Immer mal wieder hört man auf der ganzen Welt in den Nachrichten von Hunden, die von Schlangen gebissen wurden und tierärztlich behandelt werden mussten. Doch muss man sich auch in Deutschland Sorgen machen? Sind die hier heimischen Schlangen eine Gefahr für unsere Vierbeiner? Wir haben uns angeschaut, welche in Deutschland lebenden Schlangen wirklich gefährlich werden können und wie du deinem Hund nach einem Schlangenbiss helfen kannst.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Alles zum Thema „Hund und Schlangen“:
Schlangen in Deutschland: Diese Arten sind hier heimisch
Allgemein gesehen gibt es in Deutschland sieben Schlangenarten, die alle geschützt sind. Begegnungen mit Menschen scheuen die Reptilien allerdings, weshalb man die Kriechtiere nur selten zu Gesicht bekommt – und wodurch Bisse von diesen Tieren noch seltener werden. Wenn dein Hund allerdings mal allein unterwegs ist und eine Schlange aufspürt, kann es schon sein, dass sich diese versucht, mit einem Biss zu wehren.
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Diese Schlangenarten kommen in Deutschland vor:
- Ringelnatter
- Barrenringelnatter
- Würfelnatter
- Schlingnatter
- Äskulapnatter
- Aspisviper
- Kreuzotter
Wie wahrscheinlich ist es, dass mein Hund von einer Schlange gebissen wird?
Ziemlich unwahrscheinlich. Denn die hierzulande lebenden Arten gelten als ziemlich scheu und haben vermutlich mehr Angst vor dir und deinem Hund, als dass sie auf direkten Angriff aus sind. Annäherungen von dir und deiner Fellnase spüren sie als Erschütterung bereits sehr früh, was ihnen ausreichend Zeit zur Flucht gibt.
Von sich aus attackieren die in Deutschland lebenden Schlangen weder Menschen noch Hunde. Wenn sich das Reptil allerdings massiv bedroht oder in die Ecke gedrängt fühlt, wird sich dieses auch verteidigen wollen – und sich mit einem Biss wehren. Allerdings drohen die Tiere mit Zisch- oder anderen Lauten zuerst, bevor sie angreifen.
Diese beiden Giftschlangen könnten für deinen Hund gefährlich werden
Dennoch gibt es zwei Giftschlangen, die in Deutschland leben, die gefährlich für deinen Vierbeiner werden können: die Kreuzotter und die Aspisviper. Die zweitere ist allerdings so selten hierzulande anzutreffen, dass sie kaum je ein Mensch zu Gesicht bekommen dürfte.
Während man die Schlange mit dem deutlich vom Körper abgegrenzten, dreieckigen Kopf und einem dunkeln Zickzackmuster auf dem Rücken lediglich in einem begrenzten Gebiet im Südschwarzwald antreffen kann, trifft man die ihr sehr ähnlich sehenden Kreuzotter in der norddeutschen Tiefebene, den östlichen Mittelgebirgen, der Schwäbischen Alb und im Bayerischen Wald an. Zudem befinden sich größere Bestände in den Alpen und auf der Insel Rügen. Somit ist die Kreuzotter definitiv weiter verbreitet als die Aspisviper.
Besonders auffallend an den Kreuzottern sind ihre kupferfarbenen bis dunkelroten Augen mit schlitzförmigen, senkrecht angeordneten Pupillen, die sie als giftig ausweisen, wie die NABU Deutschland beschreibt. Denn diese sind das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zu den harmlosen Ringel- und Schlingnattern, die runde Pupillen haben.
Wie gefährlich sind die Kreuzotter und die Aspisviper für Hunde?
Dass dein Hund mal von einer Aspisviper gebissen wird, ist allein wegen des eng begrenzten Lebensraumes des Reptils sehr unwahrscheinlich. Bisse von Kreuzottern kommen hingegen etwas häufiger vor, wenn auch sehr selten im Allgemeinen. Vor allem im Sommer hört man von der Insel Rügen immer wieder Berichte von Hunden, die von der Kreuzotter gebissen wurden, die feuchtwarmes Wetter bevorzugt. Gestorben ist jedoch bisher kein Vierbeiner an einem Kreuzotter-Biss. Gefährlich kann es dennoch für kleine Hunde, sowie für kranke und ältere Tiere werden.
„Hilfe, mein Hund wurde von einer Schlange gebissen“: Das ist jetzt zu tun
Wenn der (unwahrscheinliche) Fall auftritt, dass dein Hund doch mal von einer Schlange gebissen wurde, die er im Gebüsch aufgespürt hat, gilt es erst einmal Ruhe zu bewahren. Einen Schlangenbiss erkennt man vor allem bei Hunden mit dichtem Fell nur sehr schwer. Klassische Symptome sind allerdings Anschwellungen der Bissstelle, ein Humpeln, Desorientierung, Apathie und Erbrechen.
Befolge diese Tipps, damit dein Hund schnell wieder gesund wird:
- Suche unverzüglich einen Tierarzt oder eine Tierärztin auf. Bei einer Nichtbehandlung kann es unabhängig vom Giftgehalt des Bisses zu einer Entzündung kommen, die schwere Komplikationen wie Wundinfektionen oder Blutvergiftungen mit sich bringen.
- Sämtliche Bewegungen sollten unterbunden werden, damit sich das Gift nicht im Körper ausbreitet.
- Versuche nicht, die Wunde „auszusaugen“, abzubinden oder „auszuschneiden“! Das führt im schlimmsten Fall nur zu einer Weiterverbreitung des Giftes oder zu schweren Wundinfektionen.
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