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Skurrile Theorie: Wer beim Grübeln die Zunge rausstreckt, kann besser nachdenken

Die Zunge rausstrecken beim Nachdenken – das hilft tatsächlich! Aber aus einem anderen Grund, als du denkst.

Frau streckt Zunge raus
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Was hast du vorgestern zu Abend gegessen? Jetzt gerätst du ins Grübeln, denn du erinnerst dich nur noch dunkel. War es der leckere Salat oder doch die Pizza beim Italiener? Während du überlegst, streckst du ohne es zu merken deine Zunge heraus. Eine typische Geste beim Nachdenken. Doch was bringt sie wirklich? Wir haben über das Zunge-Rausstrecken nachgeforscht.

Zunge rausstrecken beim Konzentrieren? Das ist die Theorie

Heute weiß niemand mit Sicherheit, warum manche Menschen die Zunge beim Nachdenken herausstrecken. Es gibt aber laut Quarks und Co. eine recht plausibel klingende Theorie.

Die Zunge besteht aus einem Muskel, der sich sehr frei im Mundraum bewegen kann. Normalerweise tut er das auch: Beim Kaufen, beim Sprechen, beim Schlucken und so weiter ist die Zunge in ständiger Bewegung.

Bei jeder Bewegung und Berührung der Zunge mit Teilen des Mundraumes werden Signale an das Gehirn geschickt, die es erst einmal verarbeiten muss. So ist das Gehirn teilweise damit beschäftigt, die Bewegungen der Zunge zu verarbeiten.

Sollte man sich stark konzentrieren wollen und beispielsweise eine Aufgabe lösen müssen, braucht das Gehirn alle Kapazitäten, die es hat. Das „Zunge-Rausstrecken“ kommt also daher, dass man die Zunge zwischen den Zähnen fixieren muss. In diesem Fall sind mehr Kapazitäten im Gehirn frei, um andere Probleme zu lösen.

Wichtig: Das ist nur eine Theorie und sie ist nicht bestätigt.

zunge rausstrecken
Kinder strecken beim Konzentrieren öfter die Zunge heraus. Foto: gettyimages / Jill Lehmann Photography

Die ganze Geschichte vom Zunge-Rausstrecken

Heute gehen Wissenschaftler:innen davon aus, dass diese Theorie nicht die ganze Geschichte vom Zunge-Rausstrecken sein kann. Denn folgt man der Theorie, dann müssten ausschließlich sehr schwierig zu lösende Aufgaben dazu führen, dass man die Zunge herausstreckt. Dem ist aber nicht so:

In einer Studie haben Kinder von vier Jahren unterschiedliche Aufgaben lösen müssen. Darunter waren solche, die ihre Feinmotorik ansprachen und solche, die ihre Grobmotorik ansprachen. Das Ergebnis war, dass Kinder in allen Situationen ihre Zunge herausstreckten. Es war egal, ob es feinmotorische oder grobmotorische Aufgaben waren.

Gerade grobmotorische Aufgaben, die strengen Regeln folgten, zogen besonders viel Zungenspiel nach sich.

Kinder haben mehr Zungenspiel als Erwachsene

Kinder haben weniger Kontrolle über ihre eigenen Taten, Mimiken und Gestiken. Der Grund dafür ist, dass sie sich noch nicht antrainiert haben, sich zu regulieren und sich den Normen der Gesellschaft anzupassen. So sind es oft und vor allem Kinder, die die Zunge beim Denken herausstrecken. Bei den meisten Menschen wächst sich diese Gewohnheit im Erwachsenenalter aus. Doch bei manchen Erwachsenen bleiben diese Gewohnheiten bestehen.

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Erwachsene strecken weniger die Zunge heraus, aber es wirkt trotzdem. Foto: IMAGO IMAGES / Westend61

Zunge als Anzeiger für Konzentration

Ob die Zunge wirklich dabei hilft, sich auf Schwieriges zu konzentrieren, kann nicht abschließend geklärt werden. Der Theorie zufolge verhindert das Festhalten der Zunge im Mund, dass andere Impulse an das Gehirn geschickt werden. Allerdings ist die Theorie nicht bestätigt.

Jedoch führt das Rausstrecken der Zunge wohl zu einer besseren Konzentration, da es gesellschaftlich anerkannt ist als Zeichen, nicht gestört werden zu wollen.

Experimente haben ergeben, dass Menschen andere Menschen sehr viel weniger gern bei der Arbeit unterbrechen, wenn diese gerade die Zunge herausstrecken als, wenn sie dies nicht tun. Der Grund ist wohl, dass Menschen mit herausgestreckten Zungen so wirken, als wären sie hoch konzentriert.