Lockig, glatt, kraus oder wellig: Wir Menschen haben die unterschiedlichsten Haartypen, die auch unterschiedliche Pflegebedürfnisse vorweisen. Doch auch unsere besten Freunde auf vier Pfoten haben verschiedene Felltypen, die bis hin zu ihren Vorfahren, den Wölfen, zurückzuführen sind. Aufgrund von natürlicher Auslese und gezielter Zucht sind sogar noch sehr viel mehr unterschiedliche Felltypen entstanden. Für Hundebesitzer:innen ist es deshalb wichtig, dass sie den Felltypen ihres Hundes kennen, damit sie vor allem in der momentanen Fellwechselzeit die richtige Unterstützung für den Vierbeiner bieten können.
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Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Alles zum Thema „Hund Felltypen“:
Das Haarkleid unserer Hunde
„Du siehst ja aus wie dein Hund“, sagt mir erneut jemand, dem ich beim Gassi gehen mit meinem Vierbeiner Sherlock begegnen. Der Grund für diese Aussage: Wir beide haben Locken. Sherlocks Felltyp ist ziemlich lockig, viel lockiger als das von seinen Geschwistern – und aufgrund dessen haben wir auch ordentlich beim Bürsten zu tun.
Jeder Hund ist ein Individuum und deshalb hat auch jeder Hund eine andere Fellstruktur. Allerdings gibt es bestimmte Felltypen, die rassespezifisch sind und die wir dir im Folgenden auch etwas näher erläutern wollen. Denn: Die Art des Felles eines Hundes wird durch seine Gene bestimmt.
Deckhaar vs. Unterwolle
Neben diesen verschiedenen Felltypen unterscheidet man außerdem noch zwischen dem Deckhaar und der Wollhaar (Unterwolle) eines Hundes.
Obwohl jedes einzelne Haar federleicht ist, macht die Menge doch einiges aus: Bei kurzhaarigen Hunden ohne Unterwolle rechnet man mit vier Gramm Haar pro Kilo Körpergewicht, bei langhaarigen Hunden mit dichter Unterwolle mit 35 Gramm Haar pro Kilo Körpergewicht.
Fressnapf
Das Deckhaar wird auch Leithaar oder Grannenhaar genannt. Diese sind dicker als die Unterwolle, wachsen aber nicht so dicht. Das Deckhaar bestimmt dabei die Fellfarbe des Hundes, weil es mit Pigmenten versorgt wird, und schützt (je nach Dichte und Länge) vor Durchnässen durch Ableitung von Regen und Wasser. Die Urstruktur des Deckhaares, welche man auch noch beim nordischen Wolf sieht, nennt sich Stockhaar. Durch die Zucht und die natürliche Auslese sind allerdings noch weitere Haararten entstanden:
- Kurzhaar
- Langhaar
- Rauhaar
- Wellhaar (Locken)
Die verschiedenen Felltypen in der Übersicht
Doch was genau machen die verschiedenen Felltypen nun aus? Wodurch zeichnen sie sich aus und welche Pflegeprodukte braucht man für welchen Felltyp? All das erfährst du im Folgenden ganz genau!
1. Stockhaar
Beim Kurz-Stockhaar sind die Deckhaar ungefähr zwischen drei- und vier Zentimeter lang. Bei einigen Rassen entspricht deshalb die Unterwolle zugleich der Länge in den Grannenhaaren – sie bilden das sogenannte Doppelfell. Beim Langstockhaar werden die Deckhaare bis zu zehn Zentimeter lang und sind entweder glatt oder nur sehr leicht gewellt.
2. Kurzhaar
Hunde mit dem Felltyp „Kurzhaar“ haben ein bis zwei Zentimeter lange Haare, die glatt und eng am Körper anliegen. Die Unterwolle bei diesem Felltyp kann in drei Kategorien unterteilt werden:
- dichte Unterwolle
- nur wenig Unterwolle
- keine Unterwolle
3. Langhaar
Langes Deckhaar ist oft sehr dicht und kann bis zu 20 Zentimeter lang werden. Dieses fällt glatt oder weich um den Körper des Vierbeiners. Viele Rassen mit langen Haaren haben zusätzlich dichte Unterwolle, die zwischen dem Deckhaar wächst – und das Bürsten zu einer Herausforderung machen. Es gibt aber auch Langhaarrassen, die kürzere Unterwolle aufweisen oder gar keine haben.
4. Wellhaar
Das Wellhaar ist bei den betroffenen Rassen immer lang und zeigt leichte bis starke Lockungen. Genannt seien hier alle Wasserhunde und natürlich der Pudel. Diese Rassen haben meistens keine Unterwolle und gelten deshalb auch als Allergikerhunde! Es gibt allerdings auch Vierbeiner, die Locken UND dichte Unterwolle haben.
5. Rauhaar
Das Rauhaar ist mittellang, sehr fest, wasserabweisend und fühlt sich wie ganz feiner Draht an, weshalb man hier auch von Drahthaar spricht. Das Rauhaar wächst fast immer in Begleitung von dichter Unterwolle. Wenn Deckhaar und Unterwolle gleich lang sind, wie zum Beispiel bei Terriern und Schnauzern, bleiben abgestorbene Haare im Fell hängen. Diese müssen dann regelmäßig ausgezupft werden.
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