Jede:r Hundebesitzer:in ist davon überzeugt, dass ihr oder sein eigener Hund ihm oder ihr niemals etwas tun würde. Doch Hunde sind im Endeffekt noch immer Tiere und können manchmal unberechenbar sein. Dies zeigt nun auch ein Vorfall in der britischen Hauptstadt, wo eine Halterin von ihren eigenen Hunden getötet wurde. Bei den Vierbeinern handelte es sich um sogenannte Listenhunde, die oft auch noch als Kampfhunde bekannt sind.
Disclaimer: Der Terminus „Kampfhunde“ ist veraltet und nur ein menschengemachtes Konstrukt. Der richtige Begriff lautet nach heutiger Forschung „Listenhunde“. Mehr Informationen findest du auch hier: Darum sagt man „Kampfhund“ heutzutage nicht mehr.
Frau von eigenen Hunden getötet
Eine Frau aus der britischen Hauptstadt wurde von ihren Hunden, die die Rasse XL Bully haben, getötet. Zu diesem Vorfall kam es im Haus der Halterin in Hornchurch im Nordosten von London, wie die örtliche Polizei am Montagabend mitteilte. Nähere Angaben zum Verlauf des Unfalls gibt es bisher nicht.
Die Frau, die zwischen 50 und 60 Jahre alt war, starb noch an Ort und Stelle an ihren Verletzungen. Die laut den Angaben nicht registrierten Hunde wurden beschlagnahmt.
XL Bullys: So streng sind die Haltungsauflagen in England
Bei den Hunden, die die Frau aus London getötet haben, handelt es sich um XL Bullys, die in England seit Februar nur unter strengen Auflagen gehalten werden dürfen. Diese besagen, dass die Tiere kastriert sein und einen Mikrochip tragen müssen. In der Öffentlichkeit müssen sie einen Maulkorb tragen und man soll sie an der Leine führen.
- Noch mehr zum Thema Hund findest du hier:
- Darf mein Hund Käse essen? Der große Sorten-Check
- Blutiger Schwan nach Hunde-Attacke: So wichtig ist es, Hunde an die Leine zu nehmen
- Milch, Joghurt und Co.: Sind eigentlich alle Hunde laktoseintolerant?
Der Grund für diese Verschärfung der Auflagen? Eine steigende Zahl von Hundeangriffen mit genau dieser Rasse. Nach Angaben des Statistikamts ONS gab es im Jahr 2023 dabei sogar insgesamt 16 Tote, wie die Frankfurter Allgemeine auch berichtete.
Und auch in diesem Jahr ist der Vorfall in London nicht der erste und einzige. Erst vergangene Woche wurden eine 49-jährige Frau und ihr 30 Jahre alter Sohn zu Haft verurteilt, weil ihr XL Bully einen achtjährigen Jungen angefallen und schwer verletzt hatte. Kurz nach Inkrafttreten des XL Bully-Verbots wurde eine 68-Jährige tödlich von einem Hund verletzt, als sie ihren Enkel besuchte.
Good to know: Der XL Bully (auch American Bully genannt) ist eine Kreuzung und zählt laut dem Verband für das Deutsche Hundewesen und der Fédération Cynologique Internationale nicht als Rasse. Demnach kann er nicht als ‚Kampfhund‘ klassifiziert werden und ist somit auch kein Listenhund – auch wenn er Teil der Liste verbotener Hunde in England und Wales ist.
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.