In den letzten Monaten ist an Geldautomaten eine neue Betrugsmasche namens „Shoulder Surfing“ immer häufiger geworden. Die Polizei schlägt Alarm, denn diese Methode ist raffiniert und kann mit wenig Aufwand großen Schaden anrichten. Doch was steckt hinter „Shoulder Surfing“ und wie können sich Verbraucher schützen? Hier erfährst du es.
Was ist Shoulder Surfing?
Shoulder Surfing beschreibt eine Form der Beobachtung, bei der Betrüger:innen über die Schulter des Opfers hinweg den PIN-Eingabeprozess am Geldautomaten oder die Eingabe von Bankdaten bei anderen Zahlungsprozessen beobachten. Oft merken Betroffene gar nicht, dass sie ausspioniert werden, da die Täter:innen unauffällig agieren. Sie nutzen vor allem öffentliche Orte wie Supermärkte, Einkaufszentren oder belebte Straßen, um schnell und unbemerkt an sensible Daten zu gelangen.
Lesetipp: PIN sofort ändern, wenn sie mit dieser Zahl beginnt
Sobald die Kriminellen deinen PIN-Code oder andere Bankdaten kennen, können sie dein Konto plündern, Geld abheben oder unerlaubte Transaktionen durchführen. Ein Moment der Unachtsamkeit kann bereits ausreichen, um Opfer dieser Masche zu werden.
Die Masche ist weit verbreitet
In vielen Städten berichten Banken und die Polizei von einem starken Anstieg dieser Betrugsfälle. Zuletzt wurden in Baden-Württemberg zwei Männer vorläufig festgenommen, die Senior:innen mit der Betrugsmasche um ihr Erspartes gebracht haben sollen, Chip.de berichtet.
Besonders anfällig für die Betrugsmasche sind stressige Situationen oder belebte Orten, da Personen in diesem Fall meist unvorsichtig mit ihren Daten beziehungsweise der PIN umgehen. Dabei merken Betroffene oft nicht, dass sie beobachtet wurden – bis ihr Konto geplündert ist.
Ein häufiger und fataler Fehler: Manche notieren ihre PIN auf der Karte oder einem Zettel. Das macht es für Betrüger:innen besonders einfach, die Karte sofort zu missbrauchen. Halte deine PIN immer geheim und schütze dich so vor dieser Gefahr!
Polizei und Banken raten zu Vorsicht
Die Polizei und Banken raten daher zu größter Vorsicht beim Umgang mit Bankkarten und der Eingabe von PINs. Einige Maßnahmen, die helfen können, sind:
- Achte auf deine Umgebung: Schau dich immer um, bevor du an einem Geldautomaten stehst, und stelle sicher, dass niemand in der Nähe ist, der dich ausspionieren könnte.
- Schütze deine Eingabe: Verdecke bei der PIN-Eingabe das Tastenfeld mit deiner Hand oder deinem Körper. Tippe die Zahlen zügig ein, damit Betrüger keine Chance haben, etwas zu erkennen.
- Nutze sichere Geldautomaten: Vermeide es, an abgelegenen oder schlecht beleuchteten Orten Geld abzuheben. Bevorzuge gut beleuchtete und belebte Plätze, um das Risiko zu minimieren.
- Bedecke bei der Eingabe deines Pins das Tastaturfeld vollständig.
- Aktiviere Sicherheitsfunktionen: Viele Banken bieten Benachrichtigungen für Transaktionen an. Schalte diese Funktion ein, um sofort über verdächtige Aktivitäten auf deinem Konto informiert zu werden.
- Zahle kontaktlos: Wenn möglich, nutze kontaktlose Zahlungsmethoden. So kannst du auf die PIN-Eingabe verzichten und bist besser geschützt.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Shoulder Surfing: Bei Verdacht die Karte sofort sperren lassen
Wenn der Verdacht aufkommt, dass jemand die Kartendaten ausgelesen haben könnte, ist schnelles Handeln gefragt: Sperre die Karte sofort! Das kannst du entweder direkt bei deiner Bank oder über den Sperrnotruf 116 116 erledigen. Außerdem solltest du unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten, um den Vorfall zu melden.