Das Rentenpaket II löst kontroverse Debatten und Kritik aus. So warnt der Bundesrechnungshof zum Beispiel vor hohen Kosten und möglichen Risiken für die jüngere Generation. Denn diese müssen die immensen Kosten des neuen Renten-Plans stemmen. Wie viel Geld Jüngere in Zukunft weniger im Portemonnaie haben könnten, erfährst du hier.
Bundesrechnungshof warnt vor den Renten-Pläne der Ampel
Die neuen Renten-Pläne der Ampel stehen weiterhin in der Kritik. So warnt zum Beispiel der Bundesrechnungshof (BRH) davor, dass die Rentenbeiträge für Angestellte in Deutschland dadurch erheblich steigen werden. Besonders problematisch erachtet er, dass die Regierung plant, das Rentenniveau bei 48 Prozent einzufrieren.
In einem Gutachten, das im Spiegel veröffentlicht wurde, rechnen Expert:innen vor, dass dies die Rentenkasse mit rund einer halben Billion Euro Zusatzkosten belasten könnte. Auswirkungen hat dies insbesondere auf junge Menschen. Denn sie müssen dadurch höhere Beiträge zahlen, erhalten möglicherweise aber keine angemessene Rente dafür.
Ohne die Anpassung wäre das Rentenniveau gemäß den Prognosen der Rentenversicherung bis 2045 auf etwa 42 Prozent gesunken. Mit der neuen Regelung erhalten Rentner:innen dadurch deutlich mehr Geld.
Beiträge könnten um über vier Prozentpunkte steigen
Da die Zahl der Rentner weiter steigt, reduziert der Bund seine Zuschüsse zur Rentenkasse um bis zu zehn Milliarden Euro pro Jahr. Dies führt zu einer notwendigen Erhöhung der Beiträge. Früher wurde die Belastung durch die alternde Bevölkerung zwischen Rentner:innen und Beitragszahler:innen geteilt. Die neue Regelung legt diese Last ausschließlich auf die Beitragszahler:innen. Bis 2045 werden die Beiträge laut BRH voraussichtlich um über vier Prozentpunkte ansteigen.
Die Bundesregierung verfügt über keine effektiven Strategien, um den Anstieg aufzuhalten. Zwar soll bis 2045 ein Aktienvermögen im Wert von rund 366 Milliarden Euro durch Schulden aufgebaut werden, dessen Renditen ab 2036 teilweise die Beiträge ersetzen sollen. Allerdings wird dies den Anstieg der Beiträge laut dem Bundesrechnungshof höchstens um 0,4 Prozentpunkte verlangsamen.
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Höhere Beiträge kosten so viel wie eine Woche Urlaub
Der Bundesrechnungshof prognostiziert, dass der Rentenbeitrag bis 2045 von 18,6 auf 22,3 Prozent ansteigen wird. Diese Vorhersage deckt sich mit den Schätzungen anderer Expert:innen. Auch wenn der Arbeitgeber weiterhin die Hälfte des Beitrags übernimmt, müssen Arbeitnehmende mit einem Verlust der Kaufkraft rechnen.
Das bedeutet: Wer ein Durchschnittsgehalt von 45.000 Euro verdient, zahlt aktuell 4.185 Euro in die Rentenversicherung. Wäre der Beitragssatz bereits bei 22,3 Prozent, würde dieser Arbeitnehmende 5.018 Euro zahlen. Das entspricht einer Mehrbelastung von 833 Euro. Diese zusätzliche Summe entspricht ungefähr dem, was die Deutschen im Durchschnitt für eine Woche Urlaub ausgeben.