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Psychologe verrät: Warum wir beim Telefonieren nicht stillstehen können

Warum laufen wir beim Telefonieren hin und her? Ein Psychologe erklärt den verblüffenden Grund und verrät 5 skurrilste Telefon-Ticks!

Frau telefoniert und läuft auf der Straße
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Für deine Psyche: Diese Sätze solltest du jeden Tag sagen

Manchmal vergisst man, wie wichtig Worte sein können. Wir zeigen dir, welche Sätze du jeden Tag sagen solltest für die mentale Gesundheit.Dieses Video wurde mit der Hilfe von KI erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

Das Hin- und Herlaufen beim Telefonieren ist eine ziemlich häufige Angewohnheit, die schon fast als Homeworkout durchgehen könnte. Doch warum laufen wir beim Telefonieren durch die Wohnung? Ein Psychologe verrät den Hauptgrund – plus ein paar witzige Telefonier-Ticks, bei denen du dich mit Sicherheit wiedererkennst!

Anna Chiara schreibt aus Erfahrung.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.

Telefonieren „überfordert“ unser Gehirn

Dass wir mit dem Handy in der Hand durch die Gegend spazieren und dabei angeregt mit der besten Freundin quatschen, mag von außen betrachtet sinnlos erscheinen – für unseren Körper allerdings hat die Bewegung eine ganz bestimmte Funktion, verrät der Moderator und Podcast-Host Simón Albers in einem Video auf Instagram.

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Frau sauer Telefon
Wir laufen beim Telefonieren umher, da unsere Gehirn sich anstrengen muss. Foto: Getty Images/ Delmaine Donson

Dahinter steckt ein „medizinisch-psychologischer Grund“, erklärt er. „Unser Gedächtnis ist darauf geschult, Menschen bei einer Unterhaltung zu sehen, um ihre Reaktionen zu sehen.“ Das sei für unser Gehirn enorm wichtig, da die Gestik und Mimik unseres Gegenübers in unsere Wahrnehmung und Beurteilung miteinfließen.

Zudem ist das Gehirn – so fortschrittlich es auch sein mag – noch immer nicht auf das Telefonieren eingestellt. Schließlich können wir die Person am anderen Ende der Leitung nicht sehen, müssen sie uns also bildlich vorstellen. Eine stressige Aufgabe für unser Hirn, die viel Kreativität erfordert.

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Wer sich bewegt, kann besser kommunizieren

So weit, so gut – doch warum laufen wir beim Telefonieren hin und her? „Weil es bei der Konzentration hilft“, verrät der Psychologe Arnd Stein der BILD-Zeitung. Durch die Bewegung baut der Körper Stress und innere Anspannung ab, das Gehirn wird belastbarer und kann besser Dinge aufnehmen, die wir nicht sehen können. Einer US-Studie zufolge fördert das Herumlaufen beim Telefonieren sogar unsere Kreativität.

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Das heißt: Laufen beim Telefonieren ist gar nicht so ungewöhnlich und sogar förderlich, da wir uns so die Gesten und Reaktionen des Gegenübers besser vorstellen können. Es hilft uns, auf diese angemessen reagieren und entsprechend kommunizieren zu können.

Übrigens: Du hasst es, zu telefonieren? Das nervöse Herumlaufen mit dem Hörer dient auch dazu, Energieüberschuss und Nervosität abzubauen. Wie schlimm es wohl früher gewesen sein muss, als es nur Schnurtelefone gab, können wir nur erahnen …

5 lustige Telefonier-Ticks, die wir nicht verstecken können

Heutzutage wird uns die Kommunikation mit FaceTime, Zoom-Calls und Team-Meetings sehr erleichtert und wir können entspannt vor dem Bildschirm sitzen bleiben. Doch das gute, alte Telefonieren hält sich hartnäckig und holt die verrücktesten Macken in uns hervor.

  1. Kritzeln auf Papier: Du greifst zu Stift und Papier und malst Kreise und Herzchen? Super! Das hilft, sich zu entspannen und besser zuzuhören, vor allem bei langen Gesprächen.
  2. Spiegelgespräche: Stellst du dich während des Telefonats vor einen Spiegel? Nichts Ungewöhnliches, denn es simuliert die Körpersprache eines echten Gesprächs und gibt dir ein Gefühl der Nähe.
  3. Unbewusstes Lächeln: Auch wenn das am Telefon niemand sehen kann, lächeln wir manchmal während des Gesprächs. Fühlt sich komisch an, ist aber ganz normal. Viele Menschen gestikulieren auch mit den Händen, um ihre Emotionen besser auszudrücken.
  4. Plötzlicher Blick aus dem Fenster: Ein Klassiker: Während des Gesprächs plötzlich die Aussicht studieren. Das machen wir zwar unbewusst, hat aber einen netten Nebeneffekt: Der Blick ins Freie wirkt beruhigend.

Wie muss wohl die Situation in einem Call-Center sein, wenn alle umherlaufen würden, wild gestikulieren oder verträumt aus dem Fenster schauen? Also – das nächste Mal, wenn du jemanden beim Telefonieren beobachtest, erkennst du bestimmt einige dieser Muster wieder – oder sogar bei dir selbst!