Die heutige Arbeitswelt ist geprägt von flachen Hierarchien und einem Miteinander auf Augenhöhe. Da wird sich geduzt, man kann dem Chef oder der Chefin im Gespräch Kritik und Lob aussprechen und die Stimmung im Unternehmen ist eher kameradschaftlich, denn ausschließlich professionell. So kann es aber auch vorkommen, dass du deinem Chef oder deiner Chefin Dinge erzählst, die eigentlich nichts für ihre oder seine Ohren sind. Welche das genau sind, liest du hier.
Gespräche mit Chef:innen: Das solltest du nicht sagen
Ein persönliches Verhältnis zu deinen Vorgesetzten ist schön und kann auch hilfreich sein, doch gewisse Grenzen sollten auf jeden Fall eingehalten werden. Dazu gehören:
1. Streits mit Kolleg:innen nicht erwähnen
Du hast dich mit einer deiner Kolleginnen in die Haare bekommen oder einer deiner Kollegen verbreitet nur noch schlechte Stimmung? Es kann vorkommen, dass du dich auf der Arbeit schlecht und unfair behandelt fühlst. Das ist ganz normal.
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In einer solchen Situation hast du vielleicht das Gefühl, Hilfe von außen zu brauchen. Du willst jemanden auf deiner Seite haben, der oder die dich in deinen Argumenten unterstützt. Dieser jemand sollte allerdings nicht deine Chefin oder dein Chef sein. Persönliche Streitigkeiten zwischen dir und Kolleg:innen gehen in erster Linie euch beide etwas an.
Es gibt eine Ausnahme, wann du mit Streitigkeiten deine Vorgesetzten behelligen solltest: Sobald zwischen zwei oder mehr Arbeitskolleg:innen ein so toxisches Umfeld entsteht, dass ihr nicht mehr gemeinsam gute Arbeit leisten könnt, ist es an der Zeit, jemanden darüber zu informieren. Im Zweifelsfalle sind die Vorgesetzten dafür zuständig, den Konflikt zu lösen und eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Sei dir aber darüber bewusst, dass deine Vorgesetzten vor allem eines im Sinn haben: die Profitmaximierung des Unternehmens. Das bedeutet, dass sie nicht immer in deinem besten Interesse handeln werden, sondern im besten Interesse der Firma.
2. Deine Feiereskapaden
Gerade in jungen Unternehmen ist es ganz normal, dass man unter Kolleg:innen und Vorgesetzten hier und da mal ein paar Gläschen über den Durst trinkt. Oft sogar miteinander. Doch deine Vorgesetzten sollten nicht über deine dunkelsten Kapitel im Bilde sein. Niemand will etwas von deiner wilden Jugend hören.
Noch weniger angebracht ist es, an einem Montagmorgen von den durchzechten Nächten des Wochenendes zu berichten. Im schlimmsten Falle können diese Berichte auf dich zurückfallen: Deinen Vorgesetzten könnten einen Krankheitstag am Montag falsch deuten und denken, dass du einfach zu hart gefeiert hast.
3. Zu viel Persönliches
Dein:e Chef:in und du seit vertraut miteinander und könnt „über Gott und die Welt“ sprechen? Falsch. Selbst wenn ihr eine sehr gute Beziehung zueinander führt, solltest du gewisse Grenzen einhalten. Bloß nicht alles, was dich persönlich bewegt, an deine Chef:innen weitergeben.
Dein:e Chef:in ist nicht dein:e beste:r Freund:in, selbst wenn es im Gespräch manchmal so scheint. Es besteht ein natürliches Gefälle zwischen euch beiden, das du weder mit persönlichen Geschichten, noch mit zu viel Vertrauensseligkeit aufbrechen kannst oder solltest.
Eine Ausnahme davon sind die persönlichen Geschichten, die eure Zusammenarbeit stören oder hinderlich machen können. Hier ist es in bestimmten Situationen förderlich für das Vertrauensverhältnis, wenn Chef:in und Angestellte:r persönliches übereinander wissen. Ein Beispiel für ein wichtiges Gespräch mit deinem Chef: Ein Umzug oder eine große Veränderung im Leben. Kommuniziere an deinen Vorgesetzten, dass dein Leben für die nächsten Tage stressig sein wird und sie können sich darauf einstellen.
Diese Dinge solltest du deinem Chef oder deiner Chefin im Gespräch sagen
Genauso wichtig wie es ist, nicht alle Dinge zu kommunizieren, ist es auch, bestimmten Dingen Raum zu geben. Deine Vorgesetzten müssen und wollen wissen, wie es dir geht und wie dein Workflow ist. Lasse sie daran teilhaben.
1. Langeweile & Frustration
Langeweile kommt immer mal wieder vor. Das ist in den besten Beziehungen und auch beim Arbeiten ganz normal. Selbst wenn du deinen Traumjob innehast, bedeutet das noch lange nicht, dass dieser Job dir durchgehend ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Das ist okay und wenig besorgniserregend.
Solltest du aber jeden Tag aufs Neue an deinen Arbeitsplatz kommen und dich schrecklich langweilen, dann solltest du dich darüber mit deinen Vorgesetzten austauschen. Ihr solltet gemeinsam eine Lösung finden, um deine Motivation zurückzuholen. Ihr solltet gemeinsam ein Konzept entwickeln, mit dem du dich auf deiner Arbeit wieder so richtig wohlfühlen kannst.
Allerdings solltest du dir dabei bewusst darüber sein, dass es nicht ausreicht, deine vorgesetzte Person mit deiner Langeweile zu konfrontieren. Anstatt dich über die Arbeit zu beschweren, solltest du einen konstruktiven Vorschlag parat haben, der umsetzbar für alle Parteien ist. Es kann sein, dass dein Vorschlag nicht erhört wird. In einer solchen Situation musst du dich entscheiden, was dir am wichtigsten ist. Es ist keine Schande, sich nach einem neuen Job umzuschauen.
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2. Feedback einholen
„An welchen Stellen kann ich mich verbessern?„
Auch mit dieser Frage zeigst du deinem Vorgesetzten deine Bereitschaft, dich weiterzuentwickeln. Du drückst damit keine Unsicherheit aus, sondern beweist im Gegenteil Stärke: Du signalisierst deinem:r Chef:in im Gespräch damit, dass du dein Potenzial ausschöpfen willst und ehrgeizig bist. Du solltest allerdings dazu bereit sein, auch eine Antwort anzunehmen, die nicht so positiv ausfällt, wie du womöglich gehofft hast. Außerdem sollte dein Vorgesetzter anschließend spüren, dass du bereit bist, an den genannten Punkten zu arbeiten.
„Was erwarten Sie im kommenden Jahr von mir?„
In vielen Fällen haben Chef:innen eine ziemlich konkrete Vorstellung davon, was sie von ihren Mitarbeitern erwarten. Leider teilen Sie das häufig nicht mit, sondern setzen still voraus, dass jeder weiß, was er in seinem Bereich leisten soll. Es ist deshalb eine gute Idee, deinen:r Chef:in nach seinen Erwartungen an Sie zu fragen. Nur wenn du diese kennst, können du dich darauf einstellen. Achte darauf, dass dein:e Chef:in die Anforderungen konkret formuliert und hake gegebenenfalls nach.