In Deutschland macht sich der Mangel an Arbeitskräften bereits immer stärker bemerkbar. Ein Umstand, der sich in den nächsten Jahren noch deutlich verschärfen wird. Denn in den nächsten Jahren gehen die sogenannten Babyboomer in Rente. Jedoch gibt es zu wenige junge Leute, die die offenen Stellen besetzen werden. Dieses Problem könnte gelöst oder zumindest gemildert werden, wenn es gelinge, die Erwerbsquoten zu erhöhen – etwa bei Älteren. Wirtschaftsminister Robert Habeck macht nun einen konkreten Vorschlag, wie das Arbeiten im Alter attraktiver gestaltet werden könnte.
Habeck will stärkere Anreize fürs Arbeiten im Alter setzen
Der demografische Wandel verschärft den Fachkräftemangel in Deutschland. Dabei wollen viele ältere Beschäftigte auch über ihr Rentenalter hinaus noch ein paar Jahre weiter arbeiten. Sollte der Staat diese Bereitschaft fördern? Ja, meint Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen).
Sein Vorschlag: Wer über seine Altersgrenze hinaus arbeitet, sollte zusätzlich zu seinem Gehalt auch die bisherigen Arbeitgeberbeiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung ausgezahlt bekommen. „Alternativ dazu wäre ein steuerlicher Freibetrag für sozialversicherungspflichtige Beschäftigte oberhalb der Regelaltersgrenze denkbar“, heißt es in einer 60-seitigen Industriestrategie.
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So viel Geld würden Beschäftigte im Alter erhalten
Doch was würde Habecks Vorstellung in der Praxis bedeuten? Menschen, die nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterhin arbeiten, müssen zwar derzeit keine Beiträge mehr in die Arbeitslosen- und Rentenversicherung einzahlen. Dennoch bleiben die Arbeitgeber verpflichtet, ihren Anteil an die Sozialkassen zu entrichten. Mit Habecks Vorschlag würde der Arbeitgeberanteil stattdessen direkt an die betroffenen älteren Arbeitnehmer ausgezahlt.
Eine Beispielrechnung
Doch wie viel Geld wäre das in Summe? Derzeit beträgt der Arbeitgeberanteil 9,3 Prozent des jeweiligen Bruttoeinkommens für die Rentenversicherung und 1,3 Prozent für die Arbeitslosenversicherung, insgesamt also 10,6 Prozent. Diese Beiträge sind außerdem bis zu einer Grenze von 7.300 Euro im Westen und 7.100 Euro im Osten begrenzt.
Wenn Robert Habecks Vorschlag tatsächlich in die Tat umgesetzt werden würde, dann würden 10,6 Prozent der Beiträge, die normalerweise vom Arbeitgeber an die Sozialkassen gehen, stattdessen an ältere Beschäftigte ausgezahlt werden. Spitzenverdiener könnten dadurch monatlich etwa 773,80 Euro im Westen und 752,60 Euro im Osten zusätzlich erhalten. Aufs Jahr gerechnet, entspräche das etwa 9285,60 Euro im Westen und 9031,20 Euro im Osten.
Aber auch Durchschnittsverdiener:innen können von Habecks plan profitieren. Wer mit einem Durchschnittsgehalt von 3667 Euro übers Eintrittsalter hinausarbeitet, würde etwa 389 Euro im Monat und 4664 Euro im Jahr oben drauf erhalten.
Quellen: Business Insider und Münchner Merkur