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Mona-Lisa-Syndrom: Wenn Freundlichkeit zur Karrierebremse wird

Ein Lächeln wirkt sympathisch, doch im Job kann es für manche zur Falle werden. Schuld daran ist das sogenannte Mona-Lisa-Syndrom. Was das genau ist, liest du hier.

Eine Frau in Business-Kleidung schaut in ein Buch.
© cottonbro studios / Pexels via canva

Laut Studie: In diesem Job mangelt es an Frauen!

Manche Jobs sind richtig Männerdomänen. DIESER Job gehört auch dazu. Dabei machen ihn laut einer Studie Frauen mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser.

Das Lächeln der Mona Lisa fasziniert Menschen seit Jahrhunderten. Doch hinter ihrer scheinbaren Perfektion verbirgt sich eine stille Ambivalenz. Dieses Symbol der Vollkommenheit hat inzwischen eine neue Bedeutung im Berufsalltag gewonnen – das sogenannte Mona-Lisa-Syndrom. Aber was steckt dahinter, und wie beeinflusst es unser Arbeitsleben?

Was ist das Mona-Lisa-Syndrom?

Das Lächeln der Mona Lisa ist weltbekannt. Doch was hat es mit dem Job zu tun? Das Mona-Lisa-Syndrom beschreibt das Phänomen, dass Frauen in unangenehmen Situationen lächeln, obwohl sie innerlich aufgewühlt sind. Sei es bei unangemessenen Bemerkungen vom Chef/von der Chefin oder wenn ein:e Kolleg:in Anerkennung für seine oder ihre Arbeit erhält. Betroffene verbergen ihre wahren Gefühle hinter einem Lächeln. 

Dieses Verhalten ist oft ein erlernter Reflex, der aus der Erziehung resultiert, in der Mädchen beigebracht wird, immer freundlich und nett zu sein. Dabei spielen Unsicherheiten und ein geringes Selbstbewusstsein ebenfalls eine Rolle. Das Lächeln wird so zur Maske, die wahre Emotionen und Bedürfnisse versteckt.

Mona-Lisa-Syndrom erkennen: So zeigt es sich im Berufsalltag

Menschen mit dem Mona-Lisa-Syndrom sind häufig schwer zu identifizieren, da sie nach außen hin ruhig und ausgeglichen wirken. Sie neigen dazu, Konflikte zu vermeiden und tun alles, um den Erwartungen und Wünschen anderer gerecht zu werden, auch wenn dies zu innerem Unwohlsein führt. Dies lässt sie für andere als freundlich, hilfsbereit und unkompliziert erscheinen.

Dabei setzen sie die Wünsche und Bedürfnisse anderer oft vor die eigenen. Doch nicht nur das. Darüber hinaus fällt es ihnen schwer, ihre Grenzen aufzuzeigen und einmal „Nein“ zu sagen. Diese Tendenz wird von anderen manchmal ausgenutzt, insbesondere im beruflichen Kontext. Dies kann zu Überforderung und Überstunden führen, wenn sie keine Grenzen ziehen.

Ursachen: Was führt zum Mona-Lisa-Syndrom?

Die Ursachen für das Mona-Lisa-Syndrom sind vielschichtig. Dabei zählen unter anderem folgende Dinge dazu:

  • Unsicherheit und mangelndes Selbstbewusstsein, Unkenntnis des eigenen Werts und der Versuch, Erwartungen anderer zu erfüllen.
  • Bedürfnis nach Anerkennung und Bestätigung, auch ohne ausdrückliche Erwartungen.
  • Aufwachsen in einer Familie, in der die eigenen Bedürfnisse nicht berücksichtigt wurden.
  • Vernachlässigung in der Kindheit, was dazu führt, Gefühle zu unterdrücken und ein Lächeln aufzusetzen.
  • Fokus auf andere Dinge innerhalb der Familie, wodurch Kinder sich selbst als unwichtig empfinden.
  • Kinder, die frühzeitig mit übermäßiger Verantwortung belastet wurden und lernen, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen.
Zwei Frauen im Büro verstehen sich gut.

Betroffene des Mona-Lisa-Syndroms wirken zwar glücklich, fühlen sich jedoch innerlich leer und unzufrieden. Foto: Getty Images/courtneyk

Auswirkungen auf die Karriere und Gesundheit

Das Mona-Lisa-Syndrom kann sowohl auf die berufliche als auch auf die persönliche Ebene erhebliche Auswirkungen haben:

  • Emotionale Gesundheit auf Dauer: Das ständige Verbergen negativer Emotionen und das Aufrechterhalten eines Lächelns kann die psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigen, da es zu innerer Anspannung und einem Gefühl der Gefühllosigkeit führt.
  • Unterdrückung von Emotionen kann zu psychischen Problemen, wie unter anderem Angstzuständen und Depressionen, führen.
  • Im Job wird oft die Rolle des/der Gefälligen oder des/der Problemlöser:in eingenommen. Sie übernehmen Aufgaben, die andere vermeiden, und fühlen sich dadurch häufig überfordert.
  • Stress & Überforderung: Wer versucht, alle Erwartungen zu erfüllen und eigene Probleme für sich zu behalten, sieht sich unweigerlich mit einem hohen Stresslevel und emotionaler Überforderung konfrontiert. Die ständige Belastung führt zu Erschöpfung und einem Gefühl der Hilflosigkeit.
  • Identitätsverlust: Das ständige Verbergen von Emotionen und das Fokussieren auf die Bedürfnisse anderer führt dazu, dass diese Personen ihre eigene Identität aus den Augen verlieren. Sie wissen oft nicht mehr, wer sie wirklich sind, weil sie sich zu stark an den Erwartungen und Wünschen anderer orientieren.
  • Abhängigkeit von der Anerkennung anderer: Eine zu starke Orientierung an der Zustimmung und Anerkennung von anderen kann zu einer tiefen Abhängigkeit führen. Diese Personen verlieren die Fähigkeit, ihren eigenen Wert unabhängig von äußeren Bestätigungen zu erkennen.

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Quellen: Karrierebibel, Energy.de