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Arthrose bei Katzen: Dieses erste Warnzeichen ignorieren Millionen Katzenhalter

Deine Mieze ist weniger aktiv und läuft komisch? Gelenkprobleme können die Ursache sein. Achte auf diese 5 subtilen Symptome!

Katze hat Arthrose und liegt auf dem Sofa
© Chris - stock.adobe.com

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Gelenkprobleme erkennen wir leider häufig erst dann, wenn es schön zu spät ist. Um eine Arthrose bei der Katze frühzeitig zu entdecken, gilt es, die ersten Hinweise zu kennen und schnell zu reagieren. Hier findest du alle Informationen zu den Symptomen, Ursachen und zur Behandlung der Erkrankung.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

Mehr als Gelenkprobleme: Was ist Arthrose?

Arthrose (manchmal auch als Osteoarthrose bezeichnet) ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die den Knorpel in den Gelenken abbaut. Dieser Verschließ führt dazu, dass die Knochen mit der Zeit direkt aufeinander reiben. Die Folge: chronische Schmerzen und starke Bewegungseinschränkungen. Arthrose kann jedes Gelenk betreffen, tritt jedoch häufig in den Hüften, Knien und Ellenbogen auf.

Den Unterschied kennen: Arthrose vs. Arthritis

Nicht zu verwechseln: Bei Arthritis handelt es sich um eine Gelenkentzündung, die durch Bakterien oder eine Immunerkrankung ausgelöst wird, die zu bleibenden Schäden an den Gelenken führt. Somit ist sie häufig der Vorbote von Arthrose.

Durch die Knorpelschädigung bei Arthrose treten wiederholt Entzündungen (Arthritisschübe) auf, die das betroffene Gelenk weiter schädigen. Es entsteht ein Teufelskreis, in dem Arthrose und Arthritis sich gegenseitig verstärken und die Gelenkzerstörung weiter vorantreiben.

Katze mit Arthrose bei der Physiotherapie
Gezielte Übungen und Massagen können der Katze helfen, sich trotz Arthrose besser zu bewegen. Foto: Lilli – stock.adobe.com

Auf Ursachenforschung

Wie die Tierklinik St. Pölten erklärt, unterscheidet man zwischen zwei Arten von Arthrose bei Katzen:

  • die primäre Arthrose, mit unbekannter Ursache
  • die sekundäre Arthrose nach Fehl- oder Überbelastungen der Gelenke

Meist sind betagte Katzen von Arthrose betroffen, da sich mit zunehmendem Alter der Knorpel in den Gelenken abnutzt. Ebenso kann Übergewicht die Gelenke stark belasten und den Knorpelabbau beschleunigen.

Zudem können Frakturen oder Gelenkverletzungen den Knorpel beschädigen und so Arthrose bei der Katze verursachen. Einige Katzenrassen, wie Maine-Coon oder Perser, neigen von Natur aus eher zu Gelenkproblemen.

Wie verhält sich eine Katze mit Arthrose?

Bei Katzen tritt Arthrose häufiger auf, als man denkt. Studien zeigen, dass etwa 60-90 % der Katzen über 12 Jahre Gelenkprobleme haben, erklärt Tierarzt Hans-Jörg Lorenz auf seiner Webseite. Da Katzen sehr geschickt darin sind, Schmerzen zu verstecken, bleibt die Erkrankung oft unerkannt.

Achte auf ihren Gemütszustand

Da Arthrose für Katzen schmerzhaft ist, vermeiden sie es, zu springen oder zu klettern. Sie sind allgemein weniger aktiv und steifer in ihren Bewegungen. Besonders nach dem Aufstehen kann der Vierbeiner langsamer und unbeweglicher sein.

Manchmal zeigen Katzen auch Veränderungen im Sozialverhalten: Sie könnten gereizter sein, sich zurückziehen oder aggressiv auf Berührungen reagieren, vor allem im Bereich der schmerzenden Gelenke.

Wie läuft eine Katze mit Arthrose?

Eine Katze mit Arthrose bewegt sich vorsichtiger und steifer. Bei einer Katze Anouk beobachte ich oft, dass sie leicht hinkt oder „schlendert“, indem sie mit dem Becken wegknickt. Im fortgeschrittenen Stadium kann es auch vorkommen, dass die Katze sich nur noch sehr ungern bewegt und längere Ruhephasen einlegt.

Symptome: Wie merkt man, ob eine Katze Arthrose hat?

Die Anzeichen von Arthrose sind subtil. Du solltest auf Folgendes achten:

  • Deine Katze bewegt sich weniger und schläft mehr.
  • Sie springt nicht mehr auf hohe Möbel oder Fensterbänke.
  • Beim Laufen wirkt sie steif oder hinkt leicht.
  • Sie zieht sich zurück, ist weniger gesellig oder faucht bei Berührungen.
  • Du bemerkst Veränderungen im Putzverhalten – besonders wenn sie sich weniger oft putzt oder schwer erreichbare Stellen wie Rücken und Hüften vernachlässigt.

Wenn du solche Symptome beobachtest, solltest du mit deiner Katze zum Tierarzt oder zur Tierärztin gehen. Mit einer gründlichen Untersuchung lässt sich feststellen, ob es sich um Arthrose handelt.

Wie lange kann eine Katze mit Arthrose leben?

Arthrose selbst verkürzt die Lebensdauer deiner Katze nicht, jedoch schränkt die Krankheit ihre Lebensqualität stark ein. Mit der richtigen Behandlung und Pflege wird dein Liebling dennoch viele Jahre gut leben. Wichtig ist, die Schmerzen zu mindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Was kann ich meiner Katze mit Arthrose Gutes tun?

Du selbst kannst gegen die Erkrankung leider nichts tun. Die Behandlung solltest du einem Fachmann/einer Fachfrau überlassen. Erleichtere deiner Katze den Alltag, indem du Rampen oder Stufen zu ihren Lieblingsplätzen einrichtest. Weiche Schlafplätze und warme Ruheplätze wird sie dankend annehmen.

Omega-3-Fettsäuren, Glucosamin und Chondroitin können dabei helfen, den Knorpel zu schützen und Entzündungen zu reduzieren. Es gibt spezielle Futterergänzungen, die auf die Bedürfnisse von Katzen mit Gelenkproblemen abgestimmt sind. Frage hierzu in der Tierarztpraxis deines Vertrauens nach.

Behandlung von Arthrose bei Katzen

Beim Tierarztbesuch wird der Veterinärmediziner/die Veterinärmedizinerin wahrscheinlich Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente verschreiben. Ist deine Mieze noch mobil, kann auch eine Physiotherapie sinnvoll sein. Regelmäßige, sanfte Bewegung hält die Gelenke flexibel und stärkt die Muskeln. Einige Tierärzte bieten Massagen oder Wassertherapie für Katzen an.

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Heilungschancen

Heilbar ist Arthrose bei Katzen leider nicht, aber mit einer Kombination aus Medikamenten, Gewichtskontrolle, Nahrungsergänzungsmitteln und gezielter Physiotherapie bekommt ihr die Erkrankung in den Griff. In schweren Fällen kann auch eine Operation in Erwägung gezogen werden, um das betroffene Gelenk zu stabilisieren oder zu ersetzen.

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Kann man Arthrose bei Katzen vorbeugen?

Die Entstehung von Arthrose kannst du bei deiner Katze nicht immer verhindern. Wenn du die folgenden Maßnahmen ergreifst, minimierst du zumindest das Risiko.

  • Achte darauf, dass deine Katze nicht übergewichtig wird. Übergewicht erhöht das Risiko für Arthrose erheblich.
  • Regelmäßiges Spielen und Bewegung hilft, die Gelenke geschmeidig zu halten und Muskeln aufzubauen.
  • Eine ausgewogene Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien kann helfen, Gelenkentzündungen vorzubeugen.
  • Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können den Verlauf der Arthrose verlangsamen. Plane regelmäßige Tierarztbesuche ein.