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Studie lüftet Geheimnis: Drei von fünf Katzen gehen ihren Besitzern fremd

Deine Katze ist gern in der Nachbarschaft unterwegs? Du wirst nicht glauben, was sie dort treibt. Womöglich geht sie dir fremd.

Katze schaut durch einen Zaun durch
© Dragoș Asaftei - stock.adobe.com

So gehst du sicher Gassi mit deiner Katze

So kannst du als Katzenbesitzer deinem Vierbeiner an das Laufen an der Leine gewöhnen.

Früher hatten wir jeden Tag Besuch von unserer Nachbarkatze, die sich bei uns den Bauch vollgeschlagen hat und gestreichelt werden wollte. „Hoffentlich macht meine Mieze das nicht auch bei anderen Leuten“, dachte ich dann immer. Meine ernüchternde Erkenntnis: Doch, das tut sie. Eine GPS-Studie hat jetzt sogar bestätigt, dass drei von fünf Katzen „fremdgehen“. Und das aus gutem Grund!

Anna Chiara ist selbst stolze Katzenmama.
Foto: privat

Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 14 Jahren mit ihrer Katze Anouk zusammen. Ihre Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln. Alle Tipps und Tricks, die du hier liest, haben die beiden für dich getestet.

GPS-Studie: Was machen Katzen, wenn sie draußen sind?

Wer eine Freigängerkatze hat, fragt sich wahrscheinlich, wo der Vierbeiner sich überall herumtreibt, wenn er draußen unterwegs sind. Zum Glück gibt es GPS-Tracker für Katzen, mit denen du deinen Liebling auf Schritt und Tritt verfolgen kannst.

Genau dieser tierischen Wanderlust ist das GPS-Tracker-Unternehmen Weenect im Rahmen einer Studie nachgegangen. Knapp 500 Datensätze aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien und der Schweiz wurden dabei analysiert. Das erschreckende Ergebnis: Katzen sind Fremdgeher!

Britische Langhaarkatze steht im Gras
Wo treiben sich Katzen rum, wenn sie draußen sind? Foto: DoraZett – stock.adobe.com

Katzen laufen täglich bis zu 7 Kilometer

Die Stubentiger sind faul und schlafen nur? Von wegen! Bei der Erhebung kam heraus, dass eine Freigängerkatzen eine Strecke bis sogar zu sieben Kilometern pro Tag zurücklegen. Die durchschnittlichen Streifzüge sind aber eher einige hundert Meter bis zu zwei Kilometern lang. Das zeigt: Die Vierbeiner sind gut zu Fuß! In der Woche legen sie damit eine Strecke von 20,23 Kilometer zurück – pro Monat kommen sie sogar auf 56,50 Kilometer.

Stundenlange Streifzüge

In der GPS-Studie wurde auch die Zeit analysiert, die Katzen im Freien verbringen. Die Miezen, die nur wenige Meter laufen, bleiben etwa 9,05 Stunden draußen, während Katzen, die sich weiter entfernen, sogar bis zu 12,11 Stunden herumtigern. Viele Stubentiger sind demnach gar keine „Stubenhocker“, sondern durchstreifen den halben Tag die Gärten der Nachbarschaft.

Was macht meine Katze draußen?

In der Ruhe liegt die Kraft

Nur, weil die Katze weit von Zuhause weggeht, heißt das nicht, dass sie dabei sonderlich aktiv ist. Beim Jagen beobachten Katzen ihre Beute und die Umgebung um sie herum. Daher verbringen sie auch draußen viel Zeit damit, herumzuliegen oder zu sitzen. In Zahlen heißt das: etwa ein Drittel (27,54 %) sind die Katzen draußen aktiv. Die restliche Zeit ruhen sie sich aus.

Viele Katzen führen ein Doppelleben

Auch Katzen sind Gewohnheitstiere, die sich an kleinen Routinen im Alltag orientieren. Sie laufen sowohl in der Wohnung als auch draußen immer wieder dieselben Wege ab und besuchen regelmäßig ihre Lieblingsorte. In der GPS-Studie konnte dieses Verhalten bei fünf von sechs Katzen (83,89 %) nachgewiesen werden.

Die erschreckende Erkenntnis: Drei von fünf Katzen gehen ihren Besitzer:innen sogar fremd, indem sie immer wieder bei den Menschen in der Nachbarschaft vorbeischauen. Dort holen sie sich Streicheleinheiten ab sowie gelegentliche Snacks und Leckerlis. Wenn du Sorge hast, dein Stubentiger könnte bald nebenan einziehen, bitte deine Nachbar:innen darum, ihn nicht mehr zu füttern.

Und was machen die übrigen Miezen? Sie verbringen ihre Zeit damit, im Wald, auf Wiesen oder Feldern auf die Jagd zu gehen oder es sich an einem sonnigen Plätzchen gemütlich zu machen, weiß das Wiener Bezirksblatt.

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Keine Liebe? Warum manche Katzen fremdgehen

Dass deine Katze die Nähe zu anderen Menschen sucht, heißt keinesfalls, dass sie dich nicht lieb hat oder sie sich bei dir unwohl fühlt. In der Regel wollen die Vierbeiner zwei Dinge: Futter und Aufmerksamkeit. Genau das bekommen sie, wenn sie bei katzenfreundlichen Menschen in der Nachbarschaft vorbeischauen.

Katzen lernen schnell, wie sie uns mit ihren bettelnden Augen um den Finger wickeln, um etwas zu futtern zu bekommen. Vielleicht ist sie auf den Geschmack gekommen, sich beim Nachbar einen Snack abzuholen, bevor sie ihren Marsch antritt. Und gegen eine Extraportion Streicheleinheiten und Zuneigung hat wohl keine Mieze etwas einzuwenden.

Wenn deine Katze „fremdgeht“, sieht es ihr nach. Das Verhalten ist eine Mischung aus Neugier, Komfortsuche und dem Nutzen, den sie aus der Interaktion mit Menschen ziehen. Du bist trotzdem noch ihre Bezugsperson und ihr absoluter Lieblingsmensch.