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Gehaltsverhandlung: So ermittelst du in 4 Schritten deinen Marktwert

Gute Vorbereitung ist der Schlüssel zu fairen Gehaltsverhandlungen. Wer seinen Marktwert kennt, bekommt eher, was er verdient. Hier zeigen wir dir, wie du deinen Wert richtig einschätzt.

Zwei Frauen führen ein Gehaltsgespräch Gespräch in einem modernen Büro.
© Getty Images/10'000 Hours

Über Gehalt sprechen: Ist das erlaubt?

In vielen Arbeitsverträgen gibt es eine Klausel, die den Arbeitnehmern verbietet, über das Gehalt zu sprechen. Aber ist das überhaupt rechtens? Wir klären auf!

Die Vorbereitung auf Gehaltsverhandlungen ist entscheidend für den beruflichen Erfolg. Wer seinen Marktwert kennt und die Verhandlungsposition richtig einschätzt, hat bessere Chancen auf ein faires Gehalt. Wie man seinen Marktwert ganz einfach ermittelt, erklären wir dir in diesem Artikel.

Gehaltsverhandlung: So ermittelst du deinen Marktwert in nur 4 Schritten

Gehaltsverhandlungen können herausfordernd sein, doch mit der richtigen Vorbereitung gelingt es, ein faires Gehalt zu erzielen. Ein entscheidender Faktor dabei ist, den eigenen Marktwert genau zu kennen. Mit den folgenden vier Schritten kannst du diesen ganz einfach ermitteln:

1. Selbstreflexion: Welche Fähigkeiten & Erfahrungen bringst du mit?

Der erste Schritt bei der Ermittlung deines Marktwertes beginnt mit einer gründlichen Selbstreflexion. Welche Qualifikationen hast du? Welche Fähigkeiten zeichnen dich aus? Hierzu gehören sowohl die fachlichen Kompetenzen als auch Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit oder Führungskompetenz. Denk daran, dass deine Berufserfahrung, dein Bildungshintergrund sowie spezifische Fähigkeiten wie Sprachkenntnisse oder Weiterbildungen einen großen Einfluss auf deinen Marktwert haben können. Stelle dir folgende Fragen, um deine Fähigkeiten genau zu kennen:

  • Welche Erfolge und Projekte hast du in der Vergangenheit erzielt?
  • Welche besonderen Qualifikationen und Fähigkeiten hast du, die dich von anderen abheben?
  • Bist du in deiner aktuellen Position ein gefragter Experte oder eine Expertin?

Indem du deine Stärken und Erfolge dokumentierst, kannst du selbstbewusster in die Gehaltsverhandlung gehen und deinen Wert klarer vermitteln.

2. Recherchiere Gehaltsspannen in deiner Branche

Nachdem du deine eigenen Qualifikationen und Erfahrungen analysiert hast, ist der nächste Schritt, den Gehaltsmarkt zu recherchieren. Gehälter können je nach Branche, Region und Unternehmensgröße stark variieren, wie Unicum berichtet. Es gibt verschiedene Online-Portale, wie zum Beispiel Glassdoor, StepStone oder Gehalt.de, die dir dabei helfen können, ein realistisches Bild vom Gehaltsniveau in deinem Berufsfeld zu bekommen.

Achte darauf, nicht nur das durchschnittliche Gehalt, sondern auch die oberen und unteren Enden der Gehaltsskala zu recherchieren. Dies hilft dir, eine realistische Vorstellung davon zu bekommen, was in deiner Branche und Region zu erwarten ist.

Tipp: Auch viele Berufsverbände stellen Informationen über typische Gehälter und den Stand der Branche zur Verfügung.

Junge Frau recherchiert am Laptop.
Vor der Gehaltsverhandlung solltest du die Gehälter deiner Branche genau kennen. Foto: Getty Images/Anchiy

3. Berücksichtige Zusatzleistungen und Benefits

Der Marktwert deines Jobs wird nicht nur durch das Grundgehalt bestimmt, sondern auch durch mögliche Zusatzleistungen und Benefits. Diese können oft einen erheblichen Teil der Gesamtvergütung ausmachen und sollten bei der Bewertung deines Marktwertes berücksichtigt werden. Mögliche Zusatzleistungen sind Karrierebibel zufolge zum Beispiel:

  • Boni und Provisionen: Oftmals sind Bonuszahlungen oder Provisionen Teil des Gehalts, besonders im Vertrieb oder Führungspositionen.
  • Firmenwagen, Mobilität und Homeoffice: Einige Unternehmen bieten Firmenwagen, Fahrtkostenzuschüsse oder die Möglichkeit, remote zu arbeiten.
  • Zusätzliche Versicherungen: Private Krankenversicherung, Altersvorsorge oder Lebensversicherung können Teil des Gesamtpakets sein.

Setze dich also nicht nur mit dem Grundgehalt auseinander, sondern bewerte auch die nicht finanziellen Anreize, die dein Arbeitgeber bieten könnte.

Die Gehaltslandschaft unterliegt ständigen Veränderungen, vor allem aufgrund von wirtschaftlichen Entwicklungen, Markttrends und Nachfrage nach bestimmten Fachkräften. Berücksichtige aktuelle Trends in deiner Branche und der Arbeitswelt, um deinen Marktwert korrekt einzuschätzen.

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Wann ist der beste Zeitpunkt für Gehaltsverhandlungen?

Das Timing spielt eine wichtige Rolle in Gehaltsverhandlungen. Ein gut gewählter Zeitpunkt kann deine Erfolgschancen erheblich erhöhen. Der beste Moment für eine Gehaltsverhandlung ist in der Regel, wenn du einen wichtigen Erfolg erzielt hast, etwa nach dem Abschluss eines wichtigen Projekts oder einer erfolgreichen Jahresbewertung, wie Stepstone berichtet.

Vermeide es, Gehaltsgespräche während schwieriger Zeiten, wie etwa einer Unternehmenskrise oder in einer Phase schlechter Unternehmensleistungen, zu führen, so Stepstone. Wähle stattdessen Zeiten, in denen deine Leistung und der Wert, den du dem Unternehmen bringst, klar erkennbar sind.

Gehaltserhöhung
Der richtige Zeitpunkt entscheidet oftmals über den Erfolg einer Gehaltsverhandlung. Foto: IMAGO / Addictive Stock

Strategien für die Gehaltsverhandlung

Sobald du deinen Marktwert ermittelt hast, ist es an der Zeit, konkrete Verhandlungsstrategien zu entwickeln. Gehaltsverhandlungen können komplex sein, aber mit einer guten Vorbereitung und einer klaren Strategie kannst du selbstbewusst auftreten.

Tipps für die Gehaltsverhandlung:

  • Setze ein Zielgehalt: Bestimme eine Gehaltsspanne, mit der du zufrieden bist, und strebe einen Betrag an, der sowohl realistisch als auch angemessen für deinen Marktwert ist.
  • Bleibe flexibel und offen: Manchmal können Unternehmen nur begrenzt Gehaltserhöhungen anbieten, aber sie können andere Anreize wie mehr Urlaubstage, Homeoffice-Möglichkeiten oder Weiterbildungschancen gewähren.
  • Argumentiere mit Fakten: Nutze die Informationen, die du über deinen Marktwert gesammelt hast, um deine Forderungen sachlich und überzeugend zu untermauern.