Es ist wirklich bewundernswert, was Frauenrechtlerinnen in der Vergangenheit erreicht und wie sie unsere Gesellschaft positiv beeinflusst haben. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre vieles, was wir heute als selbstverständlich betrachten, nicht möglich. Ich denke, es ist wichtig, sich daran zu erinnern und zu würdigen, was diese Frauen geleistet haben, um uns die Freiheit und Gleichberechtigung zu geben, die wir heute genießen. Welche Frauenrechtlerinnen du daher unbedingt kennen solltest.
Diese 7 Frauenrechtlerinnen solltest du kennen:
Welchen 7 Frauen wir unsere Rechte zu verdanken haben
Natürlich wissen wir, dass es bis zur Gleichberechtigung noch ein langer Weg ist. Aber immerhin sind wir schon ein gutes Stück vorangekommen. Das verdanken wir starken und mutigen Frauen unterschiedlichster Zeiten und Herkünfte. Die wichtigsten Frauenrechtlerinnen der Geschichte wollen wir dir hier vorstellen:
1. Olympe de Gouges (1748 -1793 )
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Die Frau ist frei geboren und bleibt dem Manne gleich in allen Rechten.
Olympe de Gouges (eigentlich Marie Gouze) war eine französische Revolutionärin, Frauenrechtlerin und Schriftstellerin. Mit Stücken politischen Inhalts trat sie eine Welle der Empörung los – als Frau ihrer Zeit schickte es sich nicht, sich politisch zu äußern.
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Wegen eines Stücks über die Sklaverei in den Kolonien wurde sie sogar inhaftiert. Doch davon ließ sie sich nicht weiter beeindrucken. Während der Französischen Revolution kämpfte Olympe de Gouges für die Rechte der Frau, denn die wurde von den Revolutionären bisher weitestgehend ausgeschlossen.
1791 reagierte sie mit ihrer Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, in der Frauen nicht berücksichtigt wurden. Darin schrieb sie: “Die Frau ist frei geboren und bleibt dem Manne gleich in allen Rechten.”
Ihren Einsatz für die Rechte der Frau und ihre Einmischung in die den Männern vorbehaltene politische Belange, bezahlte Olympe de Gouges 1793 mit dem Leben. Man hatte sie als Royalistin angeklagt und so wurde sie hingerichtet.
2. Sojourner Truth (1797-1883)
Sojourner Truth wurde als Sklavin in New York geboren. Nachdem man sie freigekauft hatte, zog sie als Predigerin umher, um ihre fortschrittlichen, abolitionistischen und feministischen Ideen zu verbreiten. Ihr Leben lang kämpfte sie für das Wahlrecht von Frauen und Schwarzen.
Als erste schwarze Aktivistin stellte sie eine Verbindung zwischen Frauen- und Sklavenrechten her. Ihre Rede And ain’t I a woman?! anlässlich einer Frauenrechtskonvention in Ohio von 1851 ist bis heute legendär.
Truth war die erste Stimme der Frauenrechtsbewegung, die sich für schwarze Frauen einsetzte. Außerdem warf sie mit dem Satz Ain’t I a woman? eine grundlegende Frage des Feminismus’ auf, die uns noch immer beschäftigt: Was ist überhaupt eine Frau? und welche Werte gehen mit dieser Klassifizierung einher?
3. Louise Otto Peters (1819 – 1895)
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Die Teilnahme der Frauen an den Interessen des Staates ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht.
Louise Otto Peters war eine sozialkritische Schriftstellerin und Mitbegründerin der bürgerlichen deutschen Frauenbewegung. Mit ihren Texten und Forderungen zum Frauenrecht löste sie immer wieder Empörung unter den männlichen Machthabern aus.
Louise veröffentlichte zahlreiche gesellschaftskritische Artikel, zumeist unter dem Pseudonym „Otto Stern“, da es zu ihrer Zeit nicht gern gesehen war, wenn Frauen sich öffentlich politisch äußerten. Die Frauenrechtlerin forderte mit großem Nachdruck, die Arbeitswelt für Frauen zu öffnen und die Lebensbedingungen für Frauen zu verbessern.
Louise Otto Peters war Mitbegründerin des Leipziger Frauenbildungsverein und berief die erste deutsche Frauenkonferenz 1865 nach Leipzig. Sie war auch Mitbegründerin des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), dessen Ziele das Recht der Frauen auf Bildung, Erwerbsarbeit und den Zugang zu Hochschulstudiengängen waren.
4. Clara Zetkin (1857 – 1933)
Clara Zetkin war eine sozialistisch-kommunistische deutsche Politikerin und Frauenrechtlerin. Als letztere wurde sie durch ihre ungewöhnliche Haltung zum Frauenwahlrecht berühmt.
Zetkin vertrat die Meinung, dass ein Frauenwahlrecht keine große Rolle in der Frauenrechtsfrage spielen würde. Denn das Wahlrecht ändere nichts daran, dass der Großteil der Frauen in Armut oder in finanzieller Abhängigkeit von einem Mann lebten.
Deshalb setzte sie sich vor allem für das Recht von Frauen auf Erwerbstätigkeit ein, gegen Ausbeutung und für das Recht von Frauen, sich wie die Männer gewerkschaftlich organisieren zu dürfen.
Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen.
5. Simone de Beauvoir (1908 – 1986)
Man kommt nicht als Frau zur Welt, sondern wird es.
Simone de Beauvoir war eine französische Philosophin und eine der berühmtesten Frauenrechtlerinnen der Weltgeschichte. Mit ihren Studien zur Rolle der Frau stieß sie viele der späteren Diskussionen im Feminismus an und gilt als wegbereitend für die Gender Studies.
Ihr 1949 erschienene Buch Das andere Geschlecht und prägte den Feminismus wie kaum ein zweites. Darin erklärt De Beauvoir, die Formulierung „das andere Geschlecht“ käme daher, dass die Frau stets als (negative) Abweichung vom Mann betrachtet werde. Wenn der Mann die Norm ist, wird die Frau in die Rolle des „anderen“ gedrängt.
Sie demaskiert weiterhin vermeintliche biologische Fakten, die jahrhundertelang als Argumentationsgrundlage gegen die Frauenrechte verwendet wurden, als sozialhistorische Phänomene, die aus der Selbstdefinition des Mannes hervorgingen. Damit zeigt sie, dass die Frau keineswegs das „schwache Geschlecht“ ist, sondern dazu gemacht wird.
6. Judith Butler (* 1956)
Judith Butler ist eine der bekanntesten zeitgenössischen Frauenrechtlerinnen der Welt. Die US-amerikanische Philosophin führt Simone de Beauvoirs Theorie von einem gesellschaftlich geformten „anderen Geschlecht“ weiter, indem sie das „Geschlecht“ im Allgemeinen als gesellschaftlich konstruiert betrachtet.
Mit ihrer Schrift Das Unbehagen der Geschlechter stieß sie 1990 die Diskussionen um die Queer-Theorie an. Nach ihrem performativen Modell von „Geschlecht“ wird die Einteilung in die Geschlechtskategorien „männlich“ und „weiblich“ nicht als naturgegeben gesehen, sondern als ein soziokulturelles Konstrukt.
Das Problem an einer Geschlechtereinteilung sei, dass sie bestimmte Erwartungshaltungen produziere. Aber nicht alle Menschen wollen oder können diesen Erwartungen entsprechen. Dass daran nichts Falsches ist, wird gesellschaftlich erst langsam akzeptiert und – auch dank Butler und der Queer-Bewegung.
7. Gloria Steinem (*1934)
Gloria Steinem ist US-amerikanische Journalistin und Frauenrechtlerin. Sie ist Gründerin des amerikanischen feministischen Magazins Ms. und gilt als eine der einflussreichsten amerikanischen Feministinnen der Moderne. Für ihre bahnbrechende journalistische Arbeit erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen für ihre journalistische Arbeit.
Zudem begann sie auch, sich durch die Gründung mehrerer feministischer Organisationen wie „Women against pornography“ oder »Women’s Action Alliance«, die sich gegen soziale und wirtschaftliche Formen von Diskriminierung stellt. Sie schrieb ebenfalls
Die Reise für Frauenrechtlerinnen geht weiter
Unsere Frauenrechtlerinnen haben viel für uns geleistet. Sie haben uns das Wahlrecht erkämpft, haben uns die Möglichkeit gegeben, finanziell unabhängig zu leben und sie haben bewiesen, dass wir alles sein können – nur nicht ein „schwaches Geschlecht“.
Aber wir sind noch nicht am Ende unserer Reise. Wir kämpfen weiter für die Anerkennung alternativer Lebensweisen, für Frauenrechte überall auf der Welt und gegen Sexismus jeglicher Art. Wir sind schon so weit gekommen – den Rest des Weges schaffen wir auch noch.