Ob im Büro, in der U-Bahn oder beim Essen im Freundeskreis – eine stille Panikattacke äußert sich durch Symptome, die für Außenstehende oft nicht sichtbar sind. Deine kreisenden Gedanken, das beengende Gefühl in deiner Brust und der Schleier vor deinen Augen bleiben deinem Gegenüber verborgen. Niemand merkt, dass du eine stille Panikattacke hast. Doch im Inneren könntest du einige dieser Symptome spüren.
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
Stille Panikattacke: Die wichtigsten Symptome
Was ist eine stille Panikattacke?
Die Anzeichen für eine Angststörung können vielfältig sein und werden von Betroffenen anfangs meist fehlinterpretiert. Bricht eine Panikattacke aus, äußert sie sich durch körperliche Symptome wie Herzrasen, Atemnot oder Übelkeit.
Diese können mitunter den ganzen Tag anhalten. Kommt es jedoch nicht zu einer Attacke, sondern bleibt die Panik unterschwellig, ist von einer stillen Panikattacke die Rede. Hierbei treten andere Symptome in Erscheinung. Für die Betroffenen sind sie jedoch genauso beängstigend.
Stille Panikattacke: Diese Symptome verraten die versteckte Angst
1. Dein Herz schlägt ungewöhnlich schnell
Obwohl du still sitzt und dich kaum bewegst, schlägt dein Herz dir bis zum Hals. Dabei fühlt es sich so an, als würde die Herzfrequenz immens steigen oder das Herz „springen“. Herzrasen ist ein häufiges Anzeichen für eine Panikattacke. Es muss nicht immer zum Ausbruch einer solchen kommen. Auch für eine stille Panikattacke kann Herzrasen ein Symptom sein.
2. Kreisende Gedanken drängen sich auf
Eine stille Panikattacke geht größtenteils nicht nur mit körperlichem Kontrollverlust einher. Zudem können Betroffenen in diesem Moment auch ihre Gedanken nicht mehr kontrollieren. Sie schweifen aus und es drängen sich immer mehr negative Gedanken auf, welche die Angst zusätzlich schüren. Wie deavita.com schreibt, können diese laut Psycholog:innen deine Konzentration beeinträchtigen und den Alltag erschweren.
3. Kopfschmerzen als Symptom der stillen Panikattacke
All diese Gedanken steigen uns dann auch mal zu Kopf. So kommt es, dass eine stille Panikattacke sich auch durch Symptome wie Kopfschmerzen bemerkbar macht. Auch Migräneattacken sind bei Angstpatient:innen nicht selten. Durch geführte Meditation, einem Spaziergang an der frischen Luft und mit speziellen Atemübungen kannst du deinen Kopf wieder etwas freimachen. Oder du steckst deinen Kopf einfach mal ins kalte Wasser!
4. Du hast einen Schleier vor den Augen
Wer unter Migräne leidet, kennt das Gefühl, einen Schleier vor den Augen zu haben. Die Sicht wird verschwommen und trotz mehrfachem Blinzeln will es einfach nicht klarer werden. Daneben sind auch Lichtempfindlichkeit und schwebende Augen typische Symptome einer stillen Panikattacke, die in diesem Moment oft mit einer Sehschwäche verwechselt wird. Ein Arztbesuch schafft Klarheit.
5. Eine stille Panikattacke verursacht Schwindel
Ob die Panikattacke ausbricht oder „nur“ unter der Oberfläche bleibt – Schwindel kann in deinem Fällen ein ständiger Begleiter sein. Das liegt nicht nur daran, dass unser Kopf voller Angstgedanken ist. Im panischen Zustand fließt weniger Blut in deine Extremitäten, wodurch deine Arme und Beine schwächer werden. Manchmal kribbeln sie sogar, als wären sie eingeschlafen.
6. Du hast einen Kloß im Hals
Das Kloßgefühl im Hals macht dir das Atmen schwer und du bist ziemlich nah am Wasser gebaut. Diese Anzeichen deuten auf eine stille Panikattacke hin. Im Moment der Panik erleben viele ein Engegefühl in der Brust, welches sie sogar am Sprechen hindert. Sie haben das Gefühl, keine Luft zu bekommen, was die Angstgedanken zusätzlich verstärkt.
7. Brechreiz – ein Symptom stiller Panikattacken
Unser psychisches Wohlbefinden hängt eng mit unserer Verdauung und dem Magen-Darm-System zusammen. Das merken wir allein daran, dass uns Stress oft auf den Magen schlägt. Kein Wunder, dass eine stille Panikattacke Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall zur Folge hat. Einige Panikpatient:innen leiden laut Forschenden zusätzlich am Reizdarmsyndrom.
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Du bist nicht mehr du selbst
Fühlst du dich von dir selbst entfremdet und weit entfernt von der Realität um dich herum, kann das ein Symptom einer stillen Panikattacke sein, meinen Expert:innen. Die Wahrnehmung der Umgebung und des eigenen Selbst ist gestört und verzerrt. Um die Panikattacken loszuwerden und wieder zu sich selbst zu finden, kann eine Psychotherapie hilfreich sein.