Friedrich Merz ist groß, schmal gebaut, mit hoher Stirn und kantigen Zügen. Sein Haar – einst voll, heute etwas licht – ist kurz geschnitten. Die schmale Nase und tief liegenden Augen verleihen ihm eine Strenge, die sein seltenes Lächeln kaum mildert. Und seine Erscheinung unterstreicht seinen Stil: Maßanzug, dezente Krawatte, kein Schnickschnack.
Ein Mann, der lieber Klartext spricht, als sich in Details zu verlieren – und genau deshalb polarisiert er auch so. Doch wer ist der Mann hinter der Fassade? Hier kommen drei Fun Facts über den designierten Kanzler.
Alles zum Thema „Friedrich Merz“
3 Fun Facts über Friedrich Merz
1. Ein Rebell, aber kein Mädchenschwarm
„Es gab auch mal einen anderen Friedrich Merz“, erklärte der Politiker in einem Interview mit dem Tagesspiegel. Doch wie war er, der Friedrich Merz in seinen jungen Jahren? In verschiedenen Interviews gibt er immer mal wieder einen Einblick in seine Teenagerzeit. Mit 13, 14 Jahren war er ziemlich aufsässig, ein Typ, der sich nicht hat leiten lassen. Heute ist das schwer zu glauben – tritt Merz doch eher konservativ auf.
Schon früh geriet er mit seinen Eltern in Konflikt. Er trug schulterlange Haare, fuhr Motorrad und sein Stammplatz war die Pommesbude auf dem Marktplatz; direkt bei ihm um die Ecke. Damals habe Merz geraucht und viel Bier getrunken. 1971 musste er sogar das Briloner Gymnasium verlassen. Der Grund: unüberbrückbare Differenzen, vor allem in disziplinarischen Fragen.
Und das war nicht seine einzige gravierende disziplinarische Verfehlung, gestand er dem Tagesspiegel, es gab wohl noch weitere. Auch bei den Mädchen kamen seine ständigen Störungen nicht gut an – als Mädchenschwarm konnte er sich also nicht bezeichnen, wie er selbst einräumte.
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Tipp: Du willst noch mehr über den designierten Kanzler erfahren? Dann schaue dir den Podcast „Alles gesagt“ von Zeit Online an. Hier wird das eine oder andere Geheimnis über Merz gelüftet.
2. Mit eigener Maschine nach Sylt: Merz hat eine Pilotenlizenz
„Würden Sie Olaf Scholz im Flugzeug mitnehmen?“, „Es kommt darauf an, von wo nach wo. Also zum Beispiel von Berlin nach Hause nach Hamburg: ja.“ Eine Langstrecke müsse dann aber nicht sein, gibt er lachend in einem Interview mit Bild.de und Welt vor den Bundestagswahlen zu.
Merz hat nicht nur eine Pilotenlizenz, er nutzt auch gerne verschiedene Anlässe, um davon Gebrauch zu machen: so zum Beispiel die Hochzeit von Christian Lindner und der Journalistin Franca Lehfeldt im Jahre 2022.
Damals prägte sich ein bekanntes Bild von ihm ein: In weißem Hemd sitzt er in einem silbrig glitzernden Propellerflugzeug, neben ihm seine Frau Charlotte – und das Ziel? Natürlich Sylt! Sein einziger Flug war das aber nicht.
Merz erwarb seine Privatpilotenlizenz auf Empfehlung des Sauerländer Unternehmers Ulrich Bettermann – zumindest beansprucht dieser die Idee für sich. Seine Maschine startet laut Trackingseiten regelmäßig vom Flugplatz Arnsberg-Menden, und das bereits lange bevor er CDU-Vorsitzender wurde.
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Lesetipp: Friedrich Merz heißt eigentlich anders – kennst du seinen echten Namen?
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3. Er verlor sein Notebook – ein Obdachloser fand es
2004 fand der obdachlose Straßenzeitungsverkäufer Enrico J. das Notebook von Friedrich Merz an einem Taxistand am Berliner Ostbahnhof. Darauf gespeichert: Handynummern und Daten hochrangiger Politiker:innen wie Gerhard Schröder und Angela Merkel. Statt das Gerät zu verticken, gab er es dem Bundesgrenzschutz zurück – und hinterließ seine Adresse, beziehungsweise die der Obdachlosenhilfe.
Vier Wochen später erhielt er als Dank von Merz ein signiertes Buch mit dem Titel: „Nur wer sich ändert, wird bestehen. Vom Ende der Wohlstandsillusion – Kursbestimmung für unsere Zukunft“. Für Enrico J. eine Respektlosigkeit. „Er wusste ja von der angegebenen Adresse genau, dass ich obdachlos war, doch ihm war das nicht mal einen Cent wert. Richtig scheiße“, offenbarte gegenüber dem Spiegel. Enttäuscht hat er das Buch damals in die Spree geworfen.
Heute hat er Arbeit und eine Wohnung, doch die Erinnerung an die Episode bleibt. Auch im Hinblick auf Merz politische Ämter hat sich Enrico ein paar Jahre später negativ geäußert: „So reich geworden und zählt sich ernsthaft zur Mittelschicht“ – naja, hier hat ihn vermutlich jemand nicht gewählt!
Quelle: Der Spiegel, Tagesspiegel, taz