Die Katze tobt durch die Bude, bekommt vom Spielen nicht genug und lässt sich sehr leicht ablenken? Bei Menschen würde die Verdachtsdiagnose auf eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung fallen, kurz: ADHS. Ob auch Katzen ADHS bekommen können und wie sich das Störungsbild äußert, liest du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
ADHS bei Katzen: Was wir darüber wissen
Können Katzen ADHS haben?
Offiziell gibt es keine Diagnose von ADHS bei Tieren, insbesondere nicht bei Katzen. ADHS ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die beim Menschen zu Hyperaktivität, Impulsivität und Konzentrationsschwierigkeiten führt. Bei Katzen existiert diese Klassifizierung nicht, schreibt smallnature.de. Dennoch können sie Verhaltensweisen zeigen, die denen von Menschen mit ADHS ähneln.
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Wie merke ich, dass meine Katze ADHS hat?
Katzen mit potenziellen „ADHS-ähnlichen“ Symptomen jagen allem nach, was sich bewegt – auch imaginärer Beute und springen beinah unermüdlich ständig umher. Sie sind immer in Bewegung und haben Schwierigkeiten, sich zu entspannen. Häufig reagieren sie impulsiv auf Reize – sei es ein sich bewegender Schatten, eine Fliege oder ein plötzlicher Ton.
Manche hyperaktive Katzen neigen dazu, Möbel zu kratzen, Dinge umzustoßen oder an Kabeln zu kauen, weil sie ihre überschüssige Energie loswerden wollen. Ist deine Katze nachts besonders aktiv, miaut laut oder rennt durch die Wohnung, kann das ein Hinweis auf Hyperaktivität sein.
Wenn deine Katze schnell das Interesse an Spielzeugen verliert oder sich nicht lange mit einem Futterspielzeug beschäftigt, könnte das ein Zeichen für mangelnde Konzentration sein. Wenn du deiner Katze etwas beibringen möchtest und sie scheinbar keinerlei Fokus zeigt, könnte das ein Zeichen von geringer Aufmerksamkeitsspanne sein.
Hinweis: Die Anzeichen bedeuten nicht zwingend, dass deine Katze hyperaktiv ist. Jeder Vierbeiner hat ein individuelles Energielevel. So sind einige Miezen durchaus aktiver als andere.
ADHS bei Katzen: Mögliche Anzeichen
Wie gesagt, ADHS gibt es bei Katzen medizinisch betrachtet nicht. Dennoch solltest du dir auffälliges Verhalten merken und gegebenenfalls tierärztlichen Rat einholen. Achte insbesondere auf:
- Hyperaktivität
- Impulsivität
- Schlechte Konzentration
- Nächtliche Aktivität
- Exzessives Spielen
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Haben hyperaktive Katzen ADHS?
Da es wie gesagt keine offizielle Diagnose, ist es unwahrscheinlich, dass eine hyperaktive Katze tatsächlich eine ADHS hat. Wenn du jedoch besorgt bist, dass das Verhalten deines Vierbeiners nicht „normal“ ist, solltest du mit ihr zum Tierarzt oder zur Tierärztin gehen.
Wie Katzen betroffenen Menschen helfen
Während wir überlegen, ob Katzen ADHS haben können, gibt es immer mehr Studien, die zeigen, dass Katzen (und Haustiere im Allgemeinen) Menschen mit ADHS tatsächlich helfen können.
Durch ihr Schnurren können Katzen für Erkrankte beruhigend wirken. Für jemanden mit ADHS, der Schwierigkeiten hat, sich zu entspannen, kann das regelmäßige Kuscheln mit der Katze Wunder wirken.
Da die Vierbeiner Routine und feste Fütterungs- und Spielzeiten brauchen, helfen sie so Betroffenen, ihren eigenen Tagesablauf zu strukturieren und besser zu organisieren.