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KI-Bewerbungsfotos: Warum sie deiner Karriere schaden können – laut Recruiterin

Social Media ist voll von Werbung für KI-Bewerbungsfotos. Warum du sie besser nicht für deine Bewerbung verwenden solltest, erklärt nun eine Expertin.

Eine junge Frau mit Brille sitzt in einem Vorstellungsgespräch.
© Getty Images/AleksandarNakic

3 Gründe, warum du im Bewerbungsgespräch langweilig wirkst

Wenn du im Bewerbungsgespräch hervorstechen und nicht langweilig wirken möchtest, dann solltest du dir diese drei Tipps anhören.

„Mit diesen Bewerbungsfotos wirst du garantiert angenommen“ oder „POV: Die besten Bewerbungsfotos für 9 Euro direkt aus dem Bett“. Videos mit derartigen Aussagen wurden dir mit Sicherheit in den vergangenen Wochen bei TikTok oder Instagram angezeigt. Ein Selfie wird dabei mithilfe der KI in ein professionelles Bewerbungsfoto verwandelt. Wer sich gerade tatsächlich in der Bewerbungsphase befindet und sich das Geld für den Fotografen sparen möchte, könnte schnell auf die Idee kommen, KI-Bewerbungsfotos zu erstellen und sie für seinen Lebenslauf zu verwenden. Warum man das lieber lassen sollte, erklärt nun eine Expertin.

TikTok-Trend: Bewerbungsbilder einfach mit KI erstellen

Wer viel auf TikTok und Co. unterwegs ist, hat sie sicher schon einmal gesehen: Videos und Reels, in denen Werbung für KI generierte Bewerbungsfotos gemacht wird. Dabei funktionieren die meisten Tools folgendermaßen: Man lädt ein Selfie hoch und erhält ein professionell bearbeitetes Bild zurück.

Lesetipp: Bewerbung mit ChatGPT: Wie Personaler wirklich darauf reagieren

Der Gang zum Fotografen wird damit obsolet, so die Creator der Videos. Mit Preisen von nur etwa 10 Euro sind AI-Bilder oft ein echtes Schnäppchen im Vergleich zu teuren professionellen Fotos. Doch kommen KI-Bewerbungsfotos wirklich so viel besser bei Personaler:innen an, wie in den Videos behauptet wird?

Recruiterin warnt vor Verwendung von KI-Bewerbungsfotos

Die Recruiterin Melanie Trommer warnt gegenüber „BuzzFeed News Deutschland“ vor der Verwendung von KI-Bewerbungsfotos. Denn ihrer Meinung sieht man bei vielen derartigen Bewerbungsfotos, dass sie mit einer KI erstellt wurden. „Sie wirken zu perfekt, zu glatt“ – so die Recruiterin. Sie sieht keine Probleme bei leichten KI-Bearbeitungen, wie dem Ändern des Hintergrunds oder der Hemdfarbe. Solche Anpassungen sind völlig in Ordnung.

„Aber wenn von Anfang an kein echtes Foto existiert oder das Bild so stark bearbeitet wurde, dass die Person darauf kaum noch wiederzuerkennen ist, finde ich das problematisch“, so Trommer. „Das kommt auch bei einem Rekrutier nicht gut an“, erklärt die Expertin weiter.

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Sind Bewerbungsfotos noch zeitgemäß?

Immer wieder stellt sich die Frage, ob Bewerbungsfotos noch zeitgemäß sind. In den USA sind sie sogar „richtig verpönt“, erklärt Trommer. Denn Bilder können Personaler:innen dazu verleiten, Entscheidungen auf Basis von Äußerlichkeiten und Stereotypen zu treffen, so die Recruiterin. Trotzdem zieht Trommer Bewerbungen mit Fotos vor. Schließlich bleibt eine Bewerbung eher im Gedächtnis „wenn man sie mit einem visuellen Eindruck verbindet, anstatt nur eine Reihe standardisierter Lebensläufe ohne Fotos vor sich zu haben.“

Dabei müssen gute Bewerbungsfotos nicht unbedingt viel Geld kosten oder von einem professionellen Fotografen erstellt werden. Wie du dein nächstes Foto ganz einfach selber schießt, erklären wir dir in diesem Artikel: Bewerbungsfoto selber machen: Mit diesen Tipps gelingt dir das perfekte Bild.