Die Verpflichtung zur Nutzung der Biotonne wurde in Deutschland zu Beginn des Jahres 2015 eingeführt. Viele Kommunen hatten jedoch schon vor diesem Zeitpunkt beschlossen, solche Tonnen für organische Abfälle einzuführen. Dabei gehören in den Biomüll Küchenreste wie Obst- und Gemüseschalen oder Kaffeefilter, ebenso wie Gartenabfälle wie Laub oder Grünschnitt. Doch in die Biotonne landen immer wieder auch Dinge, die dort nicht hingehören. Ab dem nächsten Jahr sollte man jedoch genauer hinschauen, was ihren Weg in die Tonne findet. Denn wer Biomüll falsch trennt, muss mit saftigen Bußgeldern rechnen. Alle Details.
Neue Bioabfallverordnung tritt ab dem 1. Mai 2025 in Kraft
Trotz ihrer Bedeutung wird die Mülltrennung von vielen Verbrauchern vernachlässigt. In deutschen Biotonnen landen daher oft Materialien wie Kunststoff, Glas, Babywindeln oder Katzenstreu – Abfälle, die eigentlich in anderen Behältern entsorgt werden sollten. Wenn der Anteil an Fremdstoffen in einer Charge zu hoch ist, muss der gesamte Biomüll verbrannt werden. Dies ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch kostspielig.
Das Bundesumweltministerium hat einen neuen Abschnitt der „Kleinen“ Novelle der Bioabfallverordnung eingeführt, um dem Problem entgegenzuwirken. Dieser tritt am 1. Mai 2025 in Kraft. Die Überarbeitung der Bioabfallverordnung zielt darauf ab, die Trennung von organischen Abfällen und nicht kompostierbaren Materialien zu verbessern sowie Bußgelder für die Verunreinigung der Biotonne einzuführen, wie Augsburger Allgemeine berichtet.
Zu den Kontrollmaßnahmen könnten regelmäßige Stichprobenkontrollen der Biotonnen oder der Einsatz von Fahrzeugen, die Metalle oder Plastik in den Tonnen aufspüren, gehören. Verschmutzte Tonnen könnten dann beispielsweise mit einem Aufkleber markiert und nicht geleert werden.
Biotonne: Diese Strafe droht 2025 bei falscher Mülltrennung
Schon jetzt besteht die Gefahr eines erheblichen Bußgeldes für Müllsünder, die ihren Biomüll nicht ordnungsgemäß trennen. Gemäß dem Bußgeldkatalog riskieren Personen, die sich nicht an die Mülltrennungsvorschriften halten, eine Geldstrafe von bis zu 2500 Euro. Die genaue Höhe der Strafen variiert je nach Bundesland und Art des Verstoßes. Ab dem Jahr 2025 könnten zusätzliche Bußgelder hinzukommen, jedoch steht die genaue Höhe dieser Strafen noch nicht fest.
Doch eines steht schon jetzt fest: Das Zurücklassen einer vollen Biotonne, besonders in den heißen Sommermonaten, kann schon fast als Strafe betrachtet werden.
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Warum das Gesetz verschärft wurde
Die Verschärfung der Kontrolle bei der Mülltrennung hat einen entscheidenden Grund: Der Inhalt der Biotonne wird entweder kompostiert und als hochwertiger Dünger für Pflanzen verwendet oder zu Biogas umgewandelt, um Strom und Wärme zu erzeugen. Allerdings verhindern Verunreinigungen, insbesondere Plastik, dass der Biomüll weiterverarbeitet werden kann.
Stattdessen wird er verbrannt. Nach Angaben des Europäischen Wirtschaftsdienstes gehen dadurch jährlich 92.000 Tonnen Kompost verloren, die dann durch nitratreiche Düngemittel ersetzt werden müssen.
Darüber hinaus könnten durch korrekte Mülltrennung etwa 69.000 weitere Menschen mit Energie aus Bioabfall versorgt werden und es ließen sich jährlich 25.600 Tonnen CO2 einsparen. Eine sorgfältige Mülltrennung lohnt sich also sowohl für die Umwelt als auch für den Geldbeutel.