Wenn unser Fellliebling krank ist, geht uns das ganz schön unter die Haut. Immerhin ist die Haut das größte Organ der Katze und kann von vielen unterschiedlichen Erkrankungen betroffen sein. Von Pilzen über Parasiten bis hin zu psychischen Problemen – wir sehen uns die häufigsten Hautkrankheiten bei der Katze mal genauer an.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Hautkrankheiten bei Katzen im Überblick
Die 5 häufigsten Hautkrankheiten bei Katzen
Ist die Hautbarriere erst einmal angegriffen, haben Krankheitserreger ein leichtes Spiel. Trotz felligem Schutz ist die Haut anfälliger für Schädigungen, Infektionen und Entzündungen. Damit du eine Veränderung schnellstmöglich erkennst, zeigen wir dir, für welche Hautkrankheiten Katzen besonders anfällig sind, wie sie sich äußern und behandeln lassen.
1. Flohallergie-Dermatitis (FAD)
- Symptome: Starker Juckreiz, rote und gereizte Haut, Haarausfall, kleine, erhabene Knötchen oder Krusten.
FAD entsteht durch eine allergische Reaktion auf die im Flohspeichel enthaltenen Allergene. Daher kann schon ein einziger Flohbiss starke Hautirritationen auslösen. Wichtig: Nur weil du keine Flöhe bei deiner Katze findest, kann eine Flohspeichelallergie nicht ohne weiteres ausgeschlossen werden. Regelmäßige Flohkontrolle mit speziellen Flohmitteln in der Tierarztpraxis sind unerlässlich.
2. Milbenbefall (meist Ohrmilben)
- Symptome: Starker Juckreiz, häufiges Kratzen an den Ohren, Kopfschütteln, schwarze oder braune Ablagerungen in den Ohren, Haarausfall.
Milben sind kleine Parasiten, die in der Haut der Katze leben und Reizungen verursachen. Sie nisten sich auf dem Kopf, dem Gesicht oder auch in den Ohren ein, weshalb betroffene Miezen sich oft an den Ohren kratzen oder ihren Kopf schütteln. Die Plagegeister solltest du schleunigst mit speziellen Ohrentropfen oder Spot-on-Präparaten tierärztlich behandeln, da sie für andere Haustiere und auch für Menschen ansteckend sein können.
3. Pilzinfektionen (z.B. Ringelflechte)
- Symptome: Kreisförmige, haarlose Stellen (Läsionen), Schuppenbildung, gerötete Haut, manchmal Juckreiz, Pappeln und Krusten
Ringelflechte (irrtümlich auch als Ringwurm bezeichnet) ist eine Pilzinfektion, die sowohl für andere Tiere als auch für Menschen besonders ansteckend ist. Demnach solltest du bei dieser Hauterkrankung mit deiner Katze zum Tierarzt oder zur Tierärztin gehen. Mit antimykotische Salben oder Shampoos und eventuell oralen Medikamenten wird sie dort behandelt.
4. Atopische Dermatitis
- Symptome: Juckreiz, rote und entzündete Haut, häufiges Lecken und Kratzen, Haarausfall.
Die atopische Dermatitis ist eine Entzündung der obersten Hautschicht als allergische Reaktion auf Umweltallergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmel. Der Auslöser ist außerdem stressbedingt, zum Beispiel nach einem Umzug.
Was genau die Entzündung verursacht, kann nur ein Tierarzt/eine Tierärztin feststellen. Danach wird dein Liebling mit Antihistaminika oder Steroide zur Symptomlinderung versorgt und bekommt in manchen Fällen eine spezielle Diät, Nahrungsergänzungsmittel oder eine Immuntherapie verschrieben.
5. Seborrhoische Hautkrankheiten der Katze: Akne
- Symptome: Schwarze Punkte (Mitesser) oder Pusteln am Kinn und um den Mund, Schwellungen, manchmal Entzündungen oder Infektionen.
Katzenakne entsteht durch verstopfte Haarfollikel und Talgdrüsen, oft verursacht durch Stress oder ein geschwächtes Immunsystem. Wie Douxo schreibt, weiß man noch immer nicht sicher, was genau die Katzenakne auslöst.
Da sie auch zu einer chronischen Hautkrankheit bei der Katze werden kann, solltest du bei Verdacht unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen. Dort wird der Vierbeiner mit milden Antiseptika, spezielle Shampoos oder Gels behandelt – in schweren Fällen sogar mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Medikamenten.
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Wenn die Psyche unter die Haut geht
Ein Tipp von mir in eigener Sache: Auch psychische Probleme können Hautkrankheiten bei Katzen begünstigen. Bei der sogenannte psychogene Alopezie putzt sich die Mieze unaufhörlich und übermäßig stark, sodass ihr die Haare ausfallen. Der Grund dafür sind Stress, Unwohlsein und Langeweile.
Dieser selbst zugefügte Haarverlust führt zu kahlen Stellen im Fell, die sich nicht selten entzünden. Die Folge: gerötete, dunkle, raue Haut und Infektionen. Damit es nicht zu weiteren Erkrankungen kommt, solltest du unbedingt tierärztlichen Rat einholen und die psychischen Leiden des Stubentigers ernst nehmen.