Veröffentlicht inHaustiere

6 mögliche Gründe, warum dein Hund ständig Gras frisst

Dein Hund frisst gerne Gras, wenn er auf der Wiese umhertollt? Wir verraten dir sechs Gründe für dieses Verhalten.

Hund steht auf einer Wiese und will Gras fressen.
© cristiano - stock.adobe.com

Erklärt: Warum frisst mein Hund Gras?

Mutiert dein Hund auch immer wieder zum Grasfresser und macht Weidevieh ernsthafte Konkurrenz? Aber ab wann wird aus dem witzigen Verhalten doch ernst?

Viele Menschen kennen die folgende Situation: Man geht Gassi, kommt an einer saftigen, grünen Wiese vorbei – und schon steckt die Hundenase zwischen den Grashalmen, wo einige auch noch gefressen werden. Wenn Hunde Gras fressen, kommt bei vielen direkt der Gedanke auf, dass etwas mit dem Vierbeiner nicht stimmt. Doch das muss nicht sein. Wir haben uns einige Gründe angeschaut, die dazu führen können, dass deine Fellnase Gras frisst.

Anika ist selbst Hundemama.

Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.

Der Hund frisst Gras: Ist das normal?

Zuerst einmal können wir dich beruhigen: Wenn Hunde Gras fressen, besteht kein Grund zur Sorge. Manche futtern mehr von dem satten Grün, andere weniger. Wenn dein Vierbeiner also ab und zu stehen bleibt, um von der Wiese etwas zu naschen, ist das vollkommen normal.

Hund frisst Gras
Wenn Hunde Gras fressen, ist das ein erlerntes Verhalten und unbedenklich. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

Das Fressen von Gras zählt also zu den natürlichen Verhaltensweisen deines Hundes. Das liegt in seiner Genetik: Schon die Wölfe ergänzten ihre Nahrung um ein paar frische Grashalme. Hierbei handelt es sich also um ein erlerntes Verhalten, welches sich dein Vierbeiner als Welpe von seiner Mama abgeschaut hat.

Übrigens: Gras kann sogar gesund für deinen Vierbeiner sein! Denn die Halme enthalten viele Ballaststoffe und regen außerdem die Verdauung deines Hundes an. Vor allem im Frühjahr solltest du dir nicht unbedingt Sorgen machen, wenn deine Fellnase ab und an vom Gras nascht – dieses schmeckt zurzeit besonders süß und saftig für die Vierbeiner.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Darauf sollten du achten, wenn dein Hund Gras frisst

Dein Hund will Gras fressen? Es sei ihm gegönnt. Doch von einigen Gräsern und Pflanzen sollte die Fellnase besser nicht naschen, warnt Anicura.

  • In der Stadt und an großen Straßen: Er sollte kein Gras vom Straßenrand fressen. Die sind voller Schadstoffe.
  • Am Rande von Feldern: An diesen Gräsern befinden sich oft Pflanzenschutz- oder Düngemittel.
  • Scharfkantige Gräser: Sie schädigen unter Umständen Maul- und Speiseröhrenschleimhaut.
  • Giftpflanzen: Buchsbaum und Eibe und Zierpflanzen sollten gemieden werden. Wenn du dir unsicher bist, haben wir hier für dich einen Artikel, wo wir dir die giftigsten Pflanzen für Hunde aufzählen.

6 Gründe, warum Hunde Gras fressen

Wenn dein Hund allerdings ausgiebig die ganze Wiese anknabbert und gar nicht aufhört, kann das verschiedene Gründe haben, die man herausfinden sollte. Diese sind allerdings noch immer nicht wissenschaftlich geklärt – bestimmte Erklärungsansätze und Vermutung können aber Hinweise liefern.

1. Nährstoffmangel

Wie schon zuvor erwähnt, enthält Gras viele wichtige Vitamine, Mineralien und Nährstoffe, die deinem Vierbeiner guttun. Es kann also sein, dass dein Hund einfach nur Hunger hat und dadurch Mangelerscheinen auftreten. Wenn seine Nährstoffbedürfnisse nicht erfüllt sind, ist es wahrscheinlicher, dass er Gras frisst.

2. Verdauungsprobleme

Manche Hunde essen Gras bei Verdauungsproblemen. Das bedeutet, dass dein Hund auch Gras fressen kann, wenn es ihm einfach nicht gut geht. Die Grashalme kitzeln in diesem Fall die Kehle deines Hundes und er kann sich erbrechen und von schädlichen Futterbestandteilen trennen.

Das kann deinem Vierbeiner helfen, sich besser zu fühlen. Bei plötzlicher Zunahme des Grasfressens solltest du aber tierärztliche Hilfe zurate ziehen – das kann nämlich bedeuten, dass dein Hund versucht, eine ernstere Grunderkrankung selbst zu behandeln.

3. Angstzustände & Abbau von Stress

Leidet dein Hund unter massivem Stress durch Verkehrsgeräusche oder auch unter Trennungsangst, kann das Fressen von Gras als eine Art Bewältigung für deinen Vierbeiner gesehen werden. Hier spricht man auch von Übersprungshandlung. Versuche also herauszufinden, was deinen Hund stressen könnte oder hinterlasse ihm persönliche Gegenstände, wenn du ihn allein zu Hause lässt, damit er deinen Duft um sich hat.

Zwei Welpen schnüffeln im Garten
Manchmal fressen Hunde auch Gras, um Duftstoffe aufzunehmen. Foto: IMAGO Images / Addictive Stock

4. Langeweile

Manchmal kann das intensive Fressen von Gras auch einfach bedeuten, dass deinem Hund langweilig ist. Dadurch sucht sich sein Vierbeiner etwas zu tun und wenn er draußen unterwegs ist, liegt das Knabbern am Gras natürlich sehr nahe. Einer der Hauptgründe für das Fressen von Gras ist also einfach, dass es deinem Hund Spaß und Freude bringt.

5. Aufnahme von Duftstoffen

Das Gras fressen kann auch simpel und einfach zur Aufnahme von Duftstoffen bestimmt sein, die deinem Vierbeiner helfen, sein Territorium zu markieren oder herauszufinden, welcher Hund hier vorher war.

6. Reinigungsverhalten

Ganz nach dem Motto „Dreck reinigt den Magen“ könnte dein Vierbeiner versuchen, den Mund, den Rachen oder auch den Magen-Darm-Trakt durch das Grasfressen von innen zu reinigen. Katzen fressen Gras, um die Haarballen aus ihrem Magen heraus zu würgen. Ein ähnliches Verhaltensmuster könnte auch auf Hunde zutreffen.

Hund sitzt auf dem Rasen.
Das Grasfressen kann die Verdauung des Hundes fördern. Foto: Adobe Stock/Linas T

Ab wann du dir über das Gras fressen Sorgen machen solltest

Irgendwann schlägt das ‚normale Weiden‘ in eine beinahe manische Handlung um. Wenn dies der Fall ist, solltest du deinen Hund genau beobachten. Die folgenden Anzeichen deuten darauf hin, dass dein Vierbeiner vermutlich ein Problem hat und eine der oben genannten Gründe auf deinen Hund zutreffen könnte:

  • Dein Hund frisst hektisch Gras.
  • Er ist dabei sehr unruhig.
  • Dein Vierbeiner frisst nicht nur das Gras, sondern auch Erde.
  • Er ist nichts anderes außer Gras und verweigert sein normales Futter.

Trifft eines dieser Probleme zu, suche Rat in einer Tierarztpraxis.

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.

Das solltest du jetzt tun

Erst einmal ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und nicht direkt eine ernsthafte Krankheit zu vermuten. Beobachte deinen Hund und stelle fest, ob er sich ansonsten normal und glücklich verhält.

Wenn sich dieses Verhalten über mehrere Tage oder sogar Wochen hinwegzieht, kann hier ein Mangel oder eine Krankheit vorliegen. Wenn dein Hund auch noch Fieber hat oder sogar Blut oder Schleim im Kot hat, solltest du ihn sofort in tierärztliche Behandlung geben.

Das Fazit zur Frage „Warum isst mein Hund Gras?“

Diese Verhaltensweise des Gras-Fressens ist eine ganz normal erlernte Verhaltensweise. Wenn dein Vierbeiner allerdings exzessiv Gras frisst und dich vielleicht sogar anknurrt, wenn du ihn davon abhalten willst, solltest du dir überlegen, ob einer der fünf oben genannten Gründe auf deinen Hund zutreffen könnte. Wenn du dir unsicher bist, ob du dir Sorgen machen solltest, dann kannst du auch gern medizinische Hilfe suchen.