Die queere Community wird immer größer, was mit mehr Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft einhergeht. Und auch wenn es immer noch Probleme mit Homophobie und Diskriminierung gibt, gehören viele Menschen dem LGBTQ+-Spektrum an. Doch hast du dich schon einmal gefragt, wie viele Menschen eigentlich homosexuell sind? Wir haben die Zahlen und Fakten zu dieser Frage.
Alles zur Frage „Wie viele Menschen sind homosexuell?“
Die Frage „Wie viele Menschen sind homosexuell“ kann nicht genau beantwortet werden
Studien haben sich im Laufe der Zeit damit beschäftigt, wie viele homosexuelle Menschen es gibt. Eine der ersten Erhebungen war wohl der Kinsey-Report (auf welchen auch die Kinsey-Skala zurückgeht), welcher im Jahr 1948 herausfand, dass 37 Prozent der männlichen Bevölkerung der USA im Erwachsenenalter durch sexuellen Kontakt mit einem anderen Mann zum Orgasmus gekommen seien.
Natürlich bedeuten diese Ergebnisse noch lange nicht, dass sich all diese Männer selbst als homosexuell identifizieren würden. Jedoch sorgte diese Studie damals für ein riesiges Aufsehen. Eine 50 Jahre später durchgeführte Umfrage von Christoph Bagley und Pierre Tremblay brachte dann wahrscheinlichere Zahlen hervor. Hier wurde berichtet, dass 15,3 Prozent der Männer „zu einem gewissen Grad homosexuell“ sind.
Wie du siehst, ist eine genaue Beantwortung nicht wirklich möglich. Expert:innen gehen davon aus, dass die homosexuelle Bevölkerung einen zwischen drei- bis zehnprozentigen Anteil ausmacht.
„Wie viele Menschen sind homosexuell?“ Das sagen Menschen über ihre Selbstidentität
Bevor wir zu weiteren Studien kommen, in welchen Menschen von sich selbst sagen, dass sie der queeren Community angehören, sollte gesagt sein, dass sich das sexuelle Verhalten und auch die Einschätzung der eigenen sexuellen und auch geschlechtlichen Identität im Laufe des Lebens ändern kann. Somit sind die Zahlen, die wir dir hier präsentieren, für die Zeit der Umfrage oder der Studie definitiv repräsentativ, müssen aber nicht unbedingt am heutigen Tage noch stimmen.
Eine Untersuchung der University of Chicago ergab 1994, dass sich 2,8 Prozent der Männer und 1,4 Prozent der Frauen selbst als homosexuell oder bisexuell beschreiben würden. Fast 20 Jahre später kam das Center for Disease Control and Prevention in Amerika im Jahre 2011 durch eine repräsentative Studie auf das folgende Ergebnis: 1,7 Prozent der Männer zwischen 18 und 44 Jahren bezeichneten sich als schwul, während 1,1 Prozent sich selbst als bisexuell sahen. Bei den Fragen waren es zwischen 18 und 44 Jahre 1,1 Prozent, die sich als lesbisch beschrieben und 3,5 Prozent, welche sich als bisexuell sahen.
Warum sind die Zahlen zur Frage „Wie viele Menschen sind homosexuell“ so ungenau?
Es gibt also keine eindeutige, in Stein gemeißelte Zahl von Menschen, die sich selbst als homosexuell bezeichnen würden. Warum? Weil täglich Tausende dazukommen, die sich dazu überwunden haben, ein Coming-Out zu wagen und endlich zu sich selbst zu stehen. Die queere Community wächst immer weiter und das ist auch gut so. Denn das bedeutet, dass Menschen sich trauen, mehr zu sich und ihrer Sexualität zu stehen.
Außerdem kann sich, wie schon zuvor erwähnt, die eigene Sexualität ändern und entwickeln. Manche Menschen sind vielleicht noch auf der Suche nach ihrer eigenen Identität und das ist okay so. Das Wichtigste, was wir wissen müssen, ist, dass es viele homosexuelle Menschen auf dieser Erde gibt, die sich sicher über die Unterstützung von Allies freuen.
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