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Gehalt: In diesem Alter erhältst du dein höchstes Einkommen

Das Einkommen hängt von vielen Faktoren ab. Aber in welchem Alter erreicht man eigentlich seinen höchsten Verdienst?

Geschäftsfrau im Anzug mit Laptop, die die Spiegelung eines Bürogebäudes auf der Stadtstraße betrachtet.
© Getty Images/Alexandr Dubynin

Über Gehalt sprechen: Ist das erlaubt?

In vielen Arbeitsverträgen gibt es eine Klausel, die den Arbeitnehmern verbietet, über das Gehalt zu sprechen. Aber ist das überhaupt rechtens? Wir klären auf!

Das Einkommen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter Ausbildung, Berufserfahrung und Qualifikationen. Auch die Branche, das Unternehmen und die Position haben einen wesentlichen Einfluss auf das Gehalt. Mit zunehmender Berufserfahrung wächst in der Regel auch das Einkommen. Tendenziell steigt das Gehalt über die Jahre hinweg. Doch in welchem Alter erreicht man sein höchstes Gehalt? Wir sind der Frage auf den Grund gegangen.

Gehalt: In diesem Alter verdienst du am meisten

Laut einer Stepstone-Studie aus dem April 2021, die in der Wirtschaftswoche zitiert wird, erreichen Arbeitnehmende im Durchschnitt mit 52 Jahren ihr höchstes Gehalt. Dieses liegt bei etwa 58.539 Euro. Der Stepstone-Experte André Schaefer erklärt, dass viele ab diesem Alter ihr Gehalt nicht weiter steigern, da berufliche Veränderungen stattfinden. Viele Menschen zwischen 50 und 60 Jahren treten beruflich kürzer, um mehr Zeit mit der Familie oder für persönliche Projekte zu verbringen. Dies führt zu einer Gehaltsstagnation.

Frauen erreichen ihr Gehaltsmaximum jedoch bereits mit 41 Jahren, also deutlich früher als Männer. Dieser Unterschied könnte durch unterschiedliche Karrieremuster und familiäre Rollenverteilungen erklärt werden.

Höhe des Gehaltmaximus hängt insbesondere von diesem Faktor ab

Wann genau man sein höchstes Gehalt erreicht, hängt aber vor allem von der Branche und dem Bildungsweg ab. Wissenschaftler:innen starten oft später ins Berufsleben und erreichen ihr Gehaltsmaximum deshalb auch später, genauso wie viele Manager:innen. Bei Arbeitnehmenden mit einer Ausbildung steigt das Gehalt bis zum Renteneintritt, bleibt aber oft auf einem moderaten Niveau.

Die neuesten Zahlen aus dem Stepstone-Gehaltsreport 2025 zeigen, dass das Gehalt nicht zwangsläufig mit den Jahren steigt. In den ersten 11 bis 25 Jahren Berufserfahrung liegt das Bruttomediangehalt bei soliden 48.000 Euro. Doch ab einer Berufserfahrung von 25 Jahren und mehr schrumpft dieses im Median auf 47.250 Euro.

Das bedeutet, dass sich das Einkommen in der zweiten Karrierehälfte nicht immer weiter erhöht. Tatsächlich stagniert das Gehalt häufig oder sinkt sogar leicht, je länger man im Job ist. Diese Entwicklung stellt eine überraschende Wendung in der klassischen Vorstellung vom stetig steigenden Einkommen dar.

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So viele Frauen haben noch nie ihr Gehalt verhandelt

Männer und Frauen verdienen noch immer nicht gleich viel. Die Gender Pay Gap lag 2023 bei 18 Prozent – und auch 2024 bleibt die Lücke nahezu unverändert, wie der „Work needs Women Report“ von Indeed zeigt. Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit bleibt daher immer noch weiter ein fernes Ziel.

Laut der Auswertung sind 57 Prozent der Frauen in Deutschland unzufrieden mit ihrem Gehalt. Dennoch bitten viele Frauen nicht um mehr Gehalt. Weltweit haben 53 Prozent noch nie eine Gehaltserhöhung gefordert, in Deutschland sind es 45 Prozent. Die Gründe sind laut Indeed vielfältig:

  • Viele trauen sich nicht, eine Gehaltserhöhung zu fordern.
  • 23 Prozent fürchten mögliche negative Konsequenzen.

Doch Mut zahlt sich aus, wenn es um Gehalt geht: 83 % der Forderungen werden bewilligt. In 40 % der Fälle erhalten Arbeitnehmer sogar die volle gewünschte Erhöhung. Das zeigt, dass sich Verhandlungsgespräche lohnen. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit an der Spitze.