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Psychologie: Harmloser Hinweis zeigt, dass du psychisch labil bist

Du schiebst Aufgaben ewig vor dir her und liebst es, andere glücklich zu machen? Vorsicht: Das sind Anzeichen psychische Labilität!

Portrait von Frau
© Pexels / cottonbro

Bist du immer müde und kaputt, stell dir dringend diese 4 Fragen

Bist du immer müde und weißt nicht, warum?Das ist ein Dilemma, denn auch Ärzte haben nicht immer eine Diagnose.Häufig sind psychische Faktoren oder einfachste Verhaltensweisen der Auslöser.

Es gibt einige Eigenschaften, die auf den ersten Blick völlig normal zu sein scheinen. Doch schaut man genauer hin, können genau diese Eigenschaften darauf hindeuten, dass jemand psychisch labil ist. Denn nicht alle kleinen Macken, sind so unbedenklich, wie sie auf den ersten Blick scheinen.

Die häufigsten Anzeichen psychisch labiler Menschen

Manchmal denken wir, dass bestimmte Verhaltensweisen, die sich in unser Leben eingeschlichen haben, völlig normal sind. Vielleicht sind wir gerade einfach gestresst oder waren in der letzten Zeit nicht so gut gelaunt. Doch es gibt einige Verhaltensweisen, die laut Psycholog:innen gar nicht so gesund sind, wie wir vielleicht denken. Dies sind einige davon. 

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Frau im Bademantel fasst sich an den Kopf
Stress kann sich auch subtil bemerkbar machen. Foto: Pexels / Diva Plavalaguna

1. Andere glücklich machen

Zunächst sieht es nicht bedenklich aus, wenn jemand konstant für andere da ist. Das ist doch nett, oder? Doch wenn Menschen sich konstant für andere aufopfern oder immerzu versuchen, ein bestimmtes Familienmitglied bei Laune zu halten, ist das nicht immer so gesund. Denn es ist nicht unsere Aufgabe, andere glücklich zu machen, dafür ist jeder selbst verantwortlich. 

2. Coping Mechanismus

Wir alle haben unterschiedliche Problembewältigungsstrategien. Doch manchmal lenken wir uns zu sehr mit etwas ab, um uns nicht dem stellen zu müssen, was uns eigentlich stresst. 

3. Wenn Kinder sich streiten

Streitereien an sich sind völlig normal und kommen auch immer wieder vor. Doch sobald Kinder sich schlagen, ist das laut Expert:innen nicht mehr normal und sollte beobachtet werden. 

4. Schweigen

Wenn Menschen sich stark zurückziehen und sich dazu entscheiden, nicht mehr viel zu sprechen, ist dies Grund anzunehmen, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Denn getarnt als zunächst eine Schüchternheit, kann dies tieferliegende Gründe wie beispielsweise Ängste mit sich ziehen. 

5. Stimmungsschwankungen

… hat jeder mal. Obacht ist nur dann angesagt, wenn Menschen häufig von einem Extrem ins andere rutschen. Oft wird dies auf die Hormone geschoben oder eben darauf, dass jemand temperamentvoll ist. Doch starke Stimmungsschwankungen können viele Gründe haben. 

6. Selbstsabotage

Selbstsabotage kann in vielen Facetten auftreten. Doch wenn du mitbekommst, dass sich jemand in deinem Umfeld häufig selbst schlechtredet oder seine eigenen Erfolge nicht anerkennt, solltest du dies nicht auf die leichte Schulter nehmen. 

7. Prokrastination

Wir alle prokrastinieren ab und an mal. Doch vermehrtes Prokrastinieren bis hin zu der Unfähigkeit, überhaupt etwas zu Ende zu bringen, ist in der Regel nicht gesund. Achte darauf, nicht zu viel aufzuschieben und bei deinem Umfeld ebenfalls darauf zu achten. 

Frau mit Blumen vorm Gesicht
Auszeiten helfen dabei, psychischen Stress zu reduzieren. Foto: Pexels / olia danilevich

Studie: Wer häufig „Ich“ sagt, neigt mehr zu psychischer Labilität

Personen, die vermehrt über sich selbst reden, neigen eher zu Depression und emotionaler Labilität. Diesen Zusammenhang, den bereits frühere Untersuchungen nahegelegt hatten, konnte nun ein Team um die Psychologin Allison Tackman von der University of Arizona im »Journal of Personality and Social Psychology« belegen.

Die Forschenden analysierten an verschiedenen Orten in den USA und in Deutschland elf Stichproben mit insgesamt 4754 Versuchspersonen. Darunter Studierende, Teilnehmende von Onlinebefragungen und Patient:innen einer psychosomatischen Klinik. Die Proband:innen sollten entweder mündlich oder schriftlich ein bestimmtes Thema erörtern. Dabei ging es in den meisten Fällen um sie selbst. Häufig ging es um emotional fordernde Themen: So sollten manche eine gescheiterte Beziehung beschreiben, andere die Höhepunkte und Tiefpunkte ihres Lebens skizzieren. 

Das Ergebnis: Je häufiger die Versuchspersonen dabei Pronomen der ersten Person nutzten, im Deutschen zum Beispiel „ich“, „mein“, „mich“ oder „mir“, desto depressiver und labiler waren sie im Schnitt. Das Persönlichkeitsmerkmal „emotionale Stabilität/Labilität“, auch Neurotizismus genannt, äußert sich zum Beispiel darin, dass man häufiger negative Gefühle erlebt und weniger gut mit Stress umgehen kann. Häufige Ich-Bezogenheit könnte demnach laut den Ergebnissen auf eine Neigung zu Ängsten, Unzufriedenheit und Unsicherheit hinweisen.

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Psychisch labil: Manchmal tritt es versteckt auf

All diese Anzeichen sind zu einem gewissen Grad normal oder fallen vielleicht zunächst gar nicht auf. Deshalb solltest du vermehrt auf dein Umfeld achten. Denn nicht immer zeigen sich Anzeichen einer ungesunden Psyche wie auf dem Präsentierteller. Sollten die Symptome überhandnehmen, rät es sich immer, ärztliche Beratung hinzuzuziehen.