder beruhigen. Auch langfristige Strategien können dich unterstützen, deine Angst zu überwinden.
Leidest du unter einer Angststörung, solltest du eine psychotherapeutische Praxis aufsuchen. Mit gezielter kognitiver Verhaltenstherapie kann dir dort geholfen werden. Manchmal kommen auch Medikamente zum Einsatz. Lass dich von deinem Arzt, deiner Ärztin oder einem/einer Psychiater:in dazu beraten.
Bemerkst du ein aufkommendes Ohnmachtsgefühl, musst du dich nicht dagegen wehren. Atme ruhig, entspanne dich so gut wie möglich und lasse die Angst und ihre Gefühle einfach zu. Du kannst deinem Körper vertrauen. Merke dir: Wenn du ruhig und entspannt bleibst, besteht kein Grund, ohnmächtig zu werden.