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Ghost Jobs: Das verbirgt sich hinter dem Phänomen & und so erkennst du sie

Unternehmen beabsichtigen nicht immer, die ausgeschriebenen Stellen tatsächlich zu besetzen. Doch warum inserieren Unternehmen sogenannte Ghost Jobs?

Junge Frau mit Laptop arbeitet im Wohnzimmer.
© Getty Images

Laut Studie: In diesem Job mangelt es an Frauen!

Manche Jobs sind richtig Männerdomänen. DIESER Job gehört auch dazu. Dabei machen ihn laut einer Studie Frauen mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser.

Die Suche nach einem neuen Job kann sehr aufwendig sein. Wer viel Mühe in eine Bewerbung steckt, hofft auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Doch immer wieder kommt es vor, dass Bewerber keine Antwort erhalten, während die Anzeige weiterhin online bleibt oder sogar wieder veröffentlicht wird. Wie kann das sein? Das Phänomen dahinter nennt sich Ghost Jobs. Wie du sie bei der Jobsuche entlarvst, liest du hier.

Ghost Job: Was verbirgt sich eigentlich dahinter?

Ein Ghost Job ist eine Stellenanzeige, die nicht dazu gedacht ist, tatsächlich jemanden einzustellen. Unternehmen veröffentlichen solche Anzeigen oft ohne konkrete Einstellungspläne. In den USA ist dieses Phänomen besonders verbreitet. Laut einer Umfrage von Clarify Capital gaben 20 Prozent der befragten Manager:innen an, ausgeschriebene Stellen nicht zeitnah besetzen zu wollen.

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Zehn Prozent hatten Positionen sogar für mindestens sechs Monate offen gelassen. Mittlerweile zeigt sich dieser Trend auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Ghost Jobs sind somit keine reine US-Erscheinung, sondern finden auch hierzulande Anwendung.

Warum inserieren Unternehmen Ghost Jobs?

Für Bewerber:innen sind Ghost Jobs vor allem eine große Enttäuschung. Doch warum schalten Unternehmen solche Fake-Stellenanzeigen überhaupt? Dafür gibt es unterschiedliche Motive. Laut dem Wall Street Journal gehören dazu unter anderem diese:

  • Bewerber-Pool anlegen: Auch wenn aktuell keine Position zu besetzen ist, ist es für Personaler:innen von Vorteil, qualifizierte Bewerber:innen bereits in Reserve zu haben. So kann das Unternehmen bei künftigen Bedarf oder unerwarteten Kündigungen schnell reagieren und bleibt flexibel.
  • Image: In Krisenzeiten ist es für Unternehmen wichtig, sich als erfolgreich und wachsend zu zeigen. Neue Stellenangebote signalisieren Stabilität und Wachstum – ein starkes Signal an Kund:innen, Investor:innen und Mitarbeitenden.
  • Mitarbeitende bei Laune halten: Ghost Jobs können dazu genutzt werden, überlastete Mitarbeiter zu beruhigen. Wenn diese sich über ihre Arbeitsbelastung beschweren, scheint es, als würden ihre Sorgen gehört – ohne dass sich tatsächlich etwas ändert.
  • Versehen: Oft steckt kein Kalkül dahinter – manchmal vergisst die Personalabteilung einfach, eine bereits besetzte Stelle aus dem Netz zu nehmen.

Woran erkenne ich Ghost Jobs?

Wer einen Ghost Job früh erkennt, spart sich viel Mühe und Frust. Doch das ist tricky, denn viele Fake-Anzeigen sehen echten oft zum Verwechseln ähnlich, erklärt Matthias Mölleney, Personalexperte der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Diese Anzeichen sollten doch aber skeptisch machen:

  • Lange Laufzeit: Die Anzeige bleibt ewig online, ohne Besetzung. Wer ernsthaft sucht, wird schneller fündig und nimmt sie dann offline.
  • Regelmäßiges Wiedereinstellen: Die Stelle wird laufend neu veröffentlicht, oft in kurzen Intervallen.
  • Fehlende:r Ansprechpartner:in: Unpersönliche E-Mail-Adressen wie info@unternehmen.de sind oft ein Hinweis auf Ghost Jobs.
  • Ein echtes Jobangebot wird normalerweise auch auf der Website des Unternehmens veröffentlicht. Wenn die Anzeige jedoch nur in einem Jobportal auftaucht, ist Vorsicht geboten.

Quellen: RedaktionsNetzwerk Deutschland, Business Punkt und Wall Street Journal