Die Zeit der Pollen ist wieder da und viele Menschen leiden unter tränenden Augen und einer laufenden Nase. Weniger bekannt ist, dass auch Hunde allergisch auf verschiedene Auslöser reagieren können. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, was dahinter steckt und ob es möglich ist, Allergietests bei Hunden eigenständig durchzuführen.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Allergietest für Hunde: Das versprechen sie
Fast jeder fünfte Hund leidet unter einer Allergie oder Unverträglichkeit. Eine allergische Reaktion zeigt sich bei dem Vierbeiner oft an ständigem Kratzen, regelmäßigem Erbrechen oder auch Haarausfall. In vielen Fällen wird dann zuerst an einen Allergietest gedacht, mit dem man herausfinden kann, ob der Vierbeiner wirklich gegen etwas allergisch ist. Und mittlerweile kann man sich diese auch für zu Hause bestellen.
Alles, was man dafür braucht, sind Speichel und Haare von der Fellnase. Je nach Anbieter sollen die Allergietests für Hunde die Proben der Vierbeiner auf bis zu 200 verschiedene Unverträglichkeiten untersuchen. Meistens umfassen diese die Stoffe aus verschiedenen Fleischsorten, aber auch Zusatzstoffen und Getreidearten. Einige Hersteller bieten auch Tests auf Gräser, Pollen und Milben an. Die Kosten liegen hierbei zwischen 90 und 200 Euro pro Test.
Was wird bei den Allergietests für Hunde nachgewiesen?
Bei den Selbsttests werden – im Gegensatz zu den Allergientests beim Tierarzt – keine Antikörper nachgewiesen. Der Test soll lediglich „Unverträglichkeiten und Empfindlichkeiten des Hundes ermitteln, indem das Protein aus der bereitgestellten Probe entnommen und auf Reaktionen mit mehr als 200 unterschiedlichen Allergenen getestet wird“, so Petbook.
Hier wird auch schon das ernsthafte Problem der Selbsttest klar: Die Proben werden auf Unverträglichkeiten untersucht und nicht auf Allergien. Zwischen diesen beiden Dingen besteht medizinisch gesehen ein großer Unterschied. Während es bei einer Allergie zu einer Reaktion des Immunsystems auf ungefährliche Fremdstoffe, wie Allergene genannt werden, ist bei einer Unverträglichkeit das Immunsystem gar nicht beteiligt.
Die Symptome einer Unverträglichkeit sind hierbei ähnlich wie bei einer Allergie. Die Beschwerden werden aber nicht durch Allergene verursacht, sondern weil der Körper „nicht genug von bestimmten Enzymen oder Transportproteinen besitzt, um bestimmte Bestandteile der Nahrung wie beispielsweise Laktose, Fruktose und Histamin abzubauen oder in den Körper aufzunehmen“, so Petbook weiterhin.
Wie gut sind die Allergietests für Hunde? Das sagen Studien
Vielleicht ist dir selbst nun schon aufgefallen, dass die Selbsttests für Hunde nicht ‚das Wahre‘ sind. Auch die Wissenschaft ist sich sehr uneinig über die Aussagekraft der Tests. Um herauszufinden, wie zuverlässig die Tests sind, schickten Forscher:innen Fell- und Speichelproben von Hunden ein und mischten unter diese auch Proben von Stofftieren und einfaches Salzwasser anstelle des Speichels.
Die Ergebnisse sind eindeutig: Es wurde kein Unterschied zwischen gesunden Hunden und Tieren mit bekannten Allergien festgestellt. Selbst den Stofftieren wurden mehrere Unverträglichkeiten attestiert. Die Forscher:innen kommen deshalb zu dem Ergebnis, dass sich Haar- und Speicheltests nicht zur Diagnose von Allergien oder Unverträglichkeiten eignen.
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Der ‚einzig wahre‘ Allergietest für Hunde seit laut der Wissenschaft der sogenannte Intrakutanttest. „Hierbei werden verschiedene Substanzen, die in Verdacht stehen, die Allergie auszulösen, in die Haut gespritzt und die Reaktion beobachtet.“ Nicht jede Praxis bietet diese Tests an, da sie sehr aufwendig sind und der Vierbeiner muss oft auch großflächig rasiert oder mehrfach gespritzt werden, was nicht jeder Hund so ohne Weiteres über sich ergehen lässt. Die Ausschlussdiät ist demnach noch immer die zuverlässigste Methode, um Futtermittelallergien herauszufinden.
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