Ist ein Fuchs im Garten, freuen sich die einen über den wilden Besucher, während es die anderen mit der Angst zu tun bekommen. Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland, nimmt uns die Angst vor tollwütigen Füchsen und gibt Tipps, wie der tierische Eindringlich sich schnell wieder in den Wald zurückzieht.
Fuchs im Garten: Was kann ich tun?
Fuchs im Garten: Tollwut-Risiko und Bandwurm-Gefahr
Tollwut ist eine virale Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch den Biss eines infizierten Tieres übertragen wird. Füchse stehen dabei ganz oben auf der Liste der möglichen Überträger. Gleiches gilt für den Fuchsbandwurm, ein lebensbedrohlicher Parasit, der die Krankheit Echinokokkose auslösen kann.
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Klingt übel, PETA-Experte Peter Höffken gibt jedoch Entwarnung: Es sei wahrscheinlicher, von einem Blitz getroffen zu werden, als an Echinokokkose zu erkranken. Auch die Universität Würzburg schreibt, eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm ist äußerst selten.
Zudem sei auch die Tollwut durch tierfreundliche Impfköder erfolgreich seit 2008 bekämpft worden. Das Risiko, einen erkrankten Fuchs im Garten zu treffen, gehe demnach gegen null. Über eine Infektion brauchst du dir also keine Sorgen zu machen. Dennoch heißt es, bestimmte Vorkehrungen zu treffen.
Hygiene-Check: Wasche dir nach der Gartenarbeit trotzdem deine Hände. Obst und Gemüse aus dem Garten solltest du vor dem Verzehr gut abwaschen. Fasse den Fuchskot nicht mit den Händen an, sondern zieh dir Handschuhe über, nutze eine Schaufel oder einen Hundekotbeutel.
Sind Füchse für Menschen gefährlich?
Vor Füchsen muss man sich fürchten. Dieses Denken ist vor allem im ländlichen Raum verbreitet – völlig zu Unrecht. Denn laut des Experten stellen Füchse keine Gefahr für Menschen dar. Wichtig ist: Tritt den Tieren mit Respekt gegenüber. Sie sind von Natur aus eher scheu und nicht aggressiv. Sie gehen dem Kontakt mit Menschen sowie auch mit anderen Tieren wie Hunden oder Katzen lieber aus dem Weg.
Überlege daher, ob du den Fuchs in deinem Garten verweilen lassen möchtest. Insbesondere, wenn du einen Fuchsbau im Garten hast, darfst du die Tiere nicht bei der Aufzucht ihrer Jungen stören.
Menschen sollten Füchse als das sehen, was sie sind: wundervolle Tiere, die die Population von Mäusen und Ratten in Schach halten.
Peter Höffken von PETA
Weiterhin erklärt der Experte: „Der Mensch dringt immer weiter in den ursprünglichen Lebensraum der Wildtiere ein und stellt ihnen mit Gewehren und Fallen nach – bis zu einer halben Million Füchse werden jährlich bundesweit durch Jägerinnen und Jäger getötet. Dabei steht einer friedlichen Koexistenz von Mensch und Tier nichts im Wege, wenn einige Regeln beachtet werden.“
5 Tipps, um den Fuchs im Garten loszuwerden
Hält sich ein Fuchs in deinem Garten auf oder kommt immer wieder zurück, gibt es Möglichkeiten, ihn tierfreundlich wieder in den Wald zu vertreiben und von deinem Grundstück fernzuhalten. So empfiehlt PETA:
- Futterquellen entfernen: Lasse keine Essensreste, Tierfutter oder Müll offen liegen, sondern entsorge sie gut verschlossen in der Mülltonne.
- Unterschlupfmöglichkeiten minimieren: Füchse lieben Unterschlüpfe wie dichte Büsche, Holzstapel oder Schuppen. Halte deinen Garten ordentlich und beseitige mögliche Verstecke.
- Natürliche Mittel: Pflanze duftende Kräuter wie Minze oder Lavendel, da Füchse diese Gerüche nicht mögen.
- Garten sichern: Baue einen stabilen Zaun, der etwa 50 cm tief in den Boden reicht. Allerdings warnen Experten: Füchse graben sich oft auch unter diesen Zäunen durch oder zwängen sich durch enge Öffnungen hindurch.
- Lärm und Licht: Stelle Lampen mit Bewegungsmeldern oder eine Musikbox auf, um die Füchse abzuschrecken. Diese halten Füchse ab, ebenso wie spielende Kinder, die auf dem Rasen herumrennen.
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Mit diesen Maßnahmen sorgst du dafür, dass sich der Fuchs in deinem Garten nicht wohlfühlt und sich von allein zurückziehen wird.
Hinweis: Wenn du einen verletzen Fuchs findest, der in Gefahr ist, kontaktiere bitte die Fuchs-Hilfe oder eine andere Tierschutzorganisation, rät PETA.