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Epilepsie bei Katzen: An diesen 3 Phasen erkennst du die Krankheit

Zittern, Zucken, Zähneknirschen – wenn Katzen plötzlich krampfen, wird jede Sekunde zur Herausforderung. Was du über Epilepsie wissen musst.

Katze mit weiten Pupillen versteckt sich unter Decke
© chendongshan - stock.adobe.com

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Gibt es Epilepsie auch bei Katzen? Die neurologische Krankheit ist tückisch und äußert sich oft durch unklare Symptome. Erlebst du einen plötzlichen Krampfanfall mit, schrillen sofort die Alarmglocken. Was jetzt zu tun ist und wie du mit den richtigen Maßnahmen gegensteuern kannst.

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.

Hilfe, meine Katze krampft – was bedeutet das?

Erleidet der Vierbeiner einen Krampfanfall, zeigt sich das durch ungewöhnliches Verhalten wie Zuckungen, Zittern, Zähneknirschen oder Zusammenbrüche. Der Grund: Die normalen Abläufe im Gehirn werden durch plötzlich auftretende elektrische Impulse gestört, was zu Nervenstimulationen an anderen Körperstellen führt. Das Krampfen an sich ist jedoch noch keine Krankheit und kann verschiedene Ursachen haben, die du tierärztlich abklären solltest. Erst bei wiederholten, unkontrollierten Anfällen spricht man bei Katzen von Epilepsie, erklärt Purina.

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Was löst Epilepsie bei Katzen aus?

Epilepsie kann bei Katzen durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Manche Miezen haben eine genetische Veranlagung dafür, was als primäre Epilepsie bezeichnet wird. Andere wiederum entwickeln Anfälle durch Krankheiten wie Hirnverletzungen, Infektionen oder Tumore. In vielen Fällen bleibt die genaue Ursache jedoch unklar – das nennt man dann idiopathische Epilepsie. Bislang tritt die neurologische Erkrankung bei den Samtpfoten jedoch eher selten auf.

3 Phasen – so erkennst du einen epileptischen Anfall bei der Katze

Ein epileptischer Anfall ist unterschiedlich stark und verläuft in verschiedenen Phasen.

  1. Vorzeichen (Aura): Manche Katzen werden kurz vor einem Anfall unruhig, miauen, verstecken sich oder werden besonders anhänglich. In dieser Phase wirken sie oft verwirrt und orientierungslos.
  2. Der eigentliche Anfall (Iktus): Während des Anfalls verlieren viele Katzen die Kontrolle über ihre Muskeln. Häufig zittern oder zucken sie am ganzen Körper. Die Katze kann auf die Seite fallen, mit den Beinen strampeln und sich unwillkürlich bewegen. Zusätzlich kommt es oft zu unkontrolliertem Speicheln, Zähneknirschen sowie Weiten der Pupillen. Manche Katzen urinieren oder koten während des Anfalls.
  3. Nach dem Anfall (Postiktale Phase): Hinterher ist die Mieze desorientiert und erschöpft. Sie läuft verwirrt umher und fühlt sich schwach.
Katze hat einen Hitzschlag und hechelt.
Wenn deine Katze hechelt und vermehrt sabbert, könnte sie einen Krampfanfall haben. Foto: Adobe Stock/Jäcky

In der Regel dauert ein epileptischer Anfall bei Katzen nur wenige Minuten. Es kann jedoch einige Stunden dauern, bis dein Liebling wieder normal wirkt. Suche sobald wie möglich einen Tierarzt oder eine Tierärztin auf, rät der Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

Was triggert Epilepsie bei Katzen?

Die verschiedenen Faktoren, die einen epileptischen Anfall bei Katzen auslösen können, sind häufig:

  • Stress
  • Lärm und laute Geräusche
  • schnelle, unvorhersehbare Bewegungen
  • plötzliche Veränderungen in der Umgebung

Darüber hinaus können Fieber, Infektionen oder sogar bestimmte Futtermittel Unregelmäßigkeiten im Gehirn auslösen.

Was du gegen Epilepsie bei der Katze tun kannst

Der Tierarztbesuch

Hast du den Verdacht, deine Katze könnte an Epilepsie leiden, suche erst einmal Rat bei deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin. Mittels einer Blutuntersuchung lässt sich die genaue Ursache der Anfälle herausfinden und mit Medikamenten behandeln. Handelt es sich tatsächlich um Epilepsie, muss der Stubentiger vermutlich lebenslang Antiepileptika einnehmen, um die Symptome in Schach zu halten.

Den Alltag anpassen

Um es deinem Liebling zu Hause so angenehm wie möglich zu machen, gilt es Ruhe und Gemütlichkeit walten zu lassen. Vermeiden laute Partys, Trubel und Stress, da betroffene Katzen darauf sehr empfindlich reagieren. Mit regelmäßigen Routinen und festen Futter- und Spielzeiten sorgst du bei deinem Vierbeiner für innere Balance.

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Kann Epilepsie bei Katzen wieder verschwinden?

Leider ist Epilepsie bei Katzen in der Regel eine chronische Erkrankung. Das bedeutet, dass sie nicht einfach von selbst verschwindet. Allerdings haben einigen Samtpfoten Glück und die Anfälle werden im Laufe der Zeit weniger. Manchmal bleiben sie sogar für längere Phasen komplett aus. Eine vollständige Heilung ist bislang jedoch nicht möglich.

Wann sollte man die Katze wegen Epilepsie einschläfern?

Am liebsten gar nicht. Und das muss auch nicht sein, denn Epilepsie allein ist kein Grund, deine Katze einschläfern zu müssen. Ein intensives Gespräch mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin hilft dir, diese schwierige Entscheidung zu treffen, falls keine Behandlungsmethode anschlägt und das Leben deines Felllieblings extrem beeinträchtigt ist.