Dank Corona, Home-Office, Zoom-Sessions und Teams-Besprechungen ist unser Internet-Konsum gefühlt ins Unendliche gestiegen. Die Zeit am Handy oder Laptop wird dadurch nicht nur von Social Media und Online-Shopping eingenommen, sondern gezwungenermaßen auch von unserem Job. Kein Wunder also, dass unser digitaler Fußabdruck immer größer wird. Doch was hat es eigentlich mit diesem Konstrukt auf sich? Und wie kannst du ein nachhaltigeres digitales Leben führen? Wir klären dich zu diesem Thema auf.
Alles zum Thema „Digitaler Fußabdruck“:
- Was genau ist der digitale Fußabdruck?
- So schadet ein großer digitaler Fußabdruck der Umwelt
- Mit diesen 6 Tipps kannst du deinen digitalen Fußabdruck nachhaltiger gestalten
- 1. Wechsle zu einem Ökostromanbieter
- 2. Benutze eine nachhaltige Suchmaschine
- 3. Hinterfrage deinen Online Shopping- Konsum
- 4. Suche nach nachhaltigen Essenslieferungsvarianten
- 5. Werfe deine elektronischen Geräte nicht sofort weg, sondern suche dir wertschätzende Alternativen
- 6. Lösche ungenutzte Apps & Co.
- Digitaler Fußabdruck: Auch hier zählt Nachhaltigkeit
Was genau ist der digitale Fußabdruck?
Als digitalen Fußabdruck bezeichnet man all deine Online-Aktivitäten. Dabei ist in aktive Spuren und passive Abdrücke zu unterteilen. Bei der ersten Kategorie handelt es sich um Kommentare oder Beiträgen, die du bei Social Media postest. Passive Abdrücke entstehen durch Websites, die Informationen darüber sammeln, wie du dich auf ihnen verhältst. Hier spielen die Cookies eine große Rolle. Dieser passive Anteil wird auch als Datenemission bezeichnet.
All das ergibt zusammen deine digitale Identität, welche unter anderem für deine:n Arbeitgeber:in oder auch neue Bekanntschaften interessant sein kann. Hacker:innen oder Identitätsdiebe können damit natürlich auch viel Schaden anrichten.
So schadet ein großer digitaler Fußabdruck der Umwelt
Einige werden sich nun vielleicht fragen, was die digitale Identität mit der Umwelt, also der Außenwelt, zu tun hat. Die kurze Antwort: alles. Denn nicht nur das Online-Bestellen und der damit verbundene Flugtransport oder die Pizzalieferung mit dem Auto stößt eine Menge CO2 aus, sondern jeder einzelne Klick.
Dein Smartphone oder auch dein Laptop braucht Strom und jedes Mal, wenn du dein Ladekabel anschließt, wird Energie verbraucht. Doch auch die riesigen Server und Rechenzentren, die dir das Internet ‚liefern‘, verbrauchen eine unheimliche Menge an Strom. Das Borderstep Institut fand in diesem Zuge heraus, dass allein in Deutschland 13 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht werden.
Je größer dein digitaler Fußabdruck, desto schädlicher ist es für die Umwelt. Allein eine Suchanfrage bei Google produziert schon 0,2 Gramm CO2. Du kannst dir sicherlich nun vorstellen, wie viel dann das Streamen von Serien und Filmen verbraucht. TheShiftProject bestätigt diese Vermutung: Allein das Streamen von Videos macht 60 Prozent aller CO2-Emissionen durch Digitaltechnik aus.
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Mit diesen 6 Tipps kannst du deinen digitalen Fußabdruck nachhaltiger gestalten
Du siehst also, dass der digitale Fußabdruck ordentlich Schaden für Umwelt und Co. anrichtet. Doch es gibt einige Tipps, die du beachten kannst, damit du deinen digitalen Fußabdruck nachhaltiger gestalten kannst. Wenn du die folgenden sechs Tricks befolgst, tust du dir und der Umwelt etwas Gutes.
1. Wechsle zu einem Ökostromanbieter
Wie schon zuvor erwähnt, würden unsere digitalen Geräte gar nicht ohne Ladekabel und Strom auskommen. Natürlich lässt sich dieser Umstand nicht ändern. Aber du fährst nachhaltiger, wenn du von einem klassischen zu einem Ökostromanbieter wechselst. Dadurch sorgst du dafür, dass die Nutzung deiner elektronischen Geräte sich nicht so gravierend auf die Umwelt auswirkt. Außerdem förderst du mit einem Ökostromanbieter erneuerbare Energien und verzichtest dabei auch noch auf fossile Brennstoffe.
Einige Ökostromanbieter sind die folgenden:
- Lichtblick
- VeganStrom
- naturstrom
- Greenpeace Energy
2. Benutze eine nachhaltige Suchmaschine
Du nutzt nur Google und denkst, dass nur diese Suchmaschine die besten Ergebnisse liefern kann? Falsch gedacht. Mit einer nachhaltigen Suchmaschine wie Ecosia, welche mit jeder Anfrage einen Baum pflanzt, kannst du deinen digitalen Fußabdruck in die nachhaltige Richtung schieben. Auch DuckDuckGo ist eine nachhaltige Alternative, die bekannt für Privatsphäre und Sicherheit der Daten von Nutzer:innen ist.
3. Hinterfrage deinen Online Shopping- Konsum
Vor allem durch die Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown samt geschlossener Läden boomt das Online Shopping- Geschäft mehr denn je. Schließlich ist es ja auch so einfach, mit ein paar Klicks den gesamten Kleiderschrank vom Sofa aus aufzufüllen. Doch nachhaltig ist die ganze Sache nicht.
Schließlich kommen die meisten Sachen aus den unterschiedlichsten Ländern, müssen also mit Transportmitteln zu dir gebracht werden. Schaue dich also lieber bei Vinted oder anderen Online Second-Hand-Shops um, wo Kleidungsstücke nur darauf warten, dass du ihnen ein neues Zuhause schenkst. Ansonsten kannst du in Online-Shops bestellte Artikel auch in die Filialen liefern und sie dort abholen. Damit sparst du Transportkosten- und schäden an der Umwelt.
4. Suche nach nachhaltigen Essenslieferungsvarianten
Auch das Liefern von Essen ist beliebter denn je und oft einfach zu lecker, um es nicht zu tun. Doch auch hier kannst du dir nachhaltige Alternativen suchen. Wie wäre es also, wenn du dein Lieblingsrestaurant nach einer take away- Option fragst? In Verbindung mit einem Abendspaziergang kannst du dir das Essen direkt vor Ort abholen. So hast einen besseren Eindruck davon, unter welchen Bedingungen gekocht wird und weißt vor allem, ob es dir schmeckt.
Eine weitere Möglichkeit, die Essenslieferung etwas nachhaltiger zu gestalten, ist, sich regionales und saisonales Obst und Gemüse liefern zu lassen. Damit kannst du dann deinen eigenen Kochabend gestalten.
5. Werfe deine elektronischen Geräte nicht sofort weg, sondern suche dir wertschätzende Alternativen
Allein die Produktion von Smartphones, Tablets und Co. ist für eine riesige Menge an Emissionen verantwortlich. Außerdem werden für unsere elektronischen Geräte seltene Erden abgebaut. Dadurch entstehen Umweltschäden und ein riesiger Energiebedarf sowie Probleme bei der Entsorgung und des Recyclings. Bevor du also dein altes Smartphone in die Tonne trittst, könntest du es weitergeben oder fachgerecht recyceln lassen.
Außerdem muss es nicht immer das neuste Handy sein: Du kannst dir auch ein generalüberholtes, gebrauchtes Handy zulegen!
6. Lösche ungenutzte Apps & Co.
Mal ehrlich: Nutzt du wirklich jede App oder jedes Programm, welches sich auf deinem Smartphone oder Tablet befindet, auch regelmäßig? Wenn du jetzt mit dem Kopf schüttelst, solltest du dein Gerät mal wieder ‚ausmisten‘. Denn diese Apps sind meistens auch die, die zuhören und deine Interessen für gezielte Werbung herausfiltern. Und wer möchte schon ausspioniert werden, richtig?
Digitaler Fußabdruck: Auch hier zählt Nachhaltigkeit
Natürlich möchten wir niemandem den Online-Konsum komplett verbieten und in den meisten Fällen ist dies auch gar nicht möglich. Doch wo Nachhaltigkeit im Offline-Alltag wichtig ist, sollte Nachhaltigkeit auch im digitalen Leben eine große Rolle einnehmen. Wenn du unsere Tipps beherzigst und dein Online-Verhalten allgemein reduzierst und reflektierst, tust du nicht nur etwas für dich und deine mentale Gesundheit, sondern auch für die Umwelt und den Klimaschutz!
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