Das Phänomen der toxischen Männlichkeit hat eine weitreichende Verbreitung und wurzelt tief in unserer Gesellschaft. Doch auf welche Weise manifestiert sich diese toxische Männlichkeit eigentlich? In diesem Artikel erfährst du, wie du toxische Männer am besten erkennen kannst und wie du am besten mit diesem Phänomen umgehen kannst.
Toxische Männlichkeit: So erkennst du sie
Toxische Männlichkeit: Hier äußert sie sich
Im Alltag, Job, in der Familie oder im Freundeskreis: Viele von uns sind bereits in Kontakt mit toxischer Männlichkeit gekommen. Toxische Männlichkeit bedeutet, dass es bestimmte Stereotypen in Bezug auf männliche Verhaltensweisen gibt, die von Männern adaptiert werden, um sich dem Bild der Gesellschaft eines Mannes anzupassen. Zum Beispiel sollen Männer immer stark sein und nie weinen. Diese Stereotypen beruhen allerdings tatsächlich auf sehr veralteten Rollenbildern, die heutzutage nicht mehr nötig sind.
Doch trotzdem befindet sich das Phänomen der toxischen Männlichkeit noch in unserem Umfeld. Sobald diese Verhaltensweisen und Stereotypen von Männern adaptiert werden, kann es allerdings dazu kommen, dass sich toxisches Verhalten auch auf das Umfeld auswirkt. Aber wie sehen solche toxischen Verhaltensweisen eigentlich aus?
5 Anzeichen, die einen toxischen Mann entlarven
Toxische Verhaltensweisen bei Männern müssen nicht nur im Beziehungskontext auftreten, sondern können sich in jeder anderen sozialen Situation äußern. So können solche internalisierten Verhaltensweisen stark das Umfeld beeinflussen. Beispielsweise in diesen Situationen:
1. Die Finanzen regeln
Finanzen checken ist Männersache? Schon lange nicht mehr! Viele Männer haben jedoch immer noch das Bedürfnis danach, das Geld allein nach Hause zu bringen und somit auch die Finanzen zu managen. Wie sieht es in deiner Familie aus?
Natürlich ist nichts verkehrt daran, wenn die finanziellen Sorgen vom Mann übernommen werden. Toxisch wird es allerdings an dem Punkt, an dem die Männer der Familie einzig und allein Kontrolle über dieses Thema behalten wollen.
2. Hausarbeit erledigen
Hausarbeit ist wiederum Frauensache? Auch falsch gedacht! Die Aufteilung der Hausarbeit ist individuell planbar. Jedoch sollten sich alle Parteien mit der Aufteilung wohlfühlen. Das gilt nicht nur für den familiären oder Beziehungskontext, sondern auch für alle anderen Wohnsituationen, wie beispielsweise WGs oder Ähnlichem.
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3. Wichtigkeit von Äußerlichkeiten
Toxische Männlichkeit hat vor allem ein Bild: das des starken Mannes. So kann es sein, dass einige Männer viel Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legen und versuchen, dem stereotypischen Bild eines Mannes zu entsprechen. Wie das andere beeinflussen kann? Gerade im Freundeskreis oder unter Gleichaltrigen kann es so nahezu zu einem Wettbewerb kommen. Wer ist am männlichsten und wer hat die meisten Muskeln?
4. Priorisierung der Bedürfnisse
In zwischenmenschlichen Beziehungen ist es wichtig auf Ausgeglichenheit achtzugeben. In toxischen Beziehungen kann es allerdings dazu kommen, dass die eine Partei möchte, dass sich die Welt um sie dreht. So kann es sein, dass der eine Part immer die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellt.
5. Starke Wut
Toxische Männlichkeit kann sich auch durch aggressives Verhalten, Machtausübung und emotionale oder körperliche Gewalt bemerkbar machen. Solltest du etwas dergleichen in deinem Freundeskreis oder Umfeld bemerken, solltest du dringend einschreiten. Bei den folgenden Anlaufstellen findest du Hilfe:
- Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ erreichst du unter der Rufnummer 08000 116 016 rund um die Uhr.
- Auf der Hilfetelefon-Website kannst du dich auch online beraten lassen und per Online-Chat Hilfe finden.
- Die Telefonseelsorge erreichst du ebenfalls rund um die Uhr unter der Nummer: 0800-111 011 1.
Toxische Männer: Wie gehe ich damit um?
Toxische Männer können uns in allen Situationen und auf unterschiedliche Arten begegnen. Behalte dabei im Hinterkopf, dass toxische Männlichkeit vor allem auf eine tiefe Verankerung in der Gesellschaft zurückgeht und auch Männer darunter leiden. Dies entschuldigt allerdings kein toxisches Verhalten. Deshalb gilt vor allem:
- Weiter für das Thema sensibilisieren. Es gibt mittlerweile viele Einrichtungen und Organisationen, die über das Thema aufklären. Unter anderem die Heinrich-Böll-Stiftung befasst sich eingehend mit dem Thema toxische Männlichkeit.
- In Kontakt treten. Kommunikation ist das A&O. Wenn du also toxische Männer in deinem Umfeld bemerkst, versuche ins Gespräch zu treten, um Missverständnisse zu klären. Sollte die Lage ernster werden, scheu dich nicht davor, dir professionelle Hilfe zu suchen.