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Urlaub an Brückentagen: Wer hat Anspruch, wenn alle frei haben wollen?

Nun beginnt wieder die Jahreszeit mit den meisten Brückentagen. Doch wer bekommt eigentlich frei, wenn alle alle Mitarbeiter sich um die langen Wochenenden streiten?

Geschäftsleute und Geschäftsfrauen arbeiten am Kalenderplaner, um Urlaub zu organisieren.
© Getty Images/Nuthawut Somsuk

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Ob am Meer, in den Bergen oder in der Stadt - Sommerzeit ist bei vielen Urlaubszeit. Wohin sind die Deutschen im Jahr 2022 am liebsten gereist?

Jedes Jahr dieselbe Situation: Kaum stehen die Feiertage im Kalender, beginnt das Rennen um die begehrten Brückentage. Mit nur wenigen Urlaubstagen lässt sich eine ganze Woche frei machen – ein verlockender Deal für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Doch was passiert, wenn plötzlich das ganze Team gleichzeitig Urlaub einreichen will? Wer bekommt dann frei – und wer muss zurückstecken?

Was sind Brückentage überhaupt?

Brückentage sind Werktage, die zwischen einem Feiertag und einem Wochenende liegen. Ein Beispiel dafür sind der 1. Mai, Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam. Diese fallen immer auf einen Donnerstag. Mit nur einem Urlaubstag (Freitag) kann man vier Tage am Stück freimachen. Kein Wunder also, dass diese Tage besonders beliebt sind.

Brückentage: Gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf Urlaub?

Grundsätzlich gilt: Es besteht kein Rechtsanspruch auf Brückentage, wie das Handwerksblatt berichtet. Arbeitgeber haben das letzte Wort, ob und wann Urlaub genehmigt wird – vor allem dann, wenn betriebliche Abläufe gesichert werden müssen. In vielen Unternehmen regelt eine Urlaubsplanung im Voraus, wer wann Urlaub nehmen darf. Häufig gilt dabei: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Doch diese Praxis kann schnell zu Spannungen im Team führen – vor allem, wenn Eltern, Singles, Berufseinsteiger:innen und „Langgediente“ gleichzeitig Interesse anmelden.

Brückentage: Wer hat Vorrang?

Die soziale Ausgewogenheit spielt bei der Urlaubsvergabe eine zentrale Rolle. Laut §7 des Bundesurlaubsgesetzes (BUrlG) müssen dringende betriebliche Belange und soziale Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Das bedeutet:

  • Eltern mit schulpflichtigen Kindern haben oft Vorrang in den Ferienzeiten.
  • Langfristig geplanter Urlaub hat Vorrang vor kurzfristigen Anfragen.
  • Rotationssysteme sorgen für Gerechtigkeit im Team.
  • Bei gleichem Wunschzeitraum kann der Arbeitgeber Kompromisse vorschlagen (z. B. halbe Wochen Urlaub pro Person).

Was können Arbeitgeber tun, um Streit zu vermeiden?

Als Arbeitgeber gibt es einige Möglichkeiten, Streit und Unzufriedenheit rund um die Urlaubsplanung zu vermeiden. Dazu gehören zum Beispiel: 

  • Frühzeitig planen: Wenn du als Unternehmen weißt, welche Feiertage in einem Jahr besonders beliebt sind, solltest du diese im besten Fall frühzeitig mit deinem Team besprechen. So haben alle die Möglichkeit, sich rechtzeitig Urlaub zu sichern.
  • Transparente Regeln aufstellen: Ein klarer Prozess zur Urlaubsanmeldung schafft Klarheit. Ein einfaches Punktesystem, bei dem Mitarbeitende nach verschiedenen Kriterien (z. B. Betriebszugehörigkeit, Familienstand) priorisiert werden, kann helfen, Streit zu vermeiden.
  • Fairness im Team wahren: Ein Wechselmodell oder eine jährliche Rotation der Urlaubszeiträume sorgen dafür, dass nicht immer dieselben Kolleg:innen die Brückentage bekommen, während andere leer ausgehen.

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Fazit: Planung ist alles!

Brückentage sind ein tolles Plus für die eigene Work-Life-Balance. Doch sie erfordern auch eine gute Planung und ein bisschen Flexibilität von allen Seiten. Wer rechtzeitig im Team abspricht, welche Tage freigenommen werden können, sorgt für ein harmonisches Arbeitsklima und verhindert unnötige Streitigkeiten.

Ob du als Arbeitnehmer:in also deinen Brückentag bekommst oder nicht, hängt letztlich von einer Mischung aus rechtzeitiger Planung, sozialer Verantwortung und fairer Kommunikation ab. Und falls du mal nicht den gewünschten Brückentag ergattern kannst – keine Sorge, auch das nächste Jahr kommt bestimmt!

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