Katzen kann man keine Tricks beibringen – ein Gerücht, von dem wir alle schon einmal gehört haben. Während Hunde schnell Kommandos wie „Sitz“, „Platz“ und „Gib Pfote“ lernen, lassen sich die Stubentiger davon weniger beeindrucken. Doch Katzen können das auch! Nur die Herangehensweise ist etwas anspruchsvoller. Mithilfe von Clickertraining kannst du deiner Katze eine ganze Menge Tricks beibringen.
Unsere Autorin Patricia ist passionierte Katzenmama und somit unsere Katzenexpertin. Alle Tipps, die du hier findest, wurden vorher von ihr und ihrem Kater Lio ausprobiert.
Clickertraining bei der Katze
- Der Katze Tricks beibringen – das solltest du beachten
- Clickertraining mit der Katze: Warum auch du damit anfangen solltest
- Stift, Pfeife oder Klingel – das brauchst du zum Clickern
- Der perfekte Start – so fängst du mit dem Training an
- Fehler, die du beim Clickertraining mit deiner Katze vermeiden solltest
- Diese Kommandos könnt ihr mit dem Clickertraining üben
Der Katze Tricks beibringen – das solltest du beachten
Wenn du deiner Katze erfolgreich Tricks beibringen möchtest, solltet ihr eine gute Beziehung zueinander haben. Denn nur wenn deine Mieze dich mag und dir vertraut, ist sie auch bereit, sich von dir etwas beibringen zu lassen. Focus Online rät: Bevor ihr loslegt, solltet ihr prüfen, ob du folgenden Voraussetzungen gegeben sind.
- Ist deine Katze gesund?
- Ist deine Katze neugierig und verspielt?
- Ist deine Katze intelligent?
Alle Katzen sind prinzipiell schlau. Doch auch unter den Samtpfoten gibt es Unterschiede. Einige von ihnen sind vielleicht nur etwas lernfaul. Da kannst du mit ein paar Tricks nachhelfen!
Clickertraining mit der Katze: Warum auch du damit anfangen solltest
Egal, ob du einen jungen Hüpfer oder einen alten Senior zu Hause hast – es gibt viele Gründe mit deiner Katze das Clickertraining auszuprobieren. Denn sowohl die Vierbeiner als auch die Zweibeiner profitieren davon. Zum einen wird eure Bindung durch das gemeinsame Training gestärkt. Zum anderen kannst du einer schüchternen Katze wieder mehr Selbstbewusstsein schenken.
Katzen brauchen zudem eine Menge Bewegung und mentale Stimulation, indem sie zum Beispiel jagen oder mit anderen Artgenossen spielen. So hast du also auch ruhigere Nächte, da deine Katze durch das Clickertraining ausgelasteter ist. Um die 10 Minuten pro Tag reichen schon, um Fortschritte zu machen.
Stift, Pfeife oder Klingel – das brauchst du zum Clickern
Mit einem Klicker gibst du deinem Tier ein akustisches Signal, womit du eine gewünschte Handlung unterstützen kann. Dazu benötigst du einen Gegenstand, mit dem du ein gleich bleibendes Geräusch erzeugen kannst. Dafür eignet sich am besten ein richtiger Clicker. Es funktioniert aber auch gut mit einem Stift, einer Hupe, einer Pfeife oder einer Klingel.
Die Clicker passen im Regelfall auch gut in die Hand oder in die Tasche. Für manche Tricks eignet sich auch ein Clicker mit einem Target-Stick. Wenn du mehrere Katzen hast, dann brauchst du zum Clickern einen Clicker mit unterschiedlichen Signalen. So können die Katzen die Töne voneinander unterscheiden.
Nun hast du in der einen Hund den Clicker. In der anderen Hand solltest du ein paar kleine Leckereien parat halten, mit denen du deine Samtpfote belohnen kannst. So verbindet deine Katze die Tricks mit etwas Positivem. Die sollten auf keinen Fall zu groß sein, damit deine Mieze sich nicht daran satt frisst. Am besten eignet sich dafür Trockenfutter oder kleine Filetstücke. Jedes Mal, wenn du klickst, solltest du innerhalb von wenigen Sekunden deiner Katze ein Leckerli vorlegen.
Der perfekte Start – so fängst du mit dem Training an
Such dir am besten eine feste Uhrzeit aus, um das Clickertraining mit deiner Katze durchzuführen. Am besten funktioniert es kurz vor der Futterzeit. Sucht euch dafür einen gemütlichen Platz in der Wohnung aus, an dem ihr euch beide wohlfühlt. In der einen Hand hältst du den Clicker, in der anderen Hand die Leckerlis parat. Halte sie am besten so, dass deine Katze sie dir nicht direkt aus der Hand nehmen kann.
In den ersten Tagen solltest du den Fokus darauf legen, dass deine Fellnase den Clicker mit etwas Positivem verbindet. Hierfür klickst du einmal und gibst direkt danach ein Leckerli. Das machst du so lange, bis die Katze beides miteinander verbindet. Wenn du also klickst und ihr kein Futter gibst, sollte sie trotzdem welches erwarten und dich auffordernd anschauen.
Danach kannst du damit beginnen, deiner Samtpfote einfache Tricks beizubringen. Fange am besten damit an, dass die Katze mit ihrer Nase deinen Finger oder ein anderes Target wie einen Stift anfassen soll. Bei jeder Berührung, die in die richtige Richtung geht, kannst du sie belohnen. Clickertraining funktioniert ausschließlich mit dem positiven Belohnungssystem, also gibt es keine Strafen oder ähnliches. Beende das Ritual, in dem du ihn deine leeren Hände zeigst oder deine Katze mehrere Leckerlis auf einmal gibst.
Fehler, die du beim Clickertraining mit deiner Katze vermeiden solltest
Damit die Methode auf effektiv ist, solltest du sie auch richtig ausführen. Schon kleine Fehler können die Katze aus dem Konzept bringen. Daher solltest du folgendes beachten:
- Clickere nicht außerhalb des Trainings. Aus Langeweile mit dem Stift herumzuspielen oder die schlafende Mieze durch das Klicken zu stimulieren – keine gute Idee. Der Clicker sollte nur während einer Trainingseinheit zum Einsatz kommen.
- Das Leckerli muss auch lecker sein. Um deine Katze erfolgreich zu trainieren, sollte sie das Leckerli auch tatsächlich als Belohnung wahrnehmen. Es sollte also etwas sein, was deine Mieze gern isst und möglichst wenig Kalorien hat. Bei sehr intensivem Training solltest du die Leckerlis von der täglichen Futterration abziehen, um Übergewicht bei deinem Tier zu vermeiden.
- Spreche nicht beim Training mit der Katze. Oft reden wir gutmütig auf den Vierbeiner ein und überschütten ihn mit Lob. Das ist zwar gut gemeint, doch verunsichert die Katze während des Clickertrainings enorm. Du solltest dich nur auf das Klickern konzentrieren und erst wieder mit der Mieze sprechen, wenn ihr fertig seid.
- Warte auf den richtigen Moment. Das Klickern dient dazu, das korrekte Verhalten der Katze zu markieren. Daher ist es wichtig, dass du auch in genau dem richtigen Augenblick klickst, zum Beispiel, wenn sie sich hinsetzen möchte. Klickst du zu spät und die Katze steht bereits wieder auf, könntest du die falsche Aktion bestärken.
Diese Kommandos könnt ihr mit dem Clickertraining üben
Wenn deine Katze dies kann, kannst du ihr einfache Kommandos wie „Gib Pfote“ oder „Sitz“ beibringen. Hierfür ist es am besten, wenn du mit einem Boden-Target anfängst, auf den deine Katze zeigen soll. Danach ist es einfacher, ihr Tricks mit der Pfote beizubringen.
Hat dein Vierbeiner Angst vor dem Tierarztbesuch und scheut sich davor, in die Transportbox zu krabbeln? Auch das könnt ihr mit dem Clickertraining wunderbar üben. Selbst wenn dein Stubentiger in der Wohnung markiert oder etwas verhaltensauffällig ist, kannst du ihm mit spielerischem Geschick seine Gewohnheiten abtrainieren. Für besonders verspielte Miezen ist das Clickertraining außerdem eine spannende und lohnenswerte Abwechslung.