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Neuer Karrieretrend: Warum die Gen Z in Mikro-Rente geht

In den sozialen Medien berichten junge Menschen, dass sie sich schon vor dem regulären Renteneintritt eine Mikro-Rente gönnen. Das steckt hinter diesem Trend.

Eine Frau mit gelben Mantel steht vor einem Bürogebäude.
© Getty Images/Liliya Krueger

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Viele junge Menschen blicken besorgt in die Zukunft, denn Altersarmut ist bereits heute ein großes Problem. Viele Rentner kommen kaum über die Runden, und Prognosen zeichnen ein noch düsteres Bild für kommende Generationen. Dabei steht Deutschland mit diesem Problem nicht alleine dar.  Auch in anderen Ländern steht es um die Rente nicht gut. Doch anstatt das einfach hinzunehmen, suchen immer mehr junge Arbeitnehmende nach neuen Wegen. Eine dieser kreativen Lösungen ist die sogenannte Mikro-Rente. Was sich genau dahinter verbirgt, erfährst du hier.

Mikro-Rente: Was ist das eigentlich?

Die Mikro-Rente, auch als „Adult-Gap-Year“ bekannt, ist keine klassische Rente, sondern eine bewusst gewählte Auszeit vom Berufsleben, wie Euronews berichtet. Besonders Arbeitnehmende der Generation Z entscheiden sich für diese Pause, die mehrere Monate oder sogar Jahre dauern kann. In dieser Zeit widmen sie sich persönlichen Projekten, reisen um die Welt oder entdecken neue Hobbys.

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Laut der New York Post gewinnt dieser Trend immer mehr an Bedeutung. Viele junge Menschen sehen darin eine Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und ihre Work-Life-Balance zu verbessern. Statt auf den Ruhestand zu warten, gönnen sie sich schon früh im Leben eine längere Auszeit.

Mikro-Rente: Entspannung oder Karrierekiller?

Immer mehr junge Berufstätige nehmen sich bewusst eine längere Auszeit vom Job. Laut der New York Post wollen sie damit ihre Gesundheit schützen, Stress reduzieren und einem Burn-out vorbeugen. Auf TikTok berichten viele begeistert, dass sie sich noch nie so ausgeruht und glücklich gefühlt haben. Die 27-jährige HR-Mitarbeiterin Morgan Sanner sagte gegenüber The Cut, dass die Generation Z generell weniger an traditionellen Arbeitsmodellen interessiert sei.

Auch die ehemalige Beraterin Brittany Foley nutzte ihre Pause, um ein Buch zu schreiben und neue berufliche Wege zu erkunden. Viele sehen die Mikro-Rente nicht als Karriererisiko, sondern als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Statt kritisch betrachtet zu werden, sollte dieser Trend als neuer Ansatz für eine bessere Work-Life-Balance verstanden werden, so die 26-Jährige.

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Finanzielle Hürden: Mikro-Rente ein Luxus für wenige

Für viele bleibt die Mikro-Rente ein unerreichbarer Traum, da eine längere Auszeit ohne Einkommen finanziell schwer zu stemmen ist. Kritiker:innen bemängeln, dass dieser Trend vor allem wohlhabenderen Menschen vorbehalten bleibt. Finanzberater Troy Nelson warnt im Blog von Brighton Securities zudem vor einem weiteren Nachteil: Während der Pause werden keine Beiträge zur Altersvorsorge gezahlt. „Das kann später den Unterschied zwischen einem entspannten Ruhestand und dem Zwang, länger zu arbeiten, ausmachen“, erklärt er.

Wer eine Mikro-Rente in Betracht zieht, sollte deshalb nicht nur den kurzfristigen Gewinn an Freiheit sehen, sondern auch die langfristigen finanziellen Folgen bedenken. Was zunächst nach einer verlockenden Pause klingt, kann später zu unerwarteten Herausforderungen führen.