Unsere Vierbeiner sind immer an unserer Seite und helfen, wo sie können – ob emotional oder auf ihre Art und Weise. Doch wusstest du, dass du deinen Hund als Haushaltshelfer einsetzen und trainieren kannst? Damit förderst du nicht nur seine Fähigkeiten, sondern nimmst dir selbst etwas Arbeit ab. Wir haben uns schlaugemacht, wie du es schaffst, deinen Hund als Haushaltshelfer ‚auszubilden‘ und wie genau dir dein Vierbeiner im Alltag helfen kann.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Hund als Haushaltshelfer: Das sind die wichtigsten Dinge, die du beim Training beachten musst
Manche Hunderassen brauchen regelrecht Aufgaben und regelmäßige Trainingseinheiten, da sie zu intelligent sind, um sie einfach nur mit sich selbst spielen zu lassen. Andererseits fördert das gemeinsame Training auch die Beziehung zwischen Besitzer:innen und Vierbeiner. Und das Schöne: Man kann aus jedem Hund einen kleinen Haushaltshelfer machen – wenn man einige Dinge beim Training beachtet. Wir haben dir die wichtigsten Punkte zusammengefasst, damit aus deinem Vierbeiner ein richtiger Haushaltshelfer wird.
1. Trainiere nicht mit dem Lieblingsspielzeug
Eine der wichtigsten Regeln, wenn es darum geht, deinen Hund zu einem Haushaltshelfer zu machen, ist es, die Kommandos nicht mit dem Lieblingsspielzeug zu trainieren. Denn sonst denkt der Vierbeiner, dass es Zeit zum Spielen ist. Um mit ihm das Aufräumen zu üben, solltest du deshalb mit einem Gegenstand trainieren, den dein Hund toll findet, der aber nicht unbedingt ein Spielzeug ist. Daher eignen sich besonders gut Alltagsgegenstände wie Socken oder Tücher. Gut ist es außerdem, wenn dein Hund schon das Grundprinzip des Apportierens aka Dinge auf Kommando bringen, gelernt hat.
Am besten legst du den aufzuräumenden Gegenstand zuerst in eine Kiste oder einen Korb und lässt ihn aus der Kiste heraus apportieren. Wenn das geklappt hat, kannst du dich neben oder hinter der Kiste positionieren und den Hund den Gegenstand bringen lassen. Halte dafür die Hand über die Kiste und gib deinem Vierbeiner das Signal zum Loslassen, zum Beispiel „Aus“. In diesem Moment ziehst du deine Hand leicht zurück, sodass der Gegenstand in der Kiste landet und sagst den Befehl „Aufräumen“, sodass dein Hund diese Tätigkeit mit dem Wort in Verbindung setzen kann. Und nicht vergessen: sofortige Belohnung bei einem erfolgreichen Trainingsdurchlauf!
2. Nach 15 Minuten ist Schluss
Die Hunde-Trainerin und Buchautorin Liane Rauch aus Wasserburg am Inn verrät gegenüber dem Traunsteiner Tagesblatt, dass es besser ist, kleinere Trainingseinheiten zu machen als zu lange zu üben: „Die häufigste Fehlerquelle ist die menschliche Ungeduld“, sagt die Trainerin. Häufig gestalten Besitzer:innen die Übungen zu schnell zu schwierig. Du solltest stattdessen die Übung an die Konzentrationsfähigkeit deines Vierbeiners anpassen. Manche sind schon nach fünf Minuten müde, andere erst nach 15 – länger solltest du trotzdem nie trainieren.
Wenn du merkst, dass dein Hund unkonzentriert ist, solltest du deshalb das Training beenden – auch, wenn es eine einfache Übung ist. Vergiss danach allerdings nicht, deinen Vierbeiner trotzdem zu loben, sodass der Hund mit einem guten Gefühl aus dem Training geht.
3. Gehe auf die Bedürfnisse deines Hundes ein
Eine der schwierigsten Übungen für Hunde ist es, die Waschmaschine einzuräumen. Warum? Weil dein Vierbeiner hier seinen Kopf ins Dunkle stecken muss. Sollte dein Hund sich ängstigen, ist die oberste Priorität, auf ihn einzugehen. So kannst du zum Beispiel erst einmal mit einem dunklen Blumentopf oder mit einem Eimer diese Übung aufbauen. Darin legst du ein Leckerli, welches dein Vierbeiner herausholen soll. Klappt das gut, legst du das Leckerchen in die Waschtrommel.
Klappt auch das, kannst du vor der Waschmaschine Socken platzieren, die mit dem schon gelernten Signal „Aufräumen“ eingeräumt werden sollen. Die Übung kannst du daraufhin langsam mit allen möglichen Wäschestücken steigern.
4. Erst „Nimm“ dann „Bring“
Achte bei deinen Trainingseinheiten darauf, dass du klare Signale gibst und diese auch sinnvoll aufbaust. Beim Tragen von Post oder Einkaufen ist es deshalb wichtig, dass dein Vierbeiner zuerst lernt, etwas ins Maul zu nehmen und zu tragen. Biete deinem Hund dafür einen Gegenstand an und sobald er diesen ins Maul nimmt, sagst du das Signal „Nimm“. Als Nächstes lernt dein Vierbeiner, den Gegenstand länger festzuhalten und dann in Bewegung zu tragen.
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Daraufhin sollte dein Hund lernen, dir diesen Gegenstand zu bringen. Als Signalwort bietet sich hier das Wörtchen „Bring“ an. Den Namen der Gegenstände lernen Hunde übrigens wie Kinder – durch häufige Wiederholungen. Zeige deinem Hund deshalb immer wieder bestimmte Gegenstände und sage das dazugehörige Wort. Schaut er dorthin oder stupst den genannten Gegenstand sogar an, wird er wieder belohnt. Lege anschließend den Gegenstand auf den Boden und kombiniere verschiedene Signale, wie z.B.: „Bring Leine“. Vergrößere den Abstand zum Gegenstand während des Trainings einfach immer weiter.